Verbandsligapokal-Hinspiel: Knapper Heimsieg für Herford

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Es lag Gänsehautstimmung in der Luft des Herforder Eisstadions „Im Kleinen Felde“, als am Freitagabend der Herforder EV den EHC Neuwied vor 655 zahlenden Zuschauern zum Final-Hinspiel um den Verbandsligapokal empfing. Am Ende der Begegnung, in der „beide Mannschaften auf Augenhöhe gespielt haben“ (EHC-Trainer Arno Lörsch nach dem Spiel), trugen die Gastgeber mit 6:5 (2:1, 2:1, 2:3) einen denkbar knappen Sieg davon, der für das Rückspiel am Sonntag alle Möglichkeiten offen lässt.

Lörsch attestierte seinen Spielern für das erste Drittel fehlende Frische durch die lange Anreise. Im Gegensatz dazu begannen die Ice Dragons die Partie überaus motiviert und mit großem Engagement. Als Resultat daraus ergab sich ein Herforder Übergewicht. Die sich bietenden Einschussmöglichkeiten wurden jedoch zunächst nicht genutzt. Es dauerte bis zum ersten Herforder Powerplay, ehe die Ice Dragons den gut aufgelegten Alexander Neurath im Bären-Tor zum ersten Mal überwinden konnten: Michael Reim trug den Puck gekonnt ins Angriffsdrittel und passte auf den frei vor dem Tor stehenden Nils Bohle, der keine Mühe hatte abzuschließen (5.). Neuwied vermochte in dieser Phase nur in numerischer Überlegenheit offensive Akzente zu setzen. Als Stefan Petry, der an allen Neuwieder Toren beteiligt war und so zum Spieler des Abends avancierte, in einer dieser Überzahlsituationen den an diesem Abend glänzend haltenden Kai Frenzel im Herforder Gehäuse zum Ausgleich überwand (12.), stellte dies den Spielverlauf auf den Kopf. Herford machte weiter Druck auf das Neuwieder Tor und wurde drei Sekunden vor Schluss des Drittels noch belohnt, als Florian Kiel auf Zuspiel von Andreas Doppleb die Hartgummischeibe zur überfälligen 2:1-Führung ins Tor schlenzte.

Das Mitteldrittel verlief dagegen unter gänzlich umgekehrten Vorzeichen. Waren die Neuwieder Bären mit dem knappen Rückstand nach dem ersten Drittel gut bedient, erarbeiteten sie sich nun phasenweise eine drückende Überlegenheit, ohne jedoch entsprechendes Kapital daraus schlagen zu können. So waren es die Gastgeber, die sich als erstes auf die Anzeigentafel bringen konnten: Andreas Martens kurvte in der 24. Minute von hinten vor das Tor und brachte den Puck mit der Rückhand unter Neurath hindurch im Tor unter. Zwar konnte Petry nur eine gute Minute später bereits den neuerlichen Anschlusstreffer nach einem schönen Solo markieren, weitere Treffer blieben den Bären jedoch trotz einiger hochkarätiger Chancen in diesem Drittel versagt. Stattdessen stellte Kiel in der letzten Spielminute des Drittels mit einem Schlagschuss von der blauen Linie den 2-Tore-Vorsprung überraschend erneut her.

Das letzte Drittel begann gleich mit einem Paukenschlag: Nach nur 59 Sekunden wurde Petry auf dem Weg zum Herforder Tor gelegt. Der fällige Penalty, von Wilhelm Hamann schwach ausgeführt, stellte Frenzel jedoch vor keine Probleme. Es war der Auftakt eines intensiv geführten Drittels, in dem sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch lieferten. Doch zunächst konnten beide Torhüter ihren Kasten sauber halten. Der Erste, der hinter sich greifen musste, war Frenzel, der in der 49. Spielminute bei einem Distanzschuss von Tim Grundl chancenlos war. Doch nur 51 Sekunden später hatte auch Neurath das Nachsehen, als Tim Horstbrink frei vor dem Tor stehend per Rückhandschlenzer einnetzte. Weitere Chancen, zum Beispiel durch Matthias Wolff (52.) oder Igor Engelmann (54.) und Patrik Morys (55.) blieben auf beiden Seiten ungenutzt, ehe Jens Hergt mit einem verdeckten Flachschuss (55.) Frenzel zum 5:4 überwinden konnte. Als Petry nur 101 Sekunden darauf der Ausgleich gelang, schien das Spiel noch zu Gunsten der Gäste zu kippen. Nach einer umstrittenen Strafzeit gegen Hergt konnte Bohle jedoch die geniale Vorarbeit von Uwe Geiselmann nutzen und den Puck in der vorletzten Spielminute zum 6:5-Endstand ins leere Neuwieder Tor einschieben (Foto).

Nach dem Spiel gab sich Bären-Trainer Lörsch optimistisch: „Wir haben es versäumt, das Ding am Ende über die Runden zu bringen. Aber ich kann mit dem 6:5 gut leben. Am Sonntagabend gibt es einen richtigen Showdown in Neuwied, und ich glaube, darauf können sich alle Fans freuen.“ Spielbeginn im Ice House Neuwied ist um 18.45 Uhr.

Tore: 1:0 (04:58) Bohle (Reim, Wolff/5-4), 1:1 (11:47) Petry (Morys/4-5), 2:1 (19:57) Kiel (Doppleb, Klein), 3:1 (23:19) Martens (Wolff, Geiselmann), 3:2 (24:46) Petry (Morys), 4:2 (39:17) Kiel (Doppleb, Schäfer), 4:3 (48:06) Grundl (Petry, Schell/4-5), 5:3 (48:57) Horstbrink (Buchholz), 5:4 (54:21) Hergt (Petry, Hamann/4-4), 5:5 (56:01) Petry, 6:5 (58:24) Bohle (Geiselmann, Klein/5-4). Strafen: Herford 24, Neuwied 16 + 10 (Halfmann). Zuschauer: 655. (Jens Radulovic / Foto: Mark Speight – Photography)


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