Neuss gewinnt gegen Dortmund

Der Neusser EV bleibt zu Hause eine Macht. Auch das Spitzenteam des EHC Dortmund ging im Neusser Südpark leer aus; die Gastgeber gewannen mit 4:1 (0:0, 2:1, 2:0). Eine starke kämpferische Leistung, ein überragender Dennis Kohl und eine deutliche Überlegenheit im Schlussdrittel sorgten dafür, dass sich der NEV zumindest vorerst in der Spitzengruppe festsetzen kann.
Bereits zu Spielbeginn wurde deutlich, dass aus der ersten Partie noch eine Rechnung offen war, denn in Dortmund hatte der NEV unglücklich mit 3:2 verloren. Beide Mannschaften gingen engagiert zur Sache und sorgten dafür, dass das Spitzenspiel zumindest in punkto Schnelligkeit und Kampf den Erwartungen gerecht wurde. Ein erstes Opfer musste der NEV dabei in Gilbert Schröder beklagen, der den Schläger von Dortmunds Jan Baron ins Gesicht bekam, woraufhin der Abend für beide Spieler vorzeitig beendet war. Schröder musste wegen einer Wunde unter dem Auge ins Krankenhaus gefahren werden und Baron erhielt fünf Strafminuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Als kurz darauf auch noch Antti-Jussi Miettinen mit einer doppelten kleinen Strafe belegt wurde, hätte der NEV dies zum Führungstreffer nutzen können, wenn nicht sogar müssen. Zwar setzte Lutz Klauck den Puck auch tatsächlich einmal in die gegnerischen Maschen, doch da hatte Schiedsrichter Schummers die Begegnung wegen Torraumabseits bereits unterbrochen. Die Überzahl verstrich ungenutzt, so dass der erste Abschnitt nach offenem Verlauf und einigen guten Torhüter-Paraden torlos endete. Erst im zweiten Drittel sollte es Grund zum Jubeln geben, und zwar zunächst für die Neusser Anhänger. Kai Oltmanns legte klug auf Holger Schrills zurück und der ließ Carsten Solbach aus kurzer Distanz keine Abwehrchance (26.). In der Folgezeit war dann aber der hervorragend aufgelegte Dennis Kohl gefragt, der mit mehreren Glanztaten den drohenden Ausgleich verhinderte. Effektiver agierten zu diesem Zeitpunkt die Fuchs-Schützlinge, die mit einer ähnlichen Kombination wie beim Führungstreffer - Rückpass von der Grundlinie und Direktschuss - durch Dennis von der Heiden auf 2:0 erhöhten (38.). Mit Wut im Bauch setzten die Westfalen jedoch nach und verkürzten nur 46 Sekunden später auf 2:1, das Johann Kustow gegen eine in dieser Szene indisponierte Abwehr gelang. Kurz vor der zweiten Drittelsirene durfte man sich dann beim Pfosten bedanken, dass es überhaupt noch mit einem knappen Vorsprung in die zweite Pause ging. Aus dieser zurück erwischte der NEV den besseren Start und legte durch David Bromé das vermeintliche 3:1 nach, doch der Unparteiische hatte die Scheibe in dieser Szene bereits durch den Torhüter blockiert gesehen und abgepfiffen (43.). Das schien die Gastgeber aber nur noch mehr zu motivieren, die zwei Zeigerumdrehungen später doch noch den dritten Treffer nachlegten. Kai Oltmanns hatte auf Aminikia-Ersatz Sascha Schmetz gespielt und der aus dem Lauf den Puck in die lange Ecke gewuchtet. Auch wenn Dortmund nun stark unter Druck stand blieben die Elche gefährlich, so zum Beispiel bei einem Pfostenschuss durch Miettinen, der kurze Zeit später nach wiederholten Unsportlichkeiten unter die Dusche geschickt wurde. Spätestens die Hinausstellung des Dortmunder Top-Scorers war die Vorentscheidung der Partie, denn zuvor hatte Boris Fuchs bereits das 4:1 erzielt (54.). Dass Steve Blumentritt drei Minuten vor dem Ende das gleiche Missgeschick passierte wie Jan Baron - auch er verletzte einen Gegenspieler unabsichtlich mit hohem Stock - hatte nur noch Auswirkungen auf die nächste Begegnung, da auch Blumentritt eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt bekam. Die Heimserie des NEV, der in dieser Saison bei Heimspielen noch ungeschlagen ist, geriet nicht mehr in Gefahr, während die Gäste ihre zweite Meisterschafts-Niederlage überhaupt kassierten. Diese fiel etwas zu hoch aus, auch wenn der NEV aufgrund der Überlegenheit im letzten Abschnitt verdientermaßen als Sieger das Eis verließ.
Tore: 1:0 (25:20) H.Schrills (Oltmanns, Geisler), 2:0 (37:19) von der Heiden (Bromé, Fuchs), 2:1 (38:05) Kustow (Tsvetkov, Schulz), 3:1 (44:25) Schmetz (Oltmanns), 4:1 (53:32) Fuchs (Bromé, Perlitz/5-4). Strafen: Neuss 10 + 10 (Dreseler) + 5 + Spieldauer (Blumentritt), Dortmund: 12 + 5 + Spieldauer (Baron) + 10 + Spieldauer (Miettinen). Zuschauer: 245.