Magerkost beim 9:3-Erfolg
Ein kleiner SchrittGrößer hätte der Kontrast nicht sein können. 48 Stunden nach der kämpferisch überzeugenden Leistung beim 2:1-Auswärtserfolg in Düsseldorf zeigte der EHC Dortmund ein etwas anderes Gesicht. Zwar gab es am Sonntagabend an der Strobelallee einen klaren 9:3 (2:0, 2:2, 5:1)-Erfolg gegen den EC Bergisch Land, aber über weite Strecken war bei den Westfalen Elchen nur Magerkost zu sehen. „Betrachtet man die nackten Ergebnisse, dann sind wir nach der Hälfte der Regionalliga-Serie Tabellenführer und mit 31 Zählern im Punktesoll. Aber wir erwarten auch, dass den Zuschauern attraktiver Sport geboten wird. Das wurde heute gegen den Tabellenvorletzten vor allem im Mitteldrittel vermisst. Da fehlten Initiative und Ideen und auch von der Bande kamen nur wenige Impulse“, sprachen das Vorstandsduo Günter Kuboth und Gerd Alda nach der Partie gegen die Bergischen deutliche Worte.
Wie so häufig gelang den Elchen ein früher Treffer. Bereits nach 54 Sekunden markierte Sebastian Bongartz das 1:0. In der Folgezeit hatte der EHC den Gegner zwar im Griff, Zählbares sprang aber trotz der Überlegenheit erst in der 17. Minute heraus. Wieder war es eine Einzelaktion, dieses Mal setzte sich Jiri Svejda gekonnt in Szene und erhöhte auf 2:0. Auch im zweiten Abschnitt gab es den schnellen EHC-Treffer, denn in der 22. Minute markierte Kapitän Christian Kohmann das 3:0. Damit war es aber erst einmal vorbei den Angriffsproduktionen und plötzlich stand ein 3:2 an der neuen Anzeigentafel im Eissportzentrum Westfalenhallen. Innerhalb von 72 Sekunden konnten die Gäste verkürzen und sich damit den Lohn für ihren Einsatz abholen. Als Philipp Büermann in der 33. Minute direkt vor dem Solinger Tor den Puck in der Luft traf und zum 4:2 einnetzte, schienen sich die Elche wieder gefangen zu haben. Die Hoffnung erwies sich aber als trügerisch, denn zu Beginn des letzten Abschnitts verkürzten die Gäste wieder auf 4:3. Als in der 47. Minute EHC-Keeper Thomas Franta in höchster Not den Ausgleich verhindern musste, da wirkte dieser Warnschuss dann doch noch. Innerhalb von sieben Minuten schraubten die Elche mit fünf Treffern das Ergebnis auf 9:3 hoch. Der EHC musste auf drei Akteure verzichten. Neben Nils Sondermann, der in der kommenden Woche von seinem Gips befreit wird, fehlten auch Haiko Hirsch (erneut am Knie verletzt) und Mirko Reinke. Letzterer zog sich in Düsseldorf eine Schultereckgelenkssprengung zu und wird bis zu sechs Wochen fehlen. Damit wird er wohl erst in der Aufstiegsrunde wieder zum Einsatz kommen können.
Etwas Aufregung hatte es zusätzlich schon vor Spielbeginn gegeben, denn beim Warmmachen hatte es den ersten Glasbruch an der neuen Bandenumrandung gegeben. Ein fulminanter Schlagschuss ließ eine Scheibe zersplittern, für Ersatz konnte aber schnell gesorgt werden. Am kommenden Wochenende muss der EHC am Freitag (20 Uhr) in Essen antreten, Sonntag (19 Uhr) kommen dann die Iserlohner Young Roosters an die Strobelallee.
Tore: 1:0 (0:54) Bongartz, 2:0 (16:51) Svejda, 3:0 (21:29) Kohmann (Lingemann), 3:1 (22:19) Neuber (Clemens, Varga), 3:2 (23:31) Wodrich (Spauszus, Clemens), 4:2 (32:56) Büermann (Lotte, Miettinen), 4:3 (42:50) Neuber (Blumenhofen, Clemens), 5:3 (49:15) Büerman (Bongartz, Miettinen), 6:3 (53:14) Büerman (Miettinen, Zollo), 7:3 (53:20) Svejda (Lotte, Lingemann), 8:3 (54:11) Kohmann (Panek), 9:3 (56:10) Miettinen (Bongartz, Kohmann). Strafen: Dortmund 14, Solingen 18.