Top-Spiel gegen Mannheim
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzNoch vier Punktspiele stehen für die Roten Teufel Bad Nauheim in der Oberliga-Aufstiegsrunde auf dem Programm, und als derzeitiger Viertplatzierter haben sie es selber in der Hand, die Play-offs festzumachen. Das vermeintlich schwerste der ausstehenden Partien haben die Kurstädter an diesem Freitag, 2. März, ab 19:30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion zu absolvieren, wenn der Mannheimer ERC im Kurpark zum einzigen Spiel der Roten Teufel an diesem Wochenende gastieren wird.
Nostalgie kommt auf, wenn man an das Duell dieser beiden Traditionsclubs denkt, spielten sie doch lange Jahre gegeneinander in der damaligen 1. Bundesliga. Bad Nauheim hieß da noch VfL, während die GmbH der Kurpfälzer in der DEL heute unter dem Beinamen Adler um die Meisterschaft kämpft. Der Stammverein des MERC schloss in dieser Spielzeit als Tabellenzweiter hinter Hügelsheim die Baden-Württemberg-Liga ab, liegt derzeit aber mit sechs Punkten Vorsprung vor den Hornets (diese belegen aktuell Platz sechs) und mit lediglich zwei Zählern vor den Roten Teufeln auf Platz zwei. Diesen könnten theoretisch die Hessen innehaben, wäre da nicht die Geschichte um Gabe Yeungs Spielerpass im Hinspiel gewesen, das die Kurstädter zwar mit 4:3 nach Penaltyschießen gewannen, dessen Punkte letztendlich aber aberkannt wurden. Insofern hat das anstehende Heimspiel eine doppelte Bedeutung, denn man hat es erneut in der Hand, den MERC in der Tabelle zu überholen, um so auch in Hinblick der Abschlussplatzierung ein Zeichen zu setzen. Sollte man nämlich in der Endabrechnung Mannheim und Hügelsheim hinter sich lassen, so wäre man auch vor Start der Play-offs automatisch aufgestiegen.
Dies wissen aber natürlich auch die Kurpfälzer, die aller Voraussicht nach komplett - also auch mit allen drei Ex-Teufeln Mark und Eike Etz sowie Philip Schumacher - anreisen werden. „In den weiten Auswärtsspielen traten sie so gut wie nie mit allen Spielern an, den relativ kurzen Weg nach Bad Nauheim werden jedoch bestimmt alle Spieler in Kauf nehmen“, sagte EC-Coach Michael Eckert diese Woche. Der frühere DEL-Profi muss in diesem Spiel hingegen auf den besagten Gabe Yeung verzichten, der sich am Sonntag gegen Grefrath eine Spieldauerstrafe einhandelte und somit ein Spiel gesperrt ist. Auch ist der Einsatz von Mario Willkom fraglich, der nach dem Spiel in Iserlohn in der Mannschaftskabine auf eine Glasscherbe trat und sich eine lange Schnittwunde zuzog, was einen Einsatz zwei Tage später gegen die Nierspanther verhinderte. Zumindest wird Fabian Saulite nach seiner Sperre wieder mitwirken können, so dass theoretisch Christoffer Hurtik die nach dem Ausfall von Yeung vakante Verteidigerposition besetzen könnte.
Die Fans erwartet somit am Freitag ein Match mit Endspielcharakter, denn der Sieger hat beste Karten auf die Play-offs und vielleicht sogar schon in Richtung Aufstieg. Angesichts des vermeintlich schwereren Restprogramms der Mannheimer würde ein Erfolg also doppelt wiegen, und dass man die Kurpfälzer schlagen kann, hat das Hinspiel gezeigt - auch wenn die Punkte später trotzdem an den MERC gingen. „Für uns wird auch der siebte Mann im Rücken wichtig werden, denn die Fans können uns immer wieder nach vorne pushen. Das Team hofft auf eine tolle Kulisse und ein möglichst volles Haus, was uns Spielern noch mehr Motivation gibt“, sagt EC-Kapitän Bernhard Naulin. „Wir freuen uns auf dieses Spiel, und wir wollen die guten Ergebnisse der vergangenen Wochen unterstreichen“, so Naulin weiter.