Max Lingemann verstärkt Neuss in der Aufstiegsrunde

Favorit war eine Nummer zu großFavorit war eine Nummer zu groß
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Am kommenden Sonntag beginnt für den Neusser EV die zweite Saisonhälfte, nachdem man die Hauptrunde der Regionalliga NRW als Tabellensechster abgeschlossen hat. Auch wenn die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Oberliga bereits vier Spiele vor dem Ende der Vorrunde feststand, verfällt man auf Neusser Seite nicht in Selbstzufriedenheit.

Lag man lange Zeit auf dem dritten Tabellenplatz, so verlor man diesen im Dezember aus den Augen, nachdem man zuvor durch einige Ausfälle geschwächt worden war. Zwar machte Trainer Andrej Fuchs aus der Not eine Tugend und ermöglichte es talentierten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, erste Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln, der Platz in der Spitzengruppe war unter diesen Voraussetzungen jedoch nicht zu halten. Umso erfreulicher ist, dass sich die personelle Situation zur Jahreswende deutlich gebessert hat, so dass man optimistisch in die Zukunft blickt.

Mit Max Lingemann präsentiert der NEV einen 24-jährigen Neuzugang, der trotz seines jungen Alters bereits alle deutschen Profiligen durchlaufen hat. Nachdem der Stürmer den Großteil der vergangenen Saison bei den Hamburg Freezers in der DEL verbrachte, gelang es Dortmunds Trainer Czeslaw Panek, ihn von einer Rückkehr in den Westen der Republik zu überzeugen. Da Panek aber inzwischen von seinen Aufgaben entbunden wurde, entschloss sich auch Lingemann für einen Vereinswechsel, so dass sich der Neusser EV auf eine viel versprechende Verstärkung freuen darf. Noch im Trikot der Westfalen trug der Düsseldorfer beim letzten Aufeinandertreffen fünf Vorlagen zum 9:2-Sieg über den NEV bei, der nun hofft, dass er seine Fähigkeiten auch im Neusser Trikot zeigen kann. Nachdem von Neusser Seite sämtliche Formalitäten erledigt wurden, steht im Falle der Dortmunder Freigabe einem Einsatz beim Endrunden-Auftakt nichts mehr im Wege.

Bereits in den letzten beiden Partien der Vorrunde hütete darüber hinaus mit Carsten Solbach eine weitere Neuverpflichtung das Tor des NEV, der nach sechswöchiger Verletzungspause auch wieder auf Daniel Hatterscheid zurückgreifen kann. Dank der positiven Nachrichten startet man zuversichtlich in die Verzahnungsrunde mit den besten Vertretern der Regionalliga Hessen und der Baden-Württemberg-Liga, in der man sich auf interessante Gegner und attraktive Spiele freuen darf.

Als aussichtsreicher Kandidat für den sportlichen Aufstieg in die Oberliga gilt der ESV Hügelsheim, der dort bereits in der Saison 2004/2005 spielte und die bisherige Spielzeit ohne Punktverlust bestritten hat. Auch die Stuttgart Rebels, die offiziell als SC Bietigheim-Bissingen 1b an der Endrunde teilnehmen, zählen als letztjähriger Halbfinal-Teilnehmer nicht zu den Außenseitern. Abgewartet werden muss noch, welche Rolle die beiden hessischen Teams spielen werden, die traditionell darunter leiden, dass der Spielbetrieb im heimischen Landesverband keine gute Vorbereitung auf die erheblich anspruchsvollere Verzahnungsrunde bietet. Beide Vertreter sind Neulinge in dieser Runde. Vor zwei Jahren war die RSC als ihr „alter und altes Ego“ TSG dabei. Im vergangenen Jahr verzichtete der RSC nach Gründung der Eishockey-Abteilung im Nachbarverein trotz hessischer Meisterschaft auf die Teilnahme, da es Streit um Eiszeiten in der Darmstädter Halle gab; stattdessen spielte der RSC in der hessischen Regionalliga-Qualifikation. Die Young Lions Frankfurt gaben vor acht Jahren zuletzt ihre Visitenkarte im Südpark ab.

Bestens bekannt sind die weiteren NRW-Vertreter aus Dortmund (Meister), Düsseldorf, Essen, Dinslaken und Ratingen, gegen die der NEV deutlich bessere Ergebnisse erzielen möchte, als noch in der Vorrunde, in der man nur die Dinslakener Kobras bezwingen konnte. Doch nun werden die Karten neu gemischt und eine erste Gelegenheit, die Bilanz aufzubessern, ergibt sich am Sonntag (18:30 Uhr), wenn die Fuchs-Schützlinge am Essener Westbahnhof antreten. Die beiden bisherigen Duelle verliefen sehr eng und konnten von den Moskitos knapp für sich entschieden werden, so dass der NEV hofft, das nötige Quäntchen Glück diesmal auf seiner Seite zu haben. Etwas Unterstützung von der Glücksgöttin können die Neusser beim Auftaktprogramm durchaus gebrauchen, müssen sie doch fünf der ersten sechs Spiele auswärts bestreiten. Auch wenn – oder gerade weil - sich die Quirinusstädter nach der durchwachsenen Vorrunde nicht in der Favoritenrolle befinden, haben sie sich für die Aufstiegsrunde einiges vorgenommen und sind guter Dinge, diesmal positiv überraschen zu können.


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