Erstmals seit zweieinhalb Jahren ohne Torerfolg
Favorit war eine Nummer zu großNichts zu holen gab es für den Neusser EV bei den Roten Teufeln Bad Nauheim, bei denen man erstmals seit zweieinhalb Jahren ohne Torerfolg blieb. Die kompakten Gastgeber siegten verdient, wenn auch etwas zu deutlich, mit 6:0.
Ähnlich wie in Hügelsheim starteten die Neusser, die ohne die verletzten bzw. erkrankten Lutz Klauck und Bernd Hausmann antreten mussten, beim Hessen-Meister mit eher defensiver Ausrichtung. Nachdem man zwei Unterzahlspiele in der Anfangsphase schadlos überstehen konnte, stand man auch in der Folgezeit recht sicher, zumal man in Dennis Kohl den gewohnten Rückhalt zwischen den Pfosten hatte. Es entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der sich beide Teams nichts schenkten. Die robusten Gastgeber hatten die größeren Spielanteile, die Anzahl der hochkarätigen Chancen hielt sich jedoch noch in Grenzen, wobei Neuss seinerseits selten gefährlich vor das Tor der Kurstädter kam. Selbst bei einer doppelten Überzahl nach 14 Minuten konnten die Fuchs-Schützlinge nicht genügend Druck ausüben, um Nauheims sicheren Torhüter Paton ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. So gingen die Teams beim Stand von 0:0 in die erste Pause.
Der zweite Abschnitt begann mit Möglichkeiten für Dennis von der Heiden (NEV) und Fabian Saulite (Bad Nauheim), der ersehnte Führungstreffer wollte aber noch nicht fallen. In der 25. Minute war es dann doch so weit und Keven Gall brachte die Roten Teufel mit einem flachen Distanzschuss in Front. Nachdem James Dreseler auf der Gegenseite den Ausgleich auf dem Schläger hatte, rappelte es kurz darauf schon wieder im Neusser Kasten (Torschütze: Paul Knihs). Die Gastgeber, die nach dem freitäglichen Sieg in Hügelsheim mit reichlich Selbstbewusstsein in die Partie gegangen waren, hatten selbige nun sicher im Griff. Die NEV-Cracks zeigten sich zwar bemüht, ließen in der Offensive aber das
nötige Durchsetzungsvermögen vermissen und fanden wiederholt auf der Strafbank wieder. Einfluss auf die Punkteverteilung hatte dies wohl kaum, auf das Ergebnis allerdings schon. Mit zwei Überzahl-Toren innerhalb einer Minute nutzten die Roten Teufel die günstige Gelegenheit, klare Verhältnisse zu schaffen. Zunächst fälschte Dennis Cardona einen Barta-Schlagschuss unhaltbar ab,
kurz darauf überliefen die Gastgeber die zu weit aufgerückten Neusser und legten durch Patrick Schmitt den vierten Treffer nach. Anschließend erhitzten sich noch einmal die Gemüter, als Evgenij Kozhevnikov und der wegen einer angezeigten Strafe aus seinem Tor gelaufene David-Lee Paton
an der Bande zusammenstießen und der dort stehende Nauheimer Ersatztorhüter den Stürmer angriff. Dank des entschlossenen Einschreitens einiger Besonnener blieben die folgenden Auseinandersetzungen auf verbaler Ebene, ehe die Pausensirene für willkommene Abkühlung auf beiden Seiten sorgte.
Theoretische Hoffnungen auf eine mögliche Aufholjagd zerstörte Dennis Cardona in der 42. Minute, als er eine 5:3-Überzahl erfolgreich abschloss. Angesichts weiterer Strafen gegen Neuss blieben die Gastgeber am Drücker, scheiterten aber mehrfach an Dennis Kohl. Doch auch die EV-Cracks stellten ihre Bemühungen um den Ehrentreffer nicht ein, Ralf Reisinger und David Köhler blieben im Duell mit Paton aber zweite Sieger. Während sich der Torhüter der Roten Teufel also später über einen Shut-out freuen konnte, durften auch die 900 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion kurz vor dem Spielende noch einmal jubeln, als Patrick Schmitt mit einem weiteren Überzahltreffer den Schlusspunkt setzte. Ein verdienter Sieg einer kompakten Nauheimer Mannschaft über bemühte Neusser, die zwei oder drei Tore zu hoch unterlagen. Dennoch steht vor dem Karnevalswochenende weiterhin der zweite Tabellenplatz zu Buche, den es am Freitag gegen den Iserlohner EC 1b zu verteidigen gilt.
Tore: 1:0 (24:27) Gall (Jeßberger, Cardona), 2:0 (27:54) Knihs (Jeßberger), 3:0 (35:45) Cardona (Barta/5-4), 4:0 (36:47) Schmitt (Cardona, Golby/5-4), 5:0 (40:53) Cardona (Barta/5-4), 6:0 (58:33) Schmitt (Golby/5-4). Strafen: Bad Nauheim 12, Neuss 30. Zuschauer: 904.