Spielabbruch beim Spitzenspiel in Herford

Das Spitzenspiel der NRW-Verbandsliga-Pokal, Gruppe B, zwischen dem Herforder EV und dem SC Krefeld endete bereits nach 15:23 Minuten des zweiten Drittels beim Stande von 7:3 (4:2, 3:1) für die Gastgeber, nachdem Preussen-Trainer Christian Hollmann, der das Geschehen im Anschluss nicht kommentieren wollte, seine Mannschaft vom Eis nahm. Die 459 zahlenden Zuschauer hatten bis zu diesem Zeitpunkt eine hochemotionale Partie mit bereits insgesamt 126 Strafminuten gesehen, in der Herford gegen die mit nur zwölf Spielern angetretenen Krefelder verdient auf der Siegerstraße war.
Bereits in der zweiten Spielminute setzte Fabian Peelen den ersten unsportlichen Höhepunkt, als er Patrick Preuße mit dem Ellbogen niederstreckte und dafür vom Schiedsrichtergespann Dobber/Kissing mit fünf Strafminuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis geschickt wurde. Dies markierte den Beginn einer sich bis zum Spielabbruch fortsetzenden Eskalation. Die Ice Dragons, die im ersten Drittel die durchdachtere Spielanlage boten, nutzten die folgende Überzahl durch Andreas Martens (6.) zur Führung. Doch schaffte Krefeld trotz Herforder Feldvorteile, das Spiel innerhalb von zwei Minuten zu drehen: Christian Robens nutze eine doppelte Überzahl mit einem Distanzschuss zum Ausgleich (12.), Patrick Büren startete nach einem Bullygewinn in eigener Unterzahl zu einem Alleingang und schloss souverän gegen Jacob Lamers im Herforder Tor, der ansonsten ein sicherer Rückhalt für sein Team war, zum 1:2 (13.) ab. Die Gastgeber ließen sich vom Rückstand jedoch nicht beirren und nutzten 96 Sekunden später die Strafzeit zum Ausgleich durch Andreas Doppleb. Auf die Siegerstraße brachten die Ice Dragons sich in eigener Unterzahl: Florian Kiel mit einem sehenswerten Solo und Nils Bohle (beides 18.) brachten Herford während einer Strafzeit gegen Michael Reim mit 4:2 in Führung.
In der 22. Spielminute war es Matthias Wolff vorbehalten, das einzige Tor des Abends bei 5 gegen 5 zu erzielen, als er einen Abpraller vom Krefelder Goalie Dennis Rudolph zum 5:2 einnetzte. Im Anschluss setzte eine Strafzeiten-Flut ein, die das Spiel zusehends im Chaos versinken ließ. Jannick Joosten (27.) brachte die Gäste bei 4 gegen 4 nochmals heran, ehe Marcel Ackers in der 30. Spielminute wegen Stockchecks mit fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis gestellt wurde und Patric Buchholz (33.) sowie Lucas Klein (34.) das folgende Powerplay zum 7:3 nutzten. Nach weiteren Auseinandersetzungen zwischen Spielern beider Teams nahm SCK-Trainer Hollmann sein Team vom Eis und beendete damit die Partie.
Tore: 1:0 (05:12) Martens (Wolff, Koop/5-4), 1:1 (11:06) Robens (Mann/3-5), 1:2 (12:54) Büren (Ackers, Hellwig/5-4), 2:2 (14:30) Doppleb (Schäfer/5-4), 3:2 (17:13) Kiel (Doppleb, Schäfer/4-5), 4:2 (17:36) Bohle (4-5), 5:2 (21:23) Wolff (Horstbrink, Köhne), 5:3 (26:44) Joosten (Holzki, Büren/4-4), 6:3 (32:59) Buchholz (Reim/5-4), 7:3 (33:31) Klein (Bohle/5-4). Strafen: Herford 26, Krefeld 30 + 20 (Peelen) + 20 (Ackers) + 10 (Robens) + 10 (Albrecht) + 10 (Holzki). Zuschauer: 459. (Jens Radulovic / Foto: Mark Speight – Photography)