Gute Bilanz – aber wie geht es weiter?

Die Saison 2009/2010 können die Ratinger Ice Aliens 1b als die erfolgreichste in ihrer Geschichte vermerken. Zwei Mal hintereinander war der Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga gelungen. Nach dem Insolvenzverfahren gegen die Spielbetriebs-GmbH der Ice Aliens in der Saison 2006/2007 sicherte die 1b den Spielbetrieb in der Verbandsliga. In der folgenden Saison wurden sie wieder in die Landesliga eingestuft, da es eine neue erste Mannschaft der Ice Aliens in der Verbandsliga gab. Nach diesen beiden Erfolgen etablierte sich das Team in der Verbandsliga, ehe Janusz Wilczek, der den Posten als Trainer der ersten Mannschaft aufgab, die Truppe zur abgelaufenen Saison übernahm. Das Team zeigte sich in bestechender Frühform und wurde nach sieben Siegen in Folge erst am achten Spieltag von den Grefrather Panthern gestoppt. Eine weitere Niederlage mussten die Jungs um Kapitän Kristian Isenberg nach Penaltyschießen gegen die Dragons aus Herford hinnehmen. Das letzte Spiel der Hauptrunde wurde vom Verband mit 1:1 Toren und Punkten gewertet, da es nicht mehr zu Stande kam. Als Team mit dem besten Torverhältnis waren die Ice Aliens am Ende Verbandsligameister. Ein Erfolg, der vor der Saison nicht zu erwarten war.
Mit dem Selbstbewusstsein eines Meisters ging es für die Mannschaft nun erstmals in die Pokalrunde der Regionalliga. Damit war der Verein Ratinger Ice Aliens zum ersten Mal mit zwei Mannschaften in der Regionalliga vertreten, wenn auch in unterschiedlichen Wettbewerben. Schnell musste die 1b jedoch lernen, dass in der höheren Spielklasse ein anderer Wind weht. Gleich im ersten Spiel wurde die Niederlage gegen den Späteren Pokalsieger Troisdorf zweistellig. Doch die Mannschaft ließ sich nicht hängen. Die Neuzugänge der Saison Max Pilling (Düsseldorf) und Sascha Schmetz (Dinslaken) schlugen ein und wurden am Ende die Topscorer des Teams. Mit viel Moral und Kampf stellten die Ratinger ihre Gegner oft vor schwere Aufgaben. Das, was Trainer Wilczek als Ziel ausgegeben hatte "wir wollen die Favoriten ärgern" gelang ein ums andere Mal. Auch wenn die Ergebnisse teilweise eine andere Sprache sprechen, war der Leistungsunterschied doch nie so deutlich. Was deutlich wurde war, dass die Rahmenbedingungen für die Aliens 1b nicht ideal waren. Als „Reserve“ hatten sie nur eine feste Trainingszeit pro Woche, weitere Trainingszeiten gab es nur auf Zuruf. Im Verhältnis zu den ersten Mannschaften im Wettbewerb, die drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche haben, ist das zu wenig. Unter den gegebenen Bedingungen hat sich das Team mit dem sechsten Platz aber beachtlich geschlagen. Mit diesem Ergebnis sind Vereinsvorstand, Trainer und Mannschaft zufrieden.
Doch wie geht es weiter? Die Zukunft der 1b-Mannschaft der Ice Aliens ist noch ungewiss. Durch die Qualifikation der Juniorenmannschaft für die Bundesliga werden sicherlich andere Maßstäbe angelegt. Eine Bundesligasaison ist finanziell aufwändiger, als in der NRW-Liga. Die Reisekosten liegen höher und der Verein ist bestrebt, nicht nur ein einjähriges Gastspiel abzugeben. Es bedarf also einer sorgfältigen Finanzplanung, bei der die 1b am Ende den Kürzeren ziehen könnte. Ein weiterer Punkt ist die Personaldecke. In der abgelaufenen Saison war ein Juniorenblock ständig im Einsatz. Kann man diesen Jungs auf Dauer jedes Wochenende drei Spiele zumuten? Andere Vereine haben bereits bewiesen, dass ein solche Konstellation möglich und auch praktikabel ist. Doch auch die Personaldecke der Senioren muss dick genug sein, um eine Saison zu überstehen. So waren zum Ende der abgelaufenen Spielzeit einige Verletzte zu beklagen, im letzten Spiel standen nur zwei Blöcke und zwei Torhüter zur Verfügung. Für die Zukunft sind alle Einflussfaktoren zu berücksichtigen, doch es wäre sehr schade, wenn dies die letzte Saison gewesen wäre. Die Mannschaft hat bewiesen, dass auch sie einen großen Anteil am Wiederaufbau der Ratinger Ice Aliens und eine Zukunft verdient hat.