Rockets gewinnen Eishockeykrimi gegen die Bären

Dabei erwiesen sich die bis dahin noch ungeschlagenen Bären aus der Deichstadt als der von Holger Pöritzsch bereits im Vorfeld erwartet starke Gegner. Wenngleich der Trainer seinem Team nach Schlusspfiff „einen Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung“ attestierte, so waren es doch insbesondere drei Akteure, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten: Neben einem überragenden Ralf Groos zwischen den Pfosten, der die Bären-Angreifer ein ums andere Mal verzweifeln ließ, stellten Timo Fuhr und Marco Herbel die gegnerische Defensive gleich mehrfach vor unlösbare Aufgaben. Während Fuhr zwei Tore und drei Vorlagen zum Sieg seiner Mannschaft beisteuerte, war der Ex-Neuwieder Herbel (vier Tore, drei Vorlagen) an allen sieben Rockets-Treffern beteiligt und avancierte damit zum Matchwinner des Abends.
Die EGDL erwischte einen Traumstart und ging bereits nach 13 Sekunden in Führung. Fortan entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Eine davon nutzte in der 13. Spielminute schließlich Dmitry Shimkov, der sein Team mit 2:0 in Front brachte. Die Neuwieder Antwort folgte allerdings nur 30. Sekunden später, und so ging es mit einer knappen 2:1-Führung aus Sicht der Gastgeber in die erste Drittelpause.
Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt hatten die Gäste, die kurz nach Wiederbeginn den Ausgleich erzielen. Zwar stellte Fuhr wenige Minuten später mit seinem Treffer den alten Abstand wieder her, aber insgesamt ließen die Rockets in dieser Phase des Spiels die offensive Frische aus dem ersten Drittel vermissen und beschränkten sich auf wenige gute Aktionen. Diese zwischenzeitliche Schwäche wusste Neuwied zu nutzten und traf erneut zum Ausgleich. In der 35. Minute dann die erneute Führung der Rockets: Obwohl mit einem Mann in Unterzahl, verwertete Herbel ein Zuspiel von Martin Homola, der erstmals in dieser Saison wieder die Schlittschuhe für die EGDL schnürte, und traf von der blauben Linie zum 4:3. Aber auch diese Führung hatte nicht lange Bestand und die Bären erzielten noch vor der letzten Pause das 4:4.
Für das dritte Drittel stellte Pöritzsch seine Blöcke um und agierte fortan nur noch mit zwei Reihen. Dies sollte sich zunächst allerdings nicht auszahlen, zumal sich die Gäste zu Beginn das Leben aufgrund einiger zum Teil unnötiger Strafzeiten selbst schwer machten. Und so kam es wie es kommen musste: Der EHC nutzte eine dieser numerischen Überlegenheiten aus und ging - zum Entsetzen der heimischen Fans - erstmals in der Partie in Führung. Für das Team um Kapitän Markus Kaczenski schien dies der Weckruf, die EGDL kehrte zur alten Stärke aus dem ersten Drittel zurück und übernahm wieder das Kommando auf dem Eis. Gleichzeitig verloren nun die Gäste etwas den spielerischen Faden, und als gleich zwei Bären in der Kühlbox Platz nehmen mussten, nutzte Herbel die Chance zum verdienten Ausgleich. In der Schlussphase entwickelte sich das Spiel zu einem wahren Eishockeykrimi mit Chancen auf beiden Seiten, in dem schließlich die Gastgeber dank der Tore von Timo Fuhr (57. Spielminute) und Marco Herbel (59.) das bessere Ende auf ihrer Seite hatten und von den eigenen Fans ausgelassen gefeiert wurden.
„Auch wenn der Sieg am Ende etwas glücklich erscheint, so war er aus meiner Sicht dennoch verdient. Lediglich im zweiten Drittel haben wir etwas die Zügel schleifen lassen“, so Holger Pöritzsch. „Die Mannschaft hat erneut Moral bewiesen und sich die drei Punkte hart erkämpft. Dies wird uns für die nächsten Partien weiter Auftrieb geben.“ Das nächste Spiel bestreitet die EGDL am Sonntag, 14. November. Um 19.15 Uhr sind dann die Ice Devils aus Bad Nauheim zu Gast in der Diezer Eissporthalle.