Ungefährdeter Wölfe-Sieg in Chemnitz

Nach zwei Niederlagen in Folge war für den EHV Schönheide die Zielsetzung für das vierte Derby gegen die Wild Boys Chemnitz am gestrigen Freitagabend im Chemnitzer Küchwald klar, drei Punkte sollten her. Am Ende bejubelten die rund 250 mitgereisten Wölfefans dann auch einen ungefährdeten und souveränen 6:2 (1:0, 3:1, 2:1)-Auswärtssieg ihrer Mannschaft, welcher bei besserer Chancenverwertung noch deutlich höher hätte ausfallen können.
Von Beginn an präsentierten sich die Wölfe konzentriert und übernahmen sofort die Initiative auf dem Eis. Schon in den Anfangsminuten hatten die EHV-Cracks gegen stark ersatzgeschwächte Gastgeber mehrfach die Führung auf dem Schläger, scheiterten aber zunächst noch an Tim Schnelle im Tor der Wild Boys. In der siebten Minute war es aber dann soweit. Sebastian Wolf ließ nach schöner Vorarbeit von Matthias Krehl dem Chemnitzer Goalie keine Chance und verwandelte zum 1:0 für die Wölfe. Bei den Wild Boys ging offensiv so gut wie nichts zusammen und im weiteren Spielverlauf hätte der EHV schon für klare Verhältnisse sorgen müssen, doch teilweise beste Chancen wurden vergeben und so blieb es nach dem ersten Drittel bei der knappen 1:0-Führung.
Auch im zweiten Abschnitt unverändertes Bild. Schönheide war drückend überlegen, verpasste es aber durch ein, zwei mögliche Tore für Ruhe zu sorgen. In der 30. Minute schien der Bann endlich gebrochen. Christian Müller zog von der blauen Linie ab und traf. Allerdings verweigerte der Hauptschiedsrichter Noeller die Anerkennung des Treffers (verschobenes Tor). Nach kurzer Aufregung ging’s aber weiter mit Einbahnstraßeneishockey. Nur wenig später durften die Wölfe erneut jubeln und dieses Mal war die 2:0- Führung durch Daniel Jun (32.) amtlich. Der Knoten war nun geplatzt und die Wölfe legten nur drei Minuten später das 3:0 durch Julius Michel nach. Nur eine Unachtsamkeit in eigener Überzahl leistete sich der EHV und diese führte zum ersten Treffer für die Wild Boys durch Petr Hrbek (38.). Doch die Scharte wurde noch vor der zweiten Pause ausgewetzt. Nachdem zunächst Miroslav Jenka bei einem Konter von den Beinen geholt wurde, gab es Penalty für Schönheide. Der momentane Topscorer der Liga (22 Tore, 32 Assists) lief selbst an, lies Tim Schnelle keine Chance und verwandelte sehenswert zum 4:1-Pausenstand.
Das letzte Drittel brachte auch keine neuen Erkenntnisse aus Chemnitzer Sicht. Gleich für über eine Minute in doppelter Überzahl kamen die Wild Boys nicht einmal zu einem Torschuss, wofür natürlich auch die gute Defensivarbeit der Wölfe verantwortlich war. Für die entgültige Entscheidung sorgte Julius Michel mit seinem Tor zum 5:1 (47.), bei welchem auch der gute Tim Schnelle im Chemnitzer Gehäuse nicht glücklich aussah. Wenn auch spielerisch unterlegen, kämpften die Wild Boys trotz des deutlichen Rückstandes weiter und kamen durch Petr Hrbek nur eine Minute später zum 2:5-Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt hinter eine sehr einseitige und faire Partie setzten aber wieder die Wölfe. Daniel Jun traf drei Minuten vor der Sirene per Schlagschuss zum 6:2 und sorgte nach zuletzt zwei Niederlagen wieder für Glücksgefühle beim zahlreich mitgereisten Anhang.
Durch den überraschenden 7:3-Auswärtssieg der Jonsdorfer Falken am Freitag in Niesky kommt es am nächsten Samstag, 31. Januar, um 17 Uhr im Schönheider Wolfsbau zu einem weiteren Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um die Play-off-Plätze. Mit zwei Zählern Vorsprung auf die Falken könnten die Wölfe mit einem Sieg wichtigen Boden auf einen weiteren Konkurrenten gutmachen.
Tore: 0:1 (6:21) Wolf (Krehl), 0:2 (31:30) Jun (Michel, Jenka), 0:3 (34:00) Michel (Jun, Hlavaty), 1:3 (37:47) Hrbek (Seidl/4-5), 1:4 (38:19) Jenka (Penalty), 1:5 (46:35) Michel (Schenkel, Lenk St.), 2:5 (47:02) Hrbek (Antos, Seidl), 2:6 (56:22) Jun (Jenka, Krehl/5-4). Strafen: Chemnitz 16, Schönheide 18. Zuschauer: 480.