Wieder keine Punkte am Gysenberg

Eine dramatische Begegnung vor großer Kulisse, aber am Ende blieb dem EHC Dortmund die seit Jahren gleiche Erkenntnis: Keine Punkte am Herner Gysenberg. Mit 5:3 (2:1, 3:0, 0:2) gewann der Gastgeber gegen die Westfalen Elche, verdient weil der Herner EV dank Tim McVaugh cleverer im Ausnutzen der Torchancen war und mit Florian Lüttges einen kaum zu überwindenden Keeper im Gehäuse hatte. Auch ein mehrfaches Überzahlspiel (sogar fünf gegen drei) konnte der EHC nicht nutzen. Im Gegenteil, gleich zweimal fingen sich die Elche bei einem Spieler mehr auf dem Eis einen Konter ein. Lediglich in der 49. Minute nutzte Antti-Jussi Miettinen eine doppelte Überzahl und brachte damit sein Team auf 3:5 heran, weitere Tore sollten aber nicht mehr folgen und so musste der EHC, wie schon in der Regionalliga-Hauptrunde, die Punkte in der Nachbarstadt lassen.
Von Beginn an entwickelte sich eine intensive und kampfbetonte Partie. Beide Teams schenkten sich nichts. Die Elche kassierten früh ihre ersten Strafen, hatten aber in Unterzahl sofort zwei gute Breakchancen. Als in der siebten Minute gerade eine EHC-Strafzeit abgelaufen war, aber noch ein zweiter Dortmunder Spieler auf der Sünderbank saß, konnte Herne durch Tim McVaugh das 1:0 erzielen. Die Führung hielt ganze 71 Sekunden, dann nutzte Marc Höveler ein Zuspiel von Antti-Jussi Miettinen zum Ausgleich. Weitere Möglichkeiten folgten auf beiden Seiten, der nächste Treffer wurde dann wieder von den Gastgebern erzielt. Verteidiger Christian Müller setzte sich gegen zwei EHC-Defender durch und erzielte in der 19. Minute die 2:1-Führung für sein Team.
Im zweiten Abschnitt nahmen Aggressivität und Intensität noch weiter zu, aber auch die Strafzeiten. So musste Hernes reaktivierter Routinier Darius Czerwiec in der 23. Minute nach einem Bandencheck neben der Zweiminutenstrafe noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe hinnehmen. Zwei Minuten später musste HEV-Verteidiger Christian Müller dann sogar vorzeitig unter die Dusche. Weitere Strafen gegen die Gastgeber folgten und der EHC war über eine längere Strecke ständig in Überzahl. Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Dem Powerplay fehlte es an Ideen, zu viele Einzelaktionen scheiterten am Herner Keeper Florian Lüttges, der immer mehr in den Blickpunkt rückte. Außerdem gelang Nils Liesegang nach einem Break in der 26. Minute das überrasche 3:1. Dadurch wurden die EHC-Aktionen noch hektischer und das Spiel noch ruppiger. Die nächste kalte Dusche mussten die Elche in der 29. Minute über sich ergehen lassen, denn Tim McVaugh erhöhte ebenfalls in Unterzahl sogar auf 4:1. Der EHC griff nun noch stürmischer an, aber erfolglos. Herne machte es da besser und kam durch den dritten Treffer von Tim McVaugh in der 39. Minute gar zum 5:1. Eine Vorentscheidung sicherlich, aber auch ein Grund für noch mehr Dramatik im letzten Abschnitt. Denn die Elche gaben sich noch nicht geschlagen, Fabian Kuboth erzielte in der 45. Minute das 5:2 und der EHC hatte weitere Überzahlgelegenheiten. Aber es blieb beim gleichen Bild: Florian Lüttges ließ sich nicht überwinden, lediglich Antti-Jussi Miettinen fand noch den Weg ins Tor.
Am kommenden Wochenende empfängt der EHC Dortmund am Freitag, 20 Uhr, den Neusser EV im Eissportzentrum Westfalenhallen. Dann müssen wieder Punkte her im Kampf um die Aufstiegs-Play-offs und vielleicht ist ja die Niederlage in Herne ein gutes Omen. In der Hauptrunde verlor man auch am Gysenberg – und wurde dennoch Regionalligameister.
Tore: 1:0 (6:01) McVaugh (Linda, Liesegang/5-4), 1:1 (7:12) Höveler (Miettinen), 2:1 (18:21) Müller (Hirsch, McVaugh), 3:1 (25:39) Liesegang (Haßelberg, Jablonski/4-5), 4:1 (28:17) McVaugh (Linda, Liesegang/4-5), 5:1 (38:59) McVaugh (Liesegang, Linda/5-4), 5:2 (44:49) Kuboth (Tsvetkov, Schulz), 5:3 (48:59) Miettinen (Sohlmann/5-3). Strafen: Herne 28 + 10 (Czerwiec) + 5 + Spieldauer (Müller), Dortmund 16. Zuschauer: 1516.