Kobras gingen vom Eis

Kobras zweimal gegen NeuwiedKobras zweimal gegen Neuwied
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In einer sehr gut gefüllten Baden-Airpark-Eisarena standen die Vorzeichen gut für ein für interessantes und spannendes Eishockeyspiel. Allerdings entwickelte sich der Abend anders, als es sich alle Beteiligten erhofften. Denn das Spiel wurde kurz vor Ende des zweiten Drittels beim Stand von 10:3 für Hügelsheim abgebrochen, weil die Dinslakener Kobras vom Eis gegangen sind. Die Kobras schildern das Geschehene in ihrer Pressemitteilung so:

Nach nur 29 Sekunden spielten die Kobras erstmals an diesem Abend in doppelter Unterzahl. Nach insgesamt 90 Sekunden saßen schon drei Kobras auf der Strafbank. Hügelsheim nutze diese Gelegenheit zu einer schnellen 2:0 Führung.

Es sollten nicht die letzten Strafzeiten bleiben. Auf beiden Seiten wurde recht kleinlich gepfiffen, denn es war keineswegs eine übermäßig hart geführte Partie beider Teams. Dennoch gab es im ersten Drittel immerhin 22+10 Minuten gegen den ESV Hügelsheim, sowie 18+10 Minuten gegen die Kobras aus Dinslaken. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels erholten sich die Kobras ein wenig vom Anfangsschock und kamen in der 12. Minute durch einen Schlagschuss von Heiko Wilken zum Anschlusstreffer. In der 15. Minute gelang Kapitän Daniel Pleger der Ausgleich.

Im zweiten Drittel wurde für ein paar Minuten Eishockey gespielt und in der 23. Minute gingen die Kobras durch Neuzugang Milan Vanek mit 2:3 in Führung. Einen zugesprochenen Penalty in der 24. Minute konnten die Kobras nicht zum Ausbau der Führung nutzen. Dann folgten 15 Minuten und 46 Sekunden, die am Ende den Trainer der Kobras dazu veranlassten, seine Mannschaft vom Eis zu nehmen und das Spiel nicht mehr fortzusetzen. In Summe gab es in diesem Spielabschnitt 4 Strafminuten in Richtung Hügelsheim und 103 (!) an die Kobras. Vanek kassierte eine sehr fragwürdige 5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines angeblichen Checks gegen den Kopf und Nackenbereich an den gegnerischen Torhüter und damit nahm das Unheil seinen Lauf. Die Kobras bekamen weitere Strafzeiten und spielten dabei die meiste Zeit nur noch mit drei Feldspielern. Den großzügigen Raum nutzen die Hornets aus Hügelsheim effektiv, drehten noch bis zur 26. Minute das Spiel zu einem 4:3 und machten noch weitere 6 Tore bis zur 40. Minute. In der Zwischenzeit gab es 10 Minuten Strafen gegen den unter Dauerbeschuss stehenden Kobra Keeper Albrecht, der trotzdem eine glänzende Partie ablieferte und auch gegen Verteidiger Dirk Schmitz. Da es seine zweite große Strafe in diesem Spiel war, wurde daraus automatisch ebenfalls eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Eine weitere Zehn-Minuten-Strafe bekam Neu-Kobra Sascha Schmetz, der bei einem Bully mit einem Schiedsrichter zusammenstieß. Wofür genau er die Strafe bekommen hat, ist nicht geklärt. Diese Situation brachte den Coach Jacobs letztlich zu der Entscheidung, sein Team endgültig vom Eis zu nehmen und das Spiel nicht wieder aufzunehmen. Ein vernünftiger Spielverlauf war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Mit 10:3 führte der ESV Hügelsheim in diesem Moment und mit diesem Stand wird das Spiel wohl auch gewertet.

Zudem verletzte sich auch noch Verteidiger Tobias Stöckhardt, der zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der Mannschaftsbus konnte ihn allerdings später dort wieder abholen und mit auf die Heimreise nehmen. Glücklicherweise hatte er sich „nur“ eine Prellung zugezogen.

Die Kobras betonen, dass der Spielabbruch keineswegs etwas mit der Mannschaft oder der Spielweise der Hornets zu tun habe. „Wir sind dort sehr gut und freundlich empfangen und übrigens auch genauso nett wieder verabschiedet worden. Scheinbar gab es doch einige übereinstimmende Meinungen, was die Schiedsrichterleistung anging.“


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