Siegesserie der Beachboys ist gerissen
Gemeinderat Timmendorf will Eishalle schließenJede Siegesserie hat mal ein Ende. Gestern beim Spitzenspiel der Regionalliga Nord der Beachboys in Braulage kassierte der EHC Timmendorfer Strand mit 1:4 (0:1, 1:1, 0:2) die erste Saisonniederlage. 1044 Zuschauer verfolgten das Spiel, darunter rund 100 Beachboys-Fans, die den Gäste-Fanblock zu einer Beachparty machten. Braunlage war der verdiente Sieger, weil der Spitzenreiter sich nicht in Spitzenspielform präsentierte.
Bereits nach 50 Sekunden spielten die Beachboys Unterzahl. Korbinian Witting erhielt die erste Strafe wegen Hakens. Diese überstanden sie. Die Harzer gingen sehr früh auf die Mannen vom EHCT 06 und unterbrachen so komplett den Spielaufbau. In der 16. Spielminute ging Braunlage bei umstrittener doppelter Überzahl durch Marc Garthe in Führung. Aufgrund des „Kuscheltierspiels“ war nach dem Treffer das Eis übersät mit Kuscheltieren, welche die Harzer Wölfe wohltätigen Organisationen zur Verfügung stellen wollen. Schiedsrichter Carsten Lenhart zog die Drittelpause bei 16:47 auf der Uhr vor und das Eis wurde von den Kuscheltierchen befreit. Robert Koch, Pressesprecher der Wölfe, war überwältigt von der Riesenanzahl, er hatte mit höchstens 200 Kuscheltieren gerechnet.
In der 22. Spielminute zog dann Alexander Deibert mit einem Knaller ab und der Puck ging an die Unterkante der Latte und sprang sofort wieder raus. Lenhart entschied sofort auf Tor. Sehr umstritten, denn ohne Videobeweis sich da sofort festzulegen, da gehört schon was zu. Beachboys-Coach Matthias Schnabel sagte, befragt zu dem Treffer: „Unmöglich dass der Puck im Tor war, denn aus dem Winkel springt er nicht so schnell wieder heraus.“ Auch der Timmendorfer Coach hat keine Zeitlupe. In der 28. Spielminute wurde Korbinian Witting sehr schön von Christian Herrmann freigespielt und netzte zum Anschlusstreffer ein. Nun schmissen natürlich auch die Timmendorfer Fans ihre mitgebrachten Kuscheltiere auf das Eis, denn an so einer schönen Aktion beteiligt man sich doch gerne. Nur Alois Öttl kapierte es anscheinend nicht, dass Eishockeyfans faire Fans sind und feuerte ein Kuscheltier zurück in den Gästeblock und beschimpfte den Timmendorfer Anhang. Er zog mit dieser Aktion den Unmut der Gästefans auf sich.
Zurück zum Spiel: Vorne waren die Beachboys einfach zu harmlos und nicht bissig genug. In der 52. Spielminute schickte Lenhart jeweils einen Spieler beider Mannschaften vom Eis. Die Beachboys verloren das Bully im Angriffsdrittel und Stefan Bilstein wurde schön angespielt und schloss einen schönen Alleingang zum 3:1 ab (52.). Drei Minuten später gab Lenhart einen Penalty für Braunlage, weil ein Timmendorfer Spieler seinen Schläger verlor und Bilstein dadurch am Torschuss behindert haben soll. Dass der Puck schon am Tor vorbei war hatte der Schiedsrichter nicht bedacht. Stefan Bilstein wollte den Penalty genauso reinmachen, wie sein Tor zuvor, scheiterte jedoch an Goalie Björn Reinke, dem besten Beachboy des Abends. 59 Sekunden vor Spielende schloss Alexander Deibert ein Solo zum 4:1 ab.
Timmendorfs Coach Matthias Schnabel sagte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: „Braunlage war um Längen besser, wenn wir das Spiel noch gedreht hätten, dann nur weil Braunlage zu offensiv gespielt hätte. Braunlage ist der verdiente Sieger.“ Bernd Wohlmann: „Größtes Problem heute für mich war es, die Jungs ein bisschen zurückzuhalten. Timmendorf steht sehr gut hinten und setzt auf Konter. Meine Jungs haben heute einen Bombenjob gemacht.“
Tore: 1:0 (16:47) Marc Garthe (Jeff Maronese, Alexander Deibert), 2:0 (22:09) Alexander Deibert (Marc Garthe), 2:1 (27:52) Korbinian Witting (Christian Herrmann), 3:1 (52:21) Stefan Bilstein (Alexander Deibert, Marc Garthe), 4:1 (59:01) Alexander Deibert. (lb)