ERC Chemnitz verpflichtet Petr Hrbek
Chemnitz heißt nun ERV
Kein Geheimnis ist das der ERC
Chemnitz schon längere Zeit einen Führungsspieler für seine erste
Männermannschaft gesucht hat. Nach den Abgängen von Alexander Teichert und
Michael Hofmann zu Saisonbeginn und der ungewissen Zukunft von Matthias Klatt
musste eine Lösung her und so verstärkt der am 3. April 1969 in Prag geborene
Petr Hrbek ab sofort das Team von Sachsenligist Wild Boys Chemnitz. Sollten alle
Formalitäten geklärt sein, steigt sein Debüt im Chemnitzer Trikot bereits am
kommenden Sonntag, 5. November, 18:30 Uhr gegen den SV Rudelswalde. Andernfalls
müssen sich die Chemnitzer Fans noch bis zum 19. November gedulden, dann ist
Fortuna Leipzig am Chemnitzer Küchwald zu Gast. Bereits 1987 spielte er bei der
Europameisterschaft im Juniorenteam der CSSR und wurde ins All-Star-Team der EM
berufen. In den zwei folgenden Jahren war er wiederum im Juniorenteam seines
Landes. Seine guten Leistungen ließen auch die NHL-Scouts auf ihn aufmerksam
werden und so wurde er 1988 von den Detroit Red Wings gedraftet. 1989 ging es
dann in die Extraliga zu Dukla Jihlava. Nach seinem ersten Jahr wechselte er zu
Sparta Prag, von wo er dann den großen Sprung nach Amerika wagen wollte. Also
ging es 1993 nach Detroit, wo er aber zunächst durch das Qualifikationssieb
fiel. Statt mit Yzerman, Ciccarelli, Fedorov oder Coffey um Punkte zu kämpfen,
wurde er ins Farmteam nach Adirondack geschickt. Dort bestritt er 37 Spiele,
erreichte 22 Punkte, was nicht schlecht, aber eben auch nicht so berauschend
gewesen war, um ihn nach Detroit zurückzuholen. Einen neuen Anlauf vor der neuen
Saison gab es deshalb nicht, weil seine kleine Tochter schwer erkrankte und die
Familie Hrbek nach Prag zurückkehren wollte. Auch wenn es mit der NHL-Karriere
nicht ganz klappte, stand er weiterhin im Nationalteam seines Landes. Dabei
sprang 1992 bei den Olympischen Winterspielen in Albertville sowie bei der WM im
eigenen Land und ein Jahr später bei der WM in Deutschland jeweils eine
Bronzemedaille heraus. Außerdem wurde er 1992 ins All-Star-Team der WM gewählt.
Nach seinem Gastspiel beim SB Rosenheim (1993 bis 1995) und der Teilnahme an der
Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer führte ihn der Weg zum HC Chemopetrol
Litvinov wo er fünf Jahre verbrachte, ehe er wieder in seine Heimat Prag
zurückkehrte. Über die Stationen Freiburg, Skelleftea, Havirov, Leipzig und
Rostock führt der Weg des Petr Hrbek nun nach Chemnitz. Dass er auch mit 37
Jahren sein Handwerk noch nicht verlernt hat, zeigen nicht zuletzt die Tore in
Leipzig und Rostock, wo er in 44 Spielen 56 Tore erzielte und weiter 41
vorbereitete.