Kantersieg gegen den Meister
Favorit war eine Nummer zu großDer Neusser EV scheint sich in dieser Saison gerne dem Niveau der Gegner anzupassen. Nach den schwachen Leistungen am vergangenen Wochenende zeigten sich die Neusser gegen den Herner EV wie verwandelt und deklassierten den Meister in einem emotional geführten Spiel mit 9:3 (4:0, 1:3, 4:0).
Wie bei Duellen zwischen beiden Rivalen gewohnt, gab es kein langes Abtasten. Beide Teams präsentierten sich in guter Verfassung und kamen schnell zu ersten Chancen. Im Anschluss an zwei überstandene Strafzeiten konnte Boris Fuchs eine Überzahl mit einem Schuss aus spitzem Winkel erfolgreich abschließen. Der Treffer gab Selbstvertrauen, die NEV-Cracks schossen aus allen Lagen und profitierten von Schwächen in der Herner Hintermannschaft. Einem weiteren sehenswerten Treffer Steve Blumentritts folgte nur 37 Sekunden später das 3:0 durch Holger Schrills (17.). Nachdem Christian Perlitz in der Schlussminute auch noch einen Querpass aus kurzer Distanz über die Linie drückte, wurden die Hausherren von ihrem verblüfften Anhang mit stehenden Ovationen in die erste Pause verabschiedet. Als Daniel Pering kurz nach Wiederbeginn das nächste Tor erzielte, schien ein lockerer Sieg der Fuchs-Schützlinge möglich. Während Herne die Torhüter wechselte, zog sich Neuss in der Folgezeit jedoch zu sehr zurück, was Folgen haben sollte. Nach dem Anschlusstreffer von Shannon McNevan verhinderte Dennis Kohl mit Glanztaten zunächst noch Schlimmeres, ehe seine Vorderleute für ihre Passivität bestraft wurden. Zunächst schlug ein verdeckter Schlagschuss von Thomas Bläsche im Neusser Gehäuse ein, ehe Haiko Hirsch einen Alleingang souverän abschloss. Der Doppelschlag brachte den HEV zurück ins Spiel, und während der spürbar Morgenluft witterte, nahm Andrej Fuchs eine Auszeit, nach der man zumindest das 5:3 in die zweite Pause retten konnte. Der wohl wichtigste Treffer des Abends sollte Sascha Schmetz in der 43. Minute gelingen, der mit einem Schuss aus der Drehung Hernes Ersatztorhüter Gault überlistete. Anschließend übertrieben es die Gäste in der beidseitig nickelig geführten Partie deutlich mit der Härte, was unter anderen zum Ausschluss von Shannon McNevan führte, der sich für seinen Kniecheck an David Bromé immerhin umgehend entschuldigte. Neuss zeigte sich gnadenlos und legte gegen nun resignierende Herner noch drei Tore nach (Schrills, Blumentritt, Bromé).
Tore: 1:0 (11:28) Fuchs (Perlitz, Bromé/5-4), 2:0 (15:47) Blumentritt (Servos, Schröder), 3:0 (16:24) H. Schrills (Oltmanns, Aminikia/5-4), 4:0 (19:15) Perlitz (Fuchs, Bromé/4-4), 5:0 (23:20) Perlitz (Aminikia), 5:1 (26:42) McNevan (Vanek, Haßelberg), 5:2 (35:31) Bläsche (Hirsch, Liesegang/5-4), 5:3 (37:14) Hirsch (Liesegang, Bläsche), 6:3 (42:52) Schmetz (Servos, Blumentritt), 7:3 (49:25) H. Schrills (Oltmann, Geisler/5-3), 8:3 (50:28) Blumentritt (Krahforst, Schmetz/5-4), 9:3 (52:48) Bromé (Klauck/4-4). Strafen: Neuss 18, Herne 20 + 10 + 5 + Spieldauer (McNevan).