Füchse feiern Schützenfest

Eine Frage tauchte immer wieder auf: War das der höchste Sieg? Nicht ganz. Aber immerhin ist es seit der Vereinsgrünung Ende 1991 der drittdeutlichste Erfolg der Füchse. Denn der EV Duisburg ließ dem EHC Neuwied im Regionalligaspiel keine Chance und machte es beim 20:1 (6:1, 7:0, 7:0) überdeutlich.
„Ich habe von den Spielern nicht gefordert, dass wir 20 Tore schießen“, entschuldigte sich EVD-Coach Czeslaw Panek beinahe schon, sagte aber auch: „Die Jungs haben sich diesen Sieg in dieser Höhe völlig verdient“, gab es kaum Grund zur Kritik. Und dabei fehlten mit Franz Fritzmeier und Miikka Jäske (beide krank) gleich zwei Spieler der bislang so erfolgreichen ersten Reihe der Gastgeber. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass dieses Spiel der erste Schritt in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Hamm ist. Und das haben sie gut umgesetzt.“ Die 1300 Fans jedenfalls hatten sichtlich ihren Spaß, forderten vehement den 20. Treffer – und diesen Gefallen taten ihnen die Füchse auch. Ein Tänzchen nach Spielschluss inklusive.
Wie das Spiel lief? Sagen wir es mal so. Beginn des zweiten Drittels: Elf Sekunden – erster Torschuss. 25 Sekunden – Pfostentreffer. 47 Sekunden – erstes Tor der zweiten 20 Minuten. Das fasst so ziemlich den Spielverlauf der gesamten 60 Minuten zusammen. Die völlig überlegenen Duisburger ließen ihrem Gegner keinerlei Chance, machten sich sogar die Mühe, eine Vielzahl der Tore schön herauszuspielen. Für Janne Kujala wurde es gar noch „teuer“. „Bei einem Hattrick und beim zehnten Treffer des Teams in einem Spiel spendieren die Jungs einen Kasten”, erzählte Trainer Panek. Da dürfte die nächste Kabinenfete gesichert sein. Denn Kujala, der viermal traf und das 20. Tor erzielte, markierte mit dem 12:1 auch noch den 100. Saisontreffer – und muss daher auch noch einen dritten Kasten Gerstensaft springen lassen. Und da auch noch andere Spieler die genannten Kriterien erfüllen, ist die Versorgung gewährleistet. Wie auch immer. Die Stimmung war prächtig. Ein Zuschauer meinte gar: „Wow. Der Jubel beim 20. Tor war ja noch lauter als bei einem Derby-Sieg gegen Düsseldorf in der DEL.“
Ach ja. Um die Frage noch zu beantworten. Der Vereinsrekord ist seit dem 16. November 1992 gültig. Damals gewann der EVD mit 26:0 gegen den SC Krefeld. In der NRW-Liga - diese Spielklasse ist übrigens identisch mit der heutigen Regionalliga West.
Tore: 1:0 (1:44) Schöbel (Liesegang, Tegkaev), 2:0 (2:50) McNevan (Kujala, Schafranski), 3:0 (6:34) Müller (Liesegang, Schöbel), 3:1 (11:35) Blumenhofen (Walther/5-4), 4:1 (13:50) Schafranski (Kujala, Müller), 5:1 (14:00) Schöbel (Liesegang, Müller), 6:1 (17:25) Panek (Kujala, Tegkaev), 7:1 (20:47) Kujala (Schafranski), 8:1 (21:43) Tegkaev (Schöbel, Müller), 9:1 (22:34) Aminikia (Hrstka, Bovenschen), 10:1 (26:46) Schöbel (Liesegang, Tegkaev), 11:1 (32:05) Liesegang (Hrstka, Panek), 12:1 (37:11) Kujala (Hrstka, Engel), 13:1 (38:53) (Tegkaev, Liesegang, Schöbel), 14:1 (41:14) Schöbel (Liesegang, Tegkaev), 15:1 (52:14) Schafranski (Mauch, Kujala), 16:1 (54:47) Kujala (Liesegang, Panek/5-4), 17:1 (55:50) McNevan (Breitkreuz, Aminikia/5-4), 18:1 (56:18) Schafranski (Engel, Bovenschen/5-4), 19:1 (57:51) McNevan (Aminikia, Panek/5-4), 20:1 (58:05) Kujala (Müller, Mauch), Strafen: Duisburg 6, Neuwied 2 + 5 + Spieldauer (Lehmann). Zuschauer: 1300. (the)