Rauf und runter - Testspieltermine

Mit zwei hart erkämpften Punkten kehrten die Harzer Wölfe von ihrer Auswärtspartie bei den Timmendorfer Beach Boys zurück. Nach 60 aufregenden und dramatischen Minuten setzen sich die Wölfe schließlich im Penaltyschießen mit 4:3 (2:0, 0:2, 1:1, 1:0) durch.
Von Beginn an boten beide Mannschaften den knapp über 600 Zuschauern einen großen Kampf. Kein Zentimeter Eis wurde verschenkt, die Zweikämpfe von beiden Seiten mit Intensität geführt. Doch auch die spielerischen Momente waren vertreten, etwa, als Christian Schock den Puck an den Innenpfosten setzte (9.). Noch schöner das 1:0 für die Wölfe, als Benjamin Salzmann mustergültig frei gespielt wurde und Timmendorfs Torwart Björn Reinke keine Chance ließ (9.). Erneut Salzmann war auch für das 2:0 verantwortlich, als er im Powerplay nach einem Abpraller gedankenschnell vollendete (18.). Die größte Chance der Beach Boys vergab Moritz Meyer, der trotz einer doppelten Unterzahl plötzlich frei vor Mario D’Antuono im Wölfe-Kasten auftauchte, den Puck aber am Winkel vorbei jagte.
Im zweiten Drittel erhöhten die Hausherren den Druck, die Harzer verlegten sich zusehends auf das Kontern. So steuerte Stephan Hiendlmeyer alleine auf Reinke zu, diesmal behielt der Timmendorfer Schlussmann jedoch die Oberhand (26.). Per Bauerntrick kamen die Beach Boys schließlich zum Anschlusstreffer, erfolgreich war Johann Harmstorf (28.). „Danach haben die Timmendorfer viel Druck aufgebaut“, analysierte Wölfe-Coach Dirk Heckmann, der 2:2-Ausgleich durch Meyer aus Nahdistanz war letztlich die logische Folge (31.).
Im Schlussdrittel legten beide Teams nochmals an Tempo zu. Heckmann: „Es ging rauf und runter, für die Zuschauer war das ein hochinteressantes Spiel.“ Torchancen ergaben sich praktisch im Sekundentakt, unterbrochen nur von den Entscheidungen des Hauptschiedsrichters Janus. „Leider hat sich der Schiedsrichter nicht den Leistungen der beiden Mannschaften angepasst“, ärgerte sich Timmendorfs Trainer Henry Thom über viele unverständliche Entscheidung. In der hoch spannenden Schlussphase gingen die Gastgeber zunächst durch Rino Schroeder in Führung (55.). Nur eine Minute später folgte aber der Auftritt von Peter Westerkamp, der den Puck unhaltbar in die Maschen drosch. Nachdem die Wölfe die letzten 30 Sekunden in Unterzahl überstanden hatten, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen.
Hier hatten die Harzer eindeutig die besseren Karten. Während die drei Wölfe- Schützen, Westerkamp, Schock und Marc Garthe ihre Penaltys verwandeln konnten, war auf Timmendorfer Seite nur Meyer erfolgreich. „Ich habe schon vor Beginn der Meisterrunde gesagt, dass die Karten neu gemischt werden. Wir werden noch viele so knappe Spiele sehen“, meinte nach der Partie Heckmann. „Mit ein bisschen Glück gewinnen wir heute“, haderte Thom etwas. Einig waren sich die Trainer in einem: „Das war super Regionalliga-Eishockey, mehr kann man nicht erwarten.“
Tore: 0:1 (11:52) Salzmann (Bippus), 0:2 (17:21) Salzmann (Kähm/5-4), 1:2 (27:10) J. Harmstorf (Klupp), 2:2 (30:07) Meyer, 3:2 (54:37) Schroeder (Klupp/5-4), 3:3 (55:43) Westerkamp (Hiendlmeyer, Garthe), 3:4 (60:00) Chr. Schock (entscheidender Penalty). Strafen: Timmendorfer Strand 18 + 10 (Paepke) + 10 (V. Harmstorf), Braunlage 14 + 10 (Eichler). Zuschauer: 602.
Auf interessante Gegner und sportlich hochklassige Vergleiche können sich die Fans der Harzer Wölfe nun auch an den Wochenenden freuen, an denen bisher keine Meisterrunden-Heimspiele angesetzt waren.
So wird am Freitag, 25. Januar das Oberliga-Team der Rostocker Piranhas zu Gast im Wurmbergstadion sein. Die Truppe von Trainer Sergej Jaschin belegt in der Oberliga derzeit den fünften Tabellenplatz der Nord-Gruppe. In den vergangenen Jahren waren die Hanseaten zusammen mit den Wölfen in der Regionalliga aktiv, schafften im Sommer dann aber den Aufstieg in die Oberliga. Mit Karol Bartanus, Pavel Blaha und David Hördler führen derzeit drei Rostocker die teaminterne Scorerliste an, die im vergangenen Jahr auch gegen die Wölfe auf dem Eis gestanden haben.
Ein Wiedersehen mit Top-Verteidiger und Publikumsliebling Jozef Potac gibt es bei den beiden mit den Blue Lions Leipzig vereinbarten Aufeinandertreffen. Am Freitag, 1. Februar werden die Harzer zunächst in die Messestadt zum Oberligisten reisen. Am 8. Februar steht dann das Rückspiel im heimischen Wurmbergstadion auf dem Programm. Denkt man an die spannenden Duelle der letzten Jahre, so dürfen sich die Fans sicher auch diesmal auf zwei unterhaltsame Spiele gegen die Blue Lions freuen. Die Leipziger stehen in der Nord-Gruppe der Oberliga derzeit auf dem vierten Rang. Für die Wölfe sind die Spiele gegen Rostock und Leipzig die willkommene Gelegenheit, sich mit höherklassigen Teams zu messen.
Ein interessanter Gegner aus dem Westen der Republik gastiert derweil am Sonntag, 3. Februar im Braunlager Wurmbergstadion, wenn die Harzer Wölfe das Rückspiel gegen die Ratinger Ice Aliens absolvieren. Im Hinspiel konnten sich die Wölfe beim Meister der Verbandsliga Nordrhein-Westfalen knapp mit 3:2 durchsetzen. Die Ratinger, vergangenes Jahr noch in der Oberliga spielend, zeigten in diesem Spiel schon, dass sie – gemessen an der Stärke – wohl eher in die Aufstiegsrunde zur Oberliga gehören. Nachdem die Außerirdischen in dieser Saison aber nur in der Verbandsliga starten konnten, steht zunächst „nur“ der Aufstieg in die Regionalliga NRW auf dem Programm.