Hoher Preis für Sieg im Spitzenspiel
Hoher Preis für Sieg im Spitzenspiel Richtige Freude konnte jedoch nicht aufkommen, denn im ersten Drittel verletzte sich Preussen-Kapitän Jan Lankes am Oberschenkel und wird nach einer ersten Prognose etwa vier bis fünf Wochen ausfallen. Ohnehin waren die Preussen schon mit einem stark dezimierten Kader die Reise nach Köln angetreten. Pavel Mann, Sven Gotzsch, Andre Wagner, Wolf Herbst, Michael Kloeters, Sascha Drehmann, Robert Schubert, Wasja Steinborn und Patrick Berge fehlten den Preussen verletzungs- oder beruflich bedingt.
Aber die Preussen waren diese Reise nicht angetreten um die Punkte in Köln zu lassen und den Verbleib auf dem ersten Tabellenplatz der NRW-Liga abzugeben. So begann die Partie auch pünktlich um 20:30 Uhr. Die Realstars überließen den Spielaufbau den Preussen. Krefeld jedoch begann das Spiel nicht so druckvoll wie noch die Partie eine Woche zuvor gegen Dinslaken. Kontrolle und Krafeinteilungen waren die Devise. Und so dauerte es bis zur fünften Spielminute, ehe der mitgereiste Preussenanhang das erste Mal jubeln durfte. Matthias Wodrich bediente im eigenen Verteidigungsdrittel seinen Sturmpartner Jerome Franzen, dieser hatte das Auge für den anlaufenden Marco Hellwig, der die komplette Sturm und Verteidungsreihe der Bergischen umkurvte und freistehend vor dem Kasten der Realstars gekonnt einnetzte. Bergisch Gladbach war geschockt und agierte in den folgenden Minuten sehr verhalten. Diese Minuten nutzten die Preussen direkt eiskalt aus. Der an diesem Abend gut aufgelegte Marco Hellwig schickte mit einem schönen Pass den anrauschenden Jan Lankes auf die Reise und damit stand es 2:0 aus Krefelder Sicht. Doch freuen über das Tor vermochte niemand so richtig, denn der Torschütze Jan Lankes ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und musste zur Behandlung in die Kabine gebracht werden. Das Spiel plätscherte nun vor sich hin und die Realstars kamen zu ihren ersten Torchancen, die aber vom Preussengoalie Marcus Felkel entschäft wurden. In der 19. Spielminute war es dann passiert. Mit einer schönen Einzelleistung gelang Marius Dunkel der Anschlusstreffer zum 1:2. Mit diesem Ergebnis ging es dann in die erste Drittelpause.
Im zweiten Spielabschnitt sollte dann aber wieder mehr Action ins Spiel kommen. Die Preussen hatten den Ausfall ihres Kapitäns in der Drittelpause verarbeitet und nahmen das Heft nun wieder in ihre Hand. Beste Einschussmöglichkeiten wurden vom Realstarsgoalie Sandro Kerrut vereitelt. Die Gastgeber spielten nun agressiver und prompt hagelte es folgerichtig Strafzeiten. Als Erster beschwerte sich Realstar Kevin Kerrut in der 34. Spielminute beim Schiedsrichtergespann, kassierte daraufhin eine Zehn-Minuten-Disziplinarstrafe wegen Reklamierens. Nur neun Sekunden später erhöhten die Preussen auf 1:3. Felix Huber mit einem schönen Pass auf Christian Schlesiger der auf den freien Verteidiger Hildebrandt und der ließ sich nicht zweimal bitten und hämmerte die Hartgummischeibe für die Preussen in die Maschen. Die Preussen nun mit viel Zug zum Tor. Bergisch Gladbach konnte sich immer wieder nur mit Fouls aushelfen. So wanderte Tim Krahforst nur 32 Sekunden nach dem 1:3 für zwei Minuten wegen Behinderung auf die Sünderbank. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Krahforst meckerte wie ein Rohrspatz und fing sich prompt noch eine Zehn-Minuten Strafe wegen Reklamierens ein. Die Preussen jetzt mit einem Mann mehr auf dem Eis, doch die Realstars verteidigten mit Mann und Maus und überstanden die Unterzahl ohne Gegentor. Gerademal 17 Sekunden waren die Gladbacher wieder komplett auf dem Eis, als eine kleine Rangelei vor dem Tor der Realstars gab. Eigentlich war die Situation beruhigt, bis sich Christoffer Zeh in die Auseinandersetzung einmische und den Preussenstürmer Christian Schlesiger mit einem Check von Hinten niederstreckte. Schlesiger verletzte sich bei dieser unnötigen Aktion und fuhr blutend zur Spielerbank. Das Schiedsrichtergespann schickte Zeh dann mit 5 + Spieldauer vorzeitig zum Duschen. Die Strafzeit lief gerade einmal elf Sekunden als Kai Arkuszewski und Jerome Franzen den freien Christian Perlitz bedienten und dieser mit einem tollen Handgelenkschussr zum 4:1 vollstreckte. Weitere Tore fielen keine mehr und so ging es mit der komfortablen 4:1-Führung in die zweite Pause.
Der letzte Abschnitt sollte nun mehr den Hausherren gehören und diese legten jetzt alles in die besagte Waagschale. Fünf Minuten waren im letzten Drittel abgelaufen, als die Realstars durch Maximilian Parchetka auf 2:4 verkürzten. Dieses schnelle Tor gab nocheinmal Auftrieb. Bergisch Gladbach stürmte nun weiter mit aller Kraft auf das Tor der Preussen, scheiterten aber immer wieder am Preussen-Goalie Felkel. In der 56. Spielminute kamen die Hausherren durch Lukas Möllenbeck zum 3:4 Anschlusstreffer für die Realstars. Die Preussen wirkten jetzt nervös und so kam es wie es kommen musste. 47 Sekunden vor dem Ende der Partie, fing sich Marco Hellwig auf Seiten der Preussen noch eine unnötige Zwei-Minuten-Strafe wegen Beinstellens ein und so mussten die Seidenstädter die restlichen Sekunden in Unterzahl agieren. Bergisch Gladbachs Trainer Udo Tursas nahm daraufhin eine Auszeit. Bergisch Gladbach setzte sich im Drittel der Preussen fest, der Realstars-Goalie Sandro Kerrut verließ das Spielfeld zugunsten eines weiteren Feldspielers. Die Preussen verteidigten mit aller Macht und Kraft den Ausgleich. Gabriel Hildebrandt luxte seinem Gegenspieler den Puck ab und passte auf den freistehenden Christian Schlesiger. Dieser lief unbeirrt auf das freie Tor der Realstars zu und schob sechs Sekunden vor der Schlußsirene zum vielumjubelten 5:3-Endstand ins gegnerische Tor.
Tore: 0:1 (4:53) Hellwig (Franzen, Wodrich), 0:2 (10:18) Lankes (Hellwig), 1:2 (18:22) Dunkel, 1:3 (33:22) Hildebrandt (Schlesiger, Huber), 1:4 (36:22) Perlitz (Franzen, Arkuszewski), 2:4 (44:57) Parchetka (Rosewe, Schneider), 3:4 (55:47) Möllenbeck (Rosewe), 3:5 (59:54) Schlesiger (Hildebrandt). Strafen: Bergisch Gladbach 18 + 10 (Kerrut Kevin) + 10 (Krahforst) + 5 + Spieldauer (Zeh), Krefeld 16.