Kantersieg beim Favoriten

Favorit war eine Nummer zu großFavorit war eine Nummer zu groß
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Der Neusser EV befindet sich derzeit in starker Form. Mit 7:1 (1:1, 3:0, 3:0) gewann das Südpark-Team beim favorisierten ESV Hügelsheim in der Aufstiegsnrunde zur Oberliga.

Erwartungsgemäß starteten die in dieser Saison noch verlustpunktfreien Gastgeber druckvoll und nutzten ihr erstes Überzahlspiel durch Vasily Sharapa zum Führungstreffer. Überraschenderweise gelang es den Neussern aber in der Folgezeit nicht nur, die Partie offen zu gestalten, sondern sich unter dem Strich sogar die besseren Torchancen zu erarbeiten. Nachdem Nicolas Waldner mehrfach den Ausgleich verhinderte, dauerte es bis zur 18. Minute, ehe Max Lingemann den Hügelsheimer Schlussmann mit einer Direktabnahme überwinden konnte. Erst zu Beginn des zweiten Drittels schienen die Hornets die Begegnung unter Kontrolle zu bekommen, doch Carsten Solbach präsentierte sich wieder einmal in hervorragender Verfassung und hielt sein Team in der zehnminütigen Druckphase schadlos. Diese endete abrupt, als Holger Schrills einen Blackout von Waldner mit dem 1:2 bestrafte, was den Baden-Württemberg-Meister scheinbar aus dem Konzept brachte. Als Rob Campbell nur eine Minute später den dritten Treffer nachlegte, nahm ESV-Trainer Bentenrieder eine Auszeit, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg bringen sollte. Max Lingemann nutzte die Verunsicherung, um auf 4:1 zu erhöhen, womit es auch in die zweite Pause ging. Aus dieser kehrten die Gastgeber sichtbar motiviert auf das Eis zurück und profitierten anschließend davon, dass eine regelrechte Strafenflut über den NEV hereinbrach. Gleich sieben Zeitstrafen verhängte Schiedsrichter Vozar innerhalb von vier Minuten gegen die Neusser, die sich als Folge dessen einer Hügelsheimer Dauerbelagerung ausgesetzt sahen. Die Partie drohte zu kippen, doch mit der Unterstützung seiner bravourös kämpfenden Vorderleute avancierte Solbach zum Turm in der Abwehrschlacht, der die Gastgeber zur Verzweiflung trieb. Mit vereinten Kräften überstand man die fast sechsminütige Unterzahl und holte - erneut genau zum richtigen Zeitpunkt - zum entscheidenden Schlag aus. Noch während die letzte Strafe lief, konterte der NEV über Evgenij Kozhevnikov, der den zwischenzeitlich eingewechselten Sebastian Gault überwand. Davon erholten sich die Hornets nicht mehr, so dass Holger Schrills vier Minuten vor dem Ende die letzten Zweifel an der Sensation beseitigte. Mit drei nicht eingeplanten Punkten und einigen Komplimenten im Gepäck machte man sich so auf die Heimreise.

Übrigens sollte auch dies als Randnotiz erwähnt werden: Auch wenn es auf dem Eis teilweise hart zur Sache ging, zeigten sich die Gastgeber nach der Partie als sportlich faire Verlierer. Das galt auch und insbesondere für das auffallend objektive Publikum, das die Leistung beider Mannschaften honorierte und sich im dritten Jahr in Folge als sehr gastfreundlich erwies.

Tore: 1:0 (2:53) Sharapa (Vojcak, Hume/5-4), 1:1 (17:20) Lingemann (Schafranski, Campbell/5-4), 1:2 (31:33) H. Schrills (Solbach), 1:3 (32:41) Campbell (Sassen, Lingemann), 1:4 (37:10) Lingemann (Campbell, Sassen/5-4), 1:5 (46:41) Kozhevnikov (Cappellano, Geisler/4-5), 1:6 (56:01) H. Schrills (Cappellano, Schafranski), 1:7 (59:26) Hatterscheid (Schafranski, Kozhevnikov). Strafen: Hügelsheim 28, Neuss 32 + 10 (Lingemann). Zuschauer: 719.


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