Rückkehr in die Regionalliga West fest im BlickDie Neuausrichtung der Darmstadt Dukes

Zunächst hier mal eine kleine Übersicht über die Geschehnisse, es gab einen kompletten Führungswechsel an der Spitze des Vereins, André Deschner übernahm vom bisherigen 1. Vorsitzenden Kay Adam ein schwieriges Amt, der Verein stand kurz vor der Insolvenz. Diese wurde dank der Mitglieder abgewendet, und auch ein neuer Sponsor wurde gefunden. Allerdings müssen, um den Schuldenberg abzutragen, einige Einsparungen gemacht werden.
Der nachvollziehbare logische Schritt folgte: Rückzug der ersten Mannschaft aus der Regionalliga West, Neustart in der Hessenliga.
Einige wenige Akteure aus dem letztjährigen Kader konnten gehalten werden, bislang haben lediglich die Stammspieler Jan Nissen und Nico Hummel ihre Zusage gegeben, wobei noch mit mehrere Spielern Gespräche laufen, und auch die Ergänzungsspieler Tobias Schmidt und Volkan Toptaner bleiben dem alten und neuen Chef-Trainer der Darmstadt Dukes, Stefan Himmler erhalten. Der Stamm des Kaders ist also aus der bisherigen 1b-Mannschaft der Dukes.
Himmler hat alle Hände voll zu tun, neben der Planung mit der neuen sportlichen Leiterin Carmen Brößler leitet Himmler zudem auch das Sommertraining seiner drei Nachwuchsmannschaften. Und das ganz bewusst; der Rückzug der ersten Mannschaft, dieses Jahr, ist keineswegs eine Kapitulierung, sondern eher ein temporärer Rückschritt mit einem neuen Anlauf auf die Regionalliga West.
„Wirtschaftlich voll konsolidiert und ohne Schulden, mit einer jungen hungrigen Mannschaft soll es in drei bis vier Jahren wieder klappen“, hat sich der neue Vorstand und Himmler auf die Fahne geschrieben. Der Stamm des Kaders soll bis dahin aus eigenen, jungen Spielern bestehen, sprich die Jungs, die derzeit ein nicht gerade leichtes Sommertrainingsprogramm absolvieren: 2x pro Woche Mannschaftstraining, einmal pro Woche Krafttraining beim Fitnesspartner „Well Venture“ in Griesheim plus einen vom Coach individuell angepassten Trainingsplan. „Einige Jugendspieler bekommen schon dieses Jahr die Chance bei der Ersten, andere brauchen noch, sowohl körperlich, leistungs- und auch altersbedingt.“
Der neue Vorstand sieht dies ähnlich: „Wir wollen natürlich zurück in die Regionalliga West, aber erstens nicht um jeden Preis und zweitens nur wirtschaftlich gesund.“
Damit dieses Ziel realistisch bleibt, muss der Verein in Sachen Nachwuchs ranklotzen. „Wir werden alles versuchen, am liebsten würden wir die Saison sowohl mit den Schülern und auch mit der Jugend aufsteigen, um starke Gegner zu bekommen“ so Himmler. Einen Aufstieg gab es ja schon letzte Saison, als die Schüler ungeschlagen als Meister in die NRW-Landesliga aufgestiegen sind. „Das war ein kleiner Schritt, aber ein wichtiger.“
Aus der letztjährigen 1b-Mannschaft (spielte Landesliga Hessen, wurde Vizepokalsieger), die jetzt den Stamm des Kaders stellt, sind durchaus Spieler mit Potenzial vorhanden: „Es liegt an jedem selbst, jeder bekommt die Chance aktiv beim Wiederaufbau mitzuwirken. Was wir hier aufbauen, ist eine junge, hungrige Mannschaft mit Zukunft. Wenn weitere Spieler zu uns kommen möchten, schauen wir uns diese genau an und entscheiden dann, ob sie uns weiterhelfen können oder nicht“ so Himmler.
Dass dieses mittel- und langfristige Konzept schon jetzt interessant ist, zeigt das Interesse einiger junger Spieler am Model Darmstadt.
Durchaus ein interessantes und zukunftsträchtiges Vorhaben, die Darmstadt Dukes unterhalb der Profi-Standorte von Frankfurt, Mannheim und Bad Nauheim zu positionieren.
„Wer in Darmstadt anfängt Eishockey zu spielen, muss nicht als Jugendlicher seinen Sport aufgeben weil er nicht den Sprung zum Beispiel in die DNL geschafft hat“, so Himmler, und ergänzt: „Er kann von ganz klein bis oben alles spielen, aber natürlich im Amateur-Bereich.“