Kampfgeist bleibt wieder mal unbelohnt

Im letzten Punktspiel der Saison 2009/10 unterlagen die Wild Boys Chemnitz dem Team von Tornado Niesky mit 4:6 (0:3, 3:2, 1:1), wurden aber von ihren Fans als moralische Sieger gefeiert.
Als das Spiel vor noch mal gut 400 Zuschauern, startete waren die Chemnitzer und allen voran der junger Goalie Nino Jistel wohl noch in der Kabine. Ganze 16 Sekunden waren gespielt, da erwischte Jankovych den Chemnitzer Goalie kalt und die Gäste führten 1:0. Als nach 1:55 Minuten bereits das 2:0 durch Schwabe fiel, bahnte sich möglicherweise ein Debakel an. Entschlossen nahm Mannix Wolf eine frühe Auszeit, welche ihre Wirkung nicht verfehlte. Die Wild Boys kamen so langsam ins Spiel und ab Mitte des Drittels waren sie ebenbürtig und hielten voll mit. Einzig ein Treffer wollte nicht glücken. Als Ales Dvorak auf die Strafbank musste, erzielte Jankovych das 3:0 für Tornado. Mit diesem ernüchternden Zwischenstand ging es zum ersten Mal in die Kabine.
Da Niesky zwei Sekunden vor der Pausensirene noch eine Strafe erhalten hatte, begannen die Chemnitzer das Mitteldrittel in Überzahl. Allerdings sollte diese Möglichkeit noch nicht den gewünschten Erfolg bringen. Aber schon die nächste Strafe nutzen die Chemnitzer, um durch Ales Dvorak auf 1:3 zu verkürzen. Nur 71 Sekunden später traf Björn Schenkel zum 2:3-Anschluss und die Chemnitzer waren nun richtig im Spielgeschehen dabei. Die Aufholjagd sollte aber noch weiter gehen. Keine zwei Minuten waren vergangen da brachte Björn Schenkel die Scheibe erneut im Torandotor unter. Nun waren es die Gäste, die mit einer Auszeit den Chemnitzer Sturmlauf aus dem Rhythmus bringen wollten. Doch Chemnitz machte weiter und suchte immer wieder die Führung. Niesky blieb stets gefährlich, doch der Chemnitzer Goalie steigerte sich im Laufe des Spiels ebenfalls und hielt das Unentschieden zunächst fest. Gegen Ende des Drittels dann zwei Strafzeiten für Chemnitz. Zunächst wurde Markus Maaßen auf Zuruf raus geschickt, ehe nur Sekunden später Julius Michel eine ebenfalls dubiose Strafe kassierte. Nun war Niesky mit zwei Mann mehr auf dem Eis und bedankte sich für das Schiedsrichtergeschenk mit dem 4:3 durch Wimmer. Damit Chemnitzer wieder zu viert, aber immer noch in Unterzahl und Niesky legte nach. Diesmal war es wieder Schwabe, der mit seinem zweiten Treffer auf 5:3 erhöhte, was dann zugleich den Pausenstand bedeutete.
Im letzten Drittel mussten die Chemnitzer also erneut aufholen. Da Chemnitz viel versuchte, hatte aber auch Niesky weiterhin Chancen auf Konter. In der 49.Minute war es dann endlich soweit. Tobias Rentzsch brachte die Wild Boys auf 4:5 heran und es waren noch fast zwölf Minuten zu spielen. Ein weiteres Tor blieb den Chemnitzern aber versagt. Zwar jubelten die Wild Boys und die Schiedsrichter schienen sich nicht ganz einig, aber dann ging es mit Bully im Nieysker Drittel weiter. So langsam lief den Chemnitzern die Zeit weg. 80 Sekunden vor Ende nochmals eine Überzahlmöglichkeit und Mannix Wolf ging volles Risiko und nahm seinen Goalie vom Eis. Doch alle Versuche scheiterten und am Ende machte Musil mit seinem Empty-Net-Goal zum 4:6 alles klar. Doch selbst in dieser Situation waren die Schiedsrichter alles andere als souverän. Da die Uhr 20:00 zeigte, dauerte es eine ganze Weile, bis sie sich entscheiden konnten diesen Treffer zu geben.
Tore: 0:1 (0:16) Jankovych (Schlicht,S.), 0:2 (1:55) Schwabe (Schwarz, Schlicht,D.), 0:3 (18:20) Jankovych (Greulich, Schlicht,S./5-4), 1:3 (22:23) Dvorak (Losch, Vymazal/5-4), 2:3 (23:34) Schenkel (Rentzsch, Michel), 3:3 (25:20) Schenkel (Seidl), 3:4 (37:37) Wimmer (Noack, Brill/5-3), 3:5 (38:37) Schwabe (Jankovych, Greulich/5-4), 4:5 (48:04) Rentzsch (Geier, Michel), 4:6 (59:58) Musil (Jankovych, Rädecker/ENG). Strafen; Chemnitz 18, Niesky 14 + 10 für Greulich.