Rote Teufel steigen in die Oberliga auf

"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz
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Die Roten Teufel haben das Play-off-Finale der Oberliga-Aufstiegsrunde erreicht – und stehen damit bereits als Oberligist fest. Die Regeln sehen vor, dass zwei Teams aufsteigen, die aber aus unterschiedlichen Landesverbänden stammen müssen. Da der Gegner Herner EG heißt, haben die Wetterauer die sportliche Qualifikation für die dritthöchste Liga in der Tasche. Den Aufstieg machten die Nauheimer durch einen 7:3 (2:0, 2:0, 3:3)-Auswärtserfolg am Sonntagabend beim Neusser EV perfekt. Das Hinspiel verlor man zwei Tage zuvor mit 3:4, so dass nach Addition beider Ergebnisse die Hessen verdient das bessere Ende für sich entscheiden konnten. Nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem überragenden Torhüter David-Lee Paton gewann man diese Partie auch in der Höhe gerechtfertigt, so dass die Rückfahrt für die gut 250 mitgereisten EC-Fans zu einer einzigen Party wurde. Am Freitag, 19:30 Uhr, steigt das Finalhinspiel zu Hause gegen die Herner EG.

EC-Coach Michael Eckert ließ sein Team wie schon im Freitagspiel auflaufen, einzig Fabian Saulite musste wegen Zahnschmerzen zuschauen, für ihn rückte Max-Levin Frank in den dritten Block. Die Partie begann furios: Barta (1.) sowie Schmitt (3.) hatten aussichtsreiche Möglichkeiten zur Führung, und man deutete vor allem in der Defensive an, hellwach auf dem Eis präsent zu sein. Hinzu kamen einige Strafzeiten gegen die Hausherren, die entgegen des Hinspiels diesmal konsequent gepfiffen wurden. Eines dieser Powerplays nutzte wie schon am Freitag Jan Barta mit einem sehenswerten Solo an drei Neusser Spielern vorbei und einem Schlagschuss in den rechten Winkel zur 1:0-Führung für die Gäste. Von den Gastgebern - vor allem Evgenij Kozhevnikov blieb diesmal blass - war kaum etwas in diesem ersten Abschnitt zu sehen. Erst in der 9.Minute kam der Ex-Bayreuther zu seinem ersten Schuss, der allerdings über das Gehäuse von Paton ging. Mitte des Drittels wendete sich das Blatt der Strafzeiten zugunsten der Neusser: die Teufel mussten über eine Minute lang eine Zwei-Mann-Unterzahl überstehen, aber auch hier zeigte sich, wie entschlossen man zu Werke ging. Man hatte durch Knihs sogar einen Pfostenschuss zu verzeichnen, und kurz vor der Pause sollte die Scheibe auch nochmal ins Netz gehen. Nach einem genauen Zuspiel von Patrick Schmitt stand erneut Jan Barta goldrichtig und traf zur 2:0-Pausenführung.

Im Mittalabschnitt ließ man die nun energischer spielenden Hausherren kommen. Man sah sich in die Defensive gedrängt, konnte aber immer wieder auf einen starken David-Lee Paton zurückgreifen. Das Tor war für die Neusser wie vernagelt, was sie mit zunehmender Spieldauer sichtlich entnervte. Selbst aussichtsreichste Chancen wie von Blumentritt (30.) oder Klauck (31.) blieben ungenutzt, da der Goalie stets zur Stelle war. Stattdessen verwerteten die Hessen ihrerseits die zweite Überzahlmöglichkeit in diesem Mitteldrittel: Patrick Schmitt verdeckte im Slot Torhüter Kohl die Sicht, während Jan Barta mit seinem dritten Tor die Scheibe ins Netz schlenzte. Damit aber noch nicht genug: als Steve Blumentritt im Vorwärtsgang die Scheibe an Barta verlor, nutzte dieser die Gelegenheit und verwandelte das Break zum 0:4 nach zwei Dritteln.

Dieses Ergebnis war deutlich, aber Neuss brauchte nur drei Tore, um ein Penaltyschießen zu erzwingen. Diese Hoffnung hegten sie dann auch, als nur 15 Sekunden nach Wiederbeginn Ralf Reisinger zum ersten Neusser Treffer erfolgreich war. Spätestens das 2:4 durch Klauck nach einem Rückhandschuss in der 49.Minute ließ die gut 300 NEV-Fans wieder fest an ein Weiterkommen glauben, doch nur 90 Sekunden später stellte Keven Gall in Überzahl den alten Abstand wieder her. Dennis Cardona erhöhte gerade mal 40 Sekunden danach sogar noch auf 6:2 für die Kurstädter, womit das Geschehen vorentschieden war. Melia verkürzte noch einmal auf 3:6, ehe Knihs mit einem Alleingang den Endstand herstellte. Nach der Schlusssirene war der Jubel beim Team und den Fans nicht nur aufgrund des Finaleinzugs grenzenlos, man konnte gleichzeitig auch den Oberliga-Aufstieg feiern, der nach der Niederlage des ESV Hügelsheim in Herne sowieso schon feststand. „Nun wollen wir alles und Herne die ersten Niederlagen der Saison beifügen“, sagte der vierfache Torschütze Jan Barta nach dem Schlusspfiff. Somit gibt es am kommenden Wochenende noch einmal richtig Action im Bad Nauheimer Kurpark im ersten Finale seit 1999, und bei der Saisonabschlussfeier am Gründonnerstag soll natürlich der Titel gefeiert werden.

Tore: 0:1 (5:37) Barta (5-4), 0:2 (18:47) Barta (Schmitt, Golby), 0:3 (31:27) Barta (Cardona/5-4), 0:4 (39:36) Barta, 1:4 (40:15) Reisinger (Blumentritt), 2:4 (47:05) Klauck (Sassen/4-5), 2:5 (48:38) Gall (Schmitt, Golby/5-3), 2:6 (49:23) CArdona (Barta, Gall/5-3), 3:6 (55:21) Melia (Geisler, Klauck/5-4), 3:7 (56:18) Knihs (4-5). Strafen: Neuss 30, Bad Nauheim 26. Zuschauer: 600.


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