Sieben starke Minuten reichen
Wölfe verzichten auf Oberliga-TeilnahmeSieben starke Anfangsminuten haben den Harzer Wölfen im Heimspiel gegen den Hamburger SV gereicht. Mit dem 3:2 (3:1, 0:0, 0:1)-Sieg über die Hansestädter vor 520 Zuschauern machten die Wölfe das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt.
Gegen den HSV schien zunächst alles auf einen klaren Sieg hinaus zu laufen. John Kraiss brachte die Wölfe bereits nach 38 Sekunden in Führung, Andreas Bippus erhöhte nach exakt vier Minuten auf 2:0. Per Bauertrick traf anschließend Benjamin Schulz zum 3:0 (7.). In der Folge hatten die Harzer weitere gute Gelegenheiten, etwa einen Pfostenkracher von Kapitän Alexander Deibert, das nächste Tor erzielten aber die Gäste. Nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Harzer Tor stand Stefan Tillert genau richtig und brauchte nur noch einzuschieben (15.). Kurz darauf wurde der eh schon dünne Wölfe-Kader nach einem kurzen Schlagabtausch zwischen Kraiss und Hamburgs Alexander Kähler weiter ausgedünnt. Hauptschiedsrichter Kärgel bedachte beide Akteure mit einer Spieldauerstrafe, eine harte Entscheidung.
Im Mittelabschnitt verflachte die Partie, wenngleich die Wölfe mit Toren durchaus für Highlights hätten sorgen können. Das große Manko des Tages war jedoch die Chancenverwertung. So steuerten die Harzer gleich mehrfach völlig frei auf Hamburgs Keeper Guido Titzhoff zu, der Routinier im Kasten des HSV behielt jedoch jedes Mal die Oberhand.
Auch im Schlussabschnitt stellte sich Titzhoff als inzwischen unüberwindbares Hindernis dar. Zudem geriet das Aufbauspiel des ESC gegen clever spielende Hamburger deutlich ins Stocken. Der HSV konnte kurz vor Schluss sogar noch den direkten Anschlusstreffer erzielen, die drei Punkte blieben aber im Harz. „Meine Spieler haben alles gegeben und einen super Kampf abgeliefert. Moralisch dürfen sie sich heute als Sieger fühlen“, war nach Spielschluss Hamburgs Trainer Jörg Neumaier trotz der knappen Niederlage zufrieden. Anders dagegen Wölfe-Coach Bernd Wohlmann, der zwar über die drei Punkte froh war, nicht aber mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben nun mal ein junges Team, dass nicht immer alles wie von selbst läuft, war klar“, wirbt Wohlmann aber auch für Verständnis.
Tore: 1:0 (0:38) John Kraiss (Schock, Deibert), 2:0 (4:00) Bippus (Deibert/5-3), 3:0 (6.49) Schulz (Pipp), 3:1 (14.28) Tillert (Santos), 3:2 (58:52) Buchen (Gündling/4-5). Strafen: Braunlage 8 + 5 + Spieldauer (John Kraiss), Hamburg 10 + 5 + Spieldauer (Kähler). Zuschauer: 520.