Herford siegt im OWL-Derby
Angstgegner Grefrath geschlagen – aber Pokalsieg verpasstDer Herforder EV kam vor 283 Zuschauern im Ostwestfalen-Derby gegen den SV Brackwede zu einem ungefährdeten, aber glanzlosen 6:3 (3:0, 1:1, 2:2)-Arbeitssieg. Den Ice Dragons reichte dabei ein starkes erstes Drittel und kurze Drangperioden in den Folgedritteln, um die spielerisch unterlegenen Gäste in ihre Schranken zu verweisen. Die Defizite des Tabellenletzten aus dem Bielefelder Raum zeigten sich besonders im eklatant schwachen Powerplayspiel, währenddessen die Teutonen zwei Treffer hinnehmen mussten.
Die Gastgeber, bei denen von Beginn an der etatmäßige Backup Marco Schlüter zwischen den Pfosten stand, kamen gut in die Partie und erspielten sich schnell ein Übergewicht. Trotz zahlreicher Chancen dauerte es bis zur achten Minute, ehe Henry Woodbridge mit einem sehenswerten Rückhand-Heber in Überzahl die Herforder Führung erzielen konnte. Dem Führungstreffer folgten weitere, zum Teil hochkarätige Möglichkeiten, jedoch ließen die Herforder den nötigen Torinstinkt vermissen. Jener stellte sich erst wieder bei zweifacher Unterzahl ein: Nach einem ungenauen Pass in der Brackweder Powerplay-Aufstellung sticht Andreas Martens den Puck aus dem Drittel, setzt zum Sololauf an und verwandelt souverän zum 2:0. Nicht ganz eine Minute später, die Gäste waren noch in einfacher Überzahl, musste Jakob Lamers zum dritten Mal hinter sich greifen, nachdem ihm Andre Schäfer die Scheibe zwischen den Schonern durchgeschoben hatte. Mit der verdienten 3:0-Führung ging es in die erste Pause.
Die Herforder kamen wie ausgewechselt aus der Kabine und ließen eine klare Linie vermissen. Die Teutonen nahmen die ihnen gebotenen Freiräume dankend an und erspielten sich ein leichtes Übergewicht. Als Folge davon musste der bis dahin sehr sicher agierende Schlüter sein erstes Gegentor in der Partie hinnehmen, als Viktor Heide in der 25. Minute den Anschlusstreffer erzielte. Die Gäste bemühten sich in der Folgezeit weiter, scheiterten jedoch immer wieder am eigenen Unvermögen oder am gut aufgelegten Schlüter. Als kurz vor Ende des Drittels Lamers den Puck nach vorne abprallen ließ und Uwe Geiselmann zum 4:1 einnetzte, stellte dies den Drittelverlauf auf den Kopf.
Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts brachte Eugen Wagner Brackwede, nach einem Deckungsfehler von Schäfer, mit einem verwandelten Alleingang wieder auf zwei Tore heran. Die Gäste agierten aber zu harmlos, um dem Spiel noch eine entscheidende Wende zu geben. Die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Hausherren brachte ein Doppelschlag durch Viktor Trippel (51.) und Patrick Preuße (53.). Im Anschluss daran brachten die Ice Dragons das Spiel sicher über die Zeit. Der neuerliche Anschlusstreffer für Brackwede durch Wagner in buchstäblich letzter Sekunde war nur noch Ergebnis-Kosmetik.
Tore: 1:0 (7:04) Woodbridge (Reim/5-4), 2:0 (18:49) Martens (3-5), 3:0 (19:43) Schäfer (Preuße, Geiselmann/4-5), 3:1 (24:50) Heide (Friesen, Wagner), 4:1 (38:19) Wolff (Jabs), 4:2 (41:42) Heide (Wagner, Friesen), 5:2 (50:08) Trippel (Buchholz, Martens), 6:2 (52:53) Preuße (Jabs, Wolff/5-4), 6:3 (59:59) Wagner (Heide, Friesen). Strafen: Herford 20 + 10 (Geiselmann) + 10 (Bohle) – Brackwede 18. Zuschauer: 283. (Jens Radulovic)