Play-off-Feeling
Piranhas laden zur PartyPlay-off-Feeling in der Regionalliga Nordost: in zwei direkten Duellen trafen am Wochenende die letztjährigen Finalisten aufeinander, um erneut die Spitzenposition auszuspielen. Dabei hatten am Freitagabend in der Messehalle 6 die Blue Lions Leipzig gegen die Rostick Piranhas das bessere Ende für sich und gewannen mit 5:3. Zwar gingen die Piranhas mit einer schönen Einzelaktion des erstmals wieder spielberechtigten Karol Bartanus früh in Führung, doch der Ex-Rostocker Patrick Czajka konnte schon kurz darauf durch einen Shorthander ausgleichen. Danach zeigten sich die Piranhas lange Zeit verunsichert und unkonzentriert, offenbarten erhebliche Mängel im Spielaufbau und machten es den Blue Lions durch viele Fehlpässe recht einfach. Folgerichtig erhöhten diese bis zum Ende des zweiten Drittels auf 4:1. Erst im Schlussdrittel bäumten sich die Piranhas gegen die drohende Niederlage auf und konnten durch Franz und Hördler zum 4:3 verkürzen. Als die Piranhas am Ende des Spiels nach einem Time-out Hippik zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor nahmen, gelang es den an diesem Abend überragenden Daniel Bartell mit seinem dritten Tor den Endstand von 5:3 herzustellen. Etwas ungewöhnlich aber war die Aktion eines Leipziger Betreuers, der während des Time-out, wohl in der Absicht, durch Krach die Rostocker bei ihrer Besprechung zu stören, direkt neben der Rostocker Bank mit einen Klemmbrett oder ähnlichem mehrmals massiv auf die Bande einschlug. Tore: 0:1 Bartanus (4.), 1:1 Czajka (6.), 2:1 Bartell (17.), 3:1 Hofverberg (26.), 4:1 Bartell (37.), 4:2 Franz (44.), 4:3 Hördler (44.), 5:3 Bartell (59./ENG). Zuschauer: 1285.
Ein völlig verrücktes Spiel sahen dann die gut 1500 Zuschauer am Sonntagabend in der Eishalle an der Schillingallee. Mit 5:0 lagen die Piranhas beim 7:4 (2:0, 3:2, 2:2)-Sieg zur Hälfte des Spiels in Führung und niemand glaubte mehr daran, dass es hier noch einmal spannend werden könnte. Petr Hruby bereits nach 24 Sekunden sowie Marc Garthe nach einem schönen Konter über Ronny Schneider sorgten für eine frühe Führung der Piranhas, die Karol Bartanus im zweiten Drittel durch zwei Abstaubertore auf 4:0 ausbauen konnte. Als wenige Sekunden später ein eigentlich harmloser Schuss von Oleg Tokarev von einem Leipziger Verteidiger abgefälscht wurde und ins Tor ging, gab niemand mehr einen Pfifferling auf die Blue Lions. Doch mit zwei Zufallstoren kamen sie zurück ins Spiel: zunächst rutschte Branislav Hippik ein abgefälschter Schuss zwischen Schoner und Pfosten durch, danach unterschätzte er einen Weitschuss aus dem Mitteldrittel und reagierte zu spät. Jetzt entwickelten die Blue Lions unheimlichen Druck auf das Piranhas-Tor, doch Hippik zeigte sich von seinen Fehlern unbeeindruckt und hielt seinen Kasten bis zum Drittelende sauber. Das letzte Drittel begannen die Piranhas im kollektiven Tiefschlaf. Aus dem Spielaufbau heraus wurde dem im Slot lauernden Ex-Rostocker Lars Hoffmann der Puck auf die Kelle serviert, der dann keine Mühe mehr hatte zu vollstrecken. Nur gut eine Minute später gelang wiederum Hoffmann, diesmal sogar in Unterzahl, ein weiterer Treffer. Aus dem sicheren 5:0 ist auf einmal ein 5:4 geworden. Lobenswert war allerdings die Moral der Piranhas, die diese schwierige Phase des Spiels überstanden und nur zwei Minuten später zurückbissen. Pavel Blaha, von Bartanus mustergültig freigespielt, erzielte das 6:4. Sechs Minuten vor Schluss erzielte Kapitän Thomas Haupt in Überzahl das 7:4, doch die Blue Lions gaben sich noch nicht geschlagen. Als Andreowski und Tokarev zwei Minuten vor Schluss gemeinsam die Bank drückten, stellten sie durch Herausnahme ihres Goalies eine 6:3-Überzahl her. Ein weiterer Treffer gelang ihnen aber nicht mehr und die Piranhas konnten einen verdienten 7:4-Heimsieg einfahren. Der Kampf um die Spitzenposition bleibt damit weiter unentschieden. Die Piranhas führen mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle vor den Lions an, haben aber ein Spiel mehr absolviert. Tore: 1:0 Hruby (1.), 2:0 Garthe (2.), 3:0 Bartanus (22.), 4:0 Bartanus (28.), 5:0 Tokarev (28.), 5:1 Bartell (31.), 5:2 Kastner (31.), 5:3 Hoffmann (42.), 5:4 Hoffmann (43.), 6:4 Blaha (45.), 7:4 Haupt (54.). Strafen: Rostock 16, Leipzig 16.