Kobras sportlich rehabilitiert

Dabei waren die Vorzeichen für einen Sieg alles andere als gut, musste die Mannschaft doch zahlreiche krankheits- und arbeitsbedingte Ausfälle verkraften. Doch die Dreizehn-Mann-Rumpftruppe verkaufte sich nicht nur teuer, sondern bestimmte auch über weite Strecken der Begegnung das Spiel. Leider konnten sie ihre Überlegenheit im ersten Drittel nur in eine 1:0-Führung durch Tim Alles ummünzen.
Tigers-Trainer Andre Emersic schien in der ersten Drittelpause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Moerser kamen deutlich aggressiver aus der Kabine und nahmen nun das Heft in die Hand.
Bis zur Mitte des Spiels hatten sie den Rückstand in eine 3:1-Führung umgewandelt. Doch jetzt machten sie den Kardinalfehler, der den Kobras ebenso in Soest unterlaufen war. Sie produzierten übermotiviert einfach zu viele Strafzeiten. Somit brachten sie das Spiel der Kobras wieder ins Rollen und sich selbst um die Früchte ihrer Arbeit.
Dmitry Tsvetkov und seine Schützlinge nahmen dieses „Angebot“ dankend an und zogen nun ihrerseits bis zur 41. Minute auf 5:3 davon. Wer es mit den Kobras hielt, musste nur noch einmal zittern, als die Tigers in der 43. Minute den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielen konnten. Doch Marcel Krzyzyk beruhigte die Nerven aller Kobra-Anhänger mit einem satten Schuss in den linken oberen Winkel zum neuen Spielstand 4:6. Als die Emersic-Truppe nun noch energischer angriff, offenbarten sie Lücken in der Verteidigung. Da ließ sich Andre Krups nicht zweimal bitten und machte dann in der 54. Minute bei einem Konter mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten oberen Winkel den 7:4-Endstand perfekt.
Insbesondere spielerisch war noch nicht alles perfekt, doch kämpferisch und läuferisch zeigten sich die Niederrheiner deutlich verbessert gegenüber der Partie am Möhnestausee. Einer der Besten auf Dinslakener Seite war Ilya Ulyanov, der nicht nur der Abwehr mehr Stabilität verlieh, sondern auch in der Offensive mit einem Tor und zwei Vorlagen Akzente setzte. Jetzt können die Männer um Kapitän Thomas Bläsche wieder mit breiter Brust nach Neuss fahren, wo sie am Freitag um 20 Uhr auf die Zweitvertretung des Oberligisten treffen.