Herford gewinnt glanzlos gegen Schlusslicht Dorsten

Am Freitagabend gab mit der Dorstener EJ das abgeschlagene Schlusslicht (8 Spiele, 8 Niederlagen) seine Visitenkarte beim ungeschlagenen Tabellenführer der Gruppe B des Verbandsliga-Pokals NRW aus Herford ab. In diesem ungleichen Duell Erster gegen Letzter wurde den 425 Zuschauern im Eisstadion „Im Kleinen Felde“ zähe Kost geboten. Der Herforder EV zeigte ein über weite Strecken unkonzentriertes Spiel. Gegen die spielerisch deutlich unterlegenen Hornets reichte aber selbst diese schwache Leistung, um in einer niveauarmen Partie mit 9:5 (5:1, 2:3, 2:1) die Oberhand zu behalten.
Von Beginn an ließen die Ice Dragons die richtige Einstellung zum Spiel vermissen. Die Gäste versuchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten, das Spiel offen zu gestalten und verlegten sich auf das Konterspiel. Allerdings fehlte ihnen letztlich die spielerische Klasse, um die Hausherren ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Insbesondere die eklatante Abschlussschwäche verhinderte ein offeneres Spiel. Allein Domenic Winkler hätte mit seinen drei Alleingängen (9., 12. und 19.) die Hornets im Spiel halten können, scheiterte allerdings jedes Mal am glänzend aufgelegten Kai Frenzel im Herforder Tor.
Bereits in der vierten Minute musste Frenzel allerdings hinter sich greifen, nachdem der von Tim Kluge gut bediente Dennis Kruse mit einem Schuss ins lange Eck einnetzen konnte. Doch bereits nach exakt fünf gespielten Minuten konnte Michael Reim mit einem Passversuch, der von einem Dorstener Verteidiger ins eigene Gehäuse abgefälscht wurde, wieder ausgleichen. In der Folge verhinderte der wenig durchdachte Herforder Spielaufbau eine zählbare Dominanz der Hausherren, während die Dorstener mit einigen Chancen an Frenzel scheiterten. Eine Einzelaktion war es dann auch, die für die Herforder Führung sorgte: Andreas Martens fängt im Dorstener Drittel den Puck ab und verwandelt souverän zum 2:1 (14.). Die Tore durch wiederum Martens (17.), Slava Koop (19.) und Florian Kiel (20.) sorgten trotz schwachen Spiels für ein standesgemäßes Drittelergebnis.
Die Hoffnung auf Besserung wurde jedoch im Mitteldrittel von Herforder Seite enttäuscht. Die Unkonzentriertheiten des HEV konnten Spielertrainer Dirk Roßbach im Nachsetzen (27.) und Kruse (29.) im Powerplay mit einem Flachschuss in den kurzen Winkel nutzen, um auf 3:5 zu verkürzen. Die Ice Dragons legten jetzt einen Gang zu und stellten durch Lucas Klein (31.) per zielgenauem Schlagschuss über die Fanghand von Sven Hausmann im Dorstener Gehäuse hinweg und Tristan Weiße (32.) per One Timer nach Vorlage von Kiel, den alten Abstand wieder her. Das letzte Tor des Drittels war wiederum den sich nach Kräften wehrenden Gästen vorbehalten, die mit einem abgefälschten Schlagschuss von Winkler in der 38. Spielminute auf 4:7 verkürzen konnten.
Im letzten Drittel taten die Herforder gerade so viel, um die DEJ auf Distanz zu halten. In der 51. Spielminute konnte Martens im Powerplay einen mustergültigen Pass von Patric Buchholz zum 8:4 für den HEV verwerten. Dann ging es noch einmal Schlag auf Schlag: In der 53. Minute bringt Kruse seine Farben mit einem Schlagschuss an den Innenpfosten noch einmal heran, ehe Matthias Wolff nur 52 Sekunden später den nach einem Schuss liegenden Hausmann ausspielt und zum Endstand einschiebt. Dass der Herforder EV es in der restlichen Zeit trotz des erkennbaren Bemühens einzelner Akteure nicht mehr schaffte, das Ergebnis zweistellig zu machen, war bezeichnend für die insgesamt eher schwache Partie.
Tore: 0:1 (3:03) Kruse (Kluge), 1:1 (5:00) Reim (Wolff/5-4), 2:1 (13:59) Martens (Wolff/4-5), 3:1 (16:13) Martens (Rudolph, Kiel), 4:1 (18:55) Koop (Wolff/4-4), 5:1 (19:52) Kiel (5-4), 5:2 (26:14) Roßbach (Winkler), 5:3 (28:49) Kruse (4-5), 6:3 (30:15) Klein (Becker), 7:3 (31:58) Weiße (Kiel, Frenzel), 7:4 (37:40) Winkler (Roßbach, Kruse/3-5), 8:4 (50:24) Martens (Buchholz, Köhne/5-4), 8:5 (52:12) Kruse (Roßbach), 9:5 (53:04) Wolff (Buchholz, Schäfer). Strafen:Herford 20, Dorsten 18 + 10 (Roßbach). Zuschauer: 425. (Jens Radulovic)