Neuss übernimmt Tabellenführung

Favorit war eine Nummer zu großFavorit war eine Nummer zu groß
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Es ist vollbracht. Nach einem glanzvollen 5:1 (3:0, 2:1, 0:0)-Sieg über den bisherigen Spitzenreiter übernimmt der Neusser EV die Tabellenführung in der Aufstiegsrunde zur Oberliga. Ein überragendes erstes Drittel bildete den Grundstein für den souveränen Erfolg.

Was die NEV-Cracks im ersten Drittel des Spitzenspiels boten, war vom allerfeinsten. Aus einer stabilen Defensive fuhren sie immer wieder schnelle Angriffe und stürzten den bisherigen Tabellenersten von einer Verlegenheit in die nächste. Als Boris Fuchs nach vier Minuten einen Abpraller zum Führungstreffer verwertete, feierten die Anhänger ihr Team bereits als neuen Spitzenreiter, und in dieser Verfassung sollten sich die Neusser auch anschließend präsentieren. Die Gäste, die über die erfolgreichste Offensive der Endrunde verfügen, ließ man so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen, auf der anderen Seite tauchte man immer wieder gefährlich vor deren Torhüter Gault auf, der nach zehn Minuten einen Schlagschuss von Holger Schrills passieren ließ - 2:0. Endgültig in Party-Stimmung versetzte die NEV-Fans zwei Minuten später Rob Campbell, der bei 3:5-Unterzahl die Scheibe an der blauen Linie eroberte und anschließend auf und davon lief, um den Hornets mit dem dritten Treffer einen weiteren Nackenschlag zu verpassen. Mit stehenden Ovationen wurden die Fuchs-Schützlinge in die erste Pause verabschiedet, ehe es zu Beginn des zweiten Drittels auch für die Neusser eine Schrecksekunde zu verkraften galt.

Nach einem heftigen Bandencheck von Sascha Mader musste Gilbert Schröder vom Eis getragen werden, im Krankenhaus sollten sich die schlimmsten Befürchtungen jedoch vorerst nicht bestätigen, da sich der Neusser Verteidiger voraussichtlich „nur” einen Nerv in der Hüfte quetschte, wodurch dieser sein Bein nicht mehr bewegen konnte. Die daraus resultierende fünfminütige Überzahl nutzte Ronny Sassen mit einem Sololauf zum 4:0 aus, ehe Holger Schrills’ zweiter Treffer an diesem Abend ein Debakel für den Baden-Württemberg-Meister befürchten ließ (31.). Dieser konnte die Partie zwar nun offen gestalten und kam zu einigen guten Möglichkeiten, Carsten Solbach zeigte sich jedoch erneut in guter Verfassung und sorgte dafür, dass die Gäste erst gar nicht zum Auftakt einer möglichen Aufholjagd kamen. Die Hornets schwächten sich durch Undiszipliniertheiten selbst, von denen sich jedoch auch die Neusser provozieren ließen, so dass das Spiel auch für Daniel Hatterscheid nach einem Revanchefoul vorzeitig beendet war. Nach dem folgenden Anschlusstreffer kam die Pausensirene ganz gelegen, um die Gemüter zu beruhigen.

Zu Beginn des letzten Abschnitts folgte dann jedoch der nächste Rückschlag für den NEV, da nun auch Boris Fuchs ein Opfer der körperbetonten Gäste-Spielweise wurde und mit einer Knieverletzung vom Eis geführt werden musste. Dass wegen der dadurch bedingten erneuten Umstellungen verständlicherweise der Spielfluss der Neusser litt, hatte keine negativen Folgen, da man mit konzentrierter Defensivarbeit dafür sorgte, dass Hügelsheim nur selten zu guten Chancen kam. Zwar traf Dennis Walther in der Schlussphase noch den Pfosten des Neusser Gehäuses, in Gefahr geriet der NEV-Triumph jedoch nicht mehr. Mit ausgelassenen Freudenszenen auf dem Eis und auf den Rängen wurde anschließend die hart erkämpfte, hoch verdiente und leider auch teuer erkaufte Tabellenführung gefeiert. Diese am Sonntag zu behaupten, wird angesichts zumindest drei zu ersetzender Spieler in Dinslaken eine anspruchsvolle Aufgabe, die man jedoch selbstbewusst in Angriff nehmen wird.

Tore: 1:0 (4:22) Fuchs (H. Schrills, Oltmanns), 2:0 (10:34) H. Schrills (Lingemann, Campbell), 3:0 (12:36) Campbell (Pering, Cappellano/3-5), 4:0 (24:04) Sassen (H. Schrills, Cappellano/5-4), 5:0 (30:55) H. Schrills (Cappellano, Campbell/5-4), 5:1 (39:38) Singaitis (Hume, Dunlop/5-4). Strafen: Neuss 14 + 5 + Spieldauer (Hatterscheid), Hügelsheim 12 + 10 (Koch) + 10 (Dunlop) + 5 + Spieldauer (Mader). Zuschauer: 336.


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