Füchse stehen im Finale
EVD setzt sich gegen Neuss durchUnd dann war der Puck drin. Dann nochmal. Und dann nochmal. 60 Sekunden waren exakt vergangen. Statt 3:3 stand es nun 6:3 für den EV Duisburg – das zweite Play-off-Halbfinalspiel gegen die Rostock Piranhas war damit praktisch entschieden. Doch die Füchse ließen nicht nach. Im Gegenteil. Sie bewiesen beste Play-off-Form, machten es noch vor der zweiten Pause zweistellig und beendeten nach dem 8:6-Auswärtssieg am Freitag die Serie durch ein 13:4 (3:3, 7:1, 3:0) vorzeitig.
„Wenn ihr so gegen Essen spielt, dann haben die eh’ keine Chance gegen euch“, zollte der Trainer der Rostocker Piranhas, Henry Thom, dem EV Duisburg seinen Respekt. Seinen Humor hatte er nach dem Spiel längst wiedergefunden. „Biertrinken ist nun für meine Spieler Pflicht. Das ist eine Anordnung des Coaches“, lächelte er. „Das Spiel haben wir in den ersten acht Minuten des zweiten Drittel verloren.“ Da lag er nicht so falsch. Denn in den ersten 20 Minuten lief beim EVD noch nicht alles rund. Wie schon am Freitag bewiesen die Mecklenburger ihre Abgebrühtheit vor dem Tor. Die Führungen durch Shahab Aminikia und Mats Schöbel glichen die Rostocker jeweils aus und gingen in der 14. Minute gar durch Michael Henk in Führung. Die Nachlässigkeiten der Duisburger Defensive bestrafte Rostock. Dann jedoch lief es wie schon am Freitag. Kurz vor der Drittelpause traf Duisburg, ehe die Füchse den Sack im zweiten Drittel zumachten. Vom Dreifachschlag erholten sich die Piranhas nicht mehr. Der Torwartwechsel auf Gästeseite schien das Team eher noch mehr zu verunsichern, während der EVD mehrere Gänge hoch schaltete.
Den Ausfall von Karol Bartanus konnte Rostock jedenfalls nicht kompensieren. „Ich weiß, dass ein Spieler wie Alexander Engel so etwas nicht absichtlich macht. Das passiert nun einmal im Eishockey“, blickte Thom auf die Szene zuück, die dem Duisburger Verteidiger die Spieldauerstrafe einbrachte. So scheint der Gegner mit dem Sonntagsergebnis unter Wert geschlagen zu sein. „Für mich zählt sowieso nur das 2:0 in der Serie. Das 13:4 ist für die Spieler“, sagte daher auch EVD-Coach Czeslaw Panek. Nachdem es in Rostock verdientes Lob für Spieler wie Miikka Jäske und Nickolas Bovenschen gab, trumpften nun Nils Liesegang und Artur Tegkaev auf.
Das beste daran: Damit ist das Traumfinale gegen die Moskitos Essen perfekt. Los geht es am Freitag am Westbahnhof; voraussichtlier Spielbeginn ist 20 Uhr. Das Duisburger Heimspiel beginnt am Sonntag um 18.30 Uhr.
Tore: 1:0 (2:06) Aminikia (Tegkaev), 1:1 (2:28) Dreischer (Sharapa, Koubenski), 2:1 (5:51) Schöbel (Liesegang, McNevan), 2:2 (7:07) Sharapa (Stramkowski), 2:3 (13:23) Henk (Stramkowski), 3:3 (19:38) Liesegang (Kujala, Jäske), 4:3 (21:37) Liesegang (McNevan, Schöbel), 5:3 (22:10) Tegkaev (Mauch, Aminikia), 6:3 (22:37) Kujala (Hrstka, Jäske), 7:3 (26:18) Liesegang (Jäske), 8:3 (28:08) Tegkaev (Schafranski, Aminikia), 9:3 (35:53) Schafranski (Liesegang), 10:3 (38:07) Tegkaev, 10:4 (38:36) Henk (Dreischer), 11:4 (41:26) McNevan (Liesegang), 12:4 (53:53) Liesegang, 13:4 (53:43) Schafranski (Tegkaev, Aminikia). Strafen: Duisburg 2, Rostock 8 + 10 + Spieldauer (Paepke). Zuschauer: 1466. (the)