Ein einziger Penalty entschied die Meisterschaft

Als Hauptschiedsrichterin Hertrich am Sonntagabend um 21:13 Uhr in Herne die sechzigminütige Spielzeit der zweiten Finalbegegnung um den Oberliga-Aufstieg abpfiff, da stand ein 4:3 (2:1, 2:1, 0:1)-Erfolg für den EHC Dortmund beim Herner EV auf der Anzeigentafel. Damit war die 5:6-Heimniederlage der Elche zwei Tage zuvor egalisiert und die Aufstiegsentscheidung musste im anschließenden Penaltyschießen fallen. Hierbei fehlte dem EHC das Glück und ein einziger Treffer des Herner EV entschied das Roulette. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles gegeben, engagiert gefightet, aber am Ende entschied ein einziger Penalty. Wir haben dennoch eine tolle Saison gespielt, sind Ende Dezember Regionalligameister geworden und mussten uns nun in der Aufstiegsrunde nur einem Schuss beugen. Damit können wir uns erhobenen Hauptes aus dieser Spielzeit verabschieden, die mit Abstand die beste und erfolgreichste in der bald zwölfjährigen Vereinsgeschichte des EHC Dortmund war. Nun heißt es auf ein Neues“, gab der Coach der Westfalen Elche sein letztes Saison-Statement ab.
Dreißig Minuten dominierte der EHC das Spiel, setzte den Gegner unter Druck und lab bereits mit 4:1 vorne. Bereits in den ersten Spielminuten kamen die Elche vor über 3000 Zuschauern zu guten Möglichkeiten und so fiel das 0:1 in der 10. Minute auch folgerichtig. In Überzahl versenkte Verteidiger Markus Schneider den Puck gekonnt. Das 0:2 vier Minuten später war eine tolle Einzelaktion von Patrik Gogulla, der sich in Unterzahl die schwarze Scheibe im eigenen Verteidigungsdrittel schnappte, unwiderstehlich auf das Herner zog und HEV-Keeper Christian Lüttges keine Chance ließ. Erst danach kamen die Gastgeber besser ins Spiel und konnten neun Sekunden vor der ersten Pausensirene in Überzahl zum 1:2 verkürzen. Der zweite Abschnitt sah die Elche sofort wieder im Angriff und innerhalb von viereinhalb Minuten erhöhte Antti-Jussi Miettinen an seinem 25. Geburtstag auf 1:4. Gastgeber Herne wirkte nervös und konsterniert und hätte nach 29 Minuten sogar noch höher in Rückstand geraten können. Aber Marc Höveler scheiterte nur denkbar knapp.
Ab der 30. Minute kämpfte sich der HEV aber zurück ins Spiel und EHC-Keeper Carsten Solbach stand mehrfach im Brennpunkt. Bei einer erneuten Überzahlsituation der Herner war er aber in der 33. Minute machtlos und es stand nur noch 2:4. Nun wurde die Partie immer dramatischer, Tore blieben aber zwanzig Minuten lang Mangelware. Herne erhöhte weiter den Druck, der EHC blieb aber durch Konter gefährlich. Vor allem in der 50. Minute gab es in Überzahl gleich drei gefährliche Schüsse auf das HEV-Tor. In der 53. Minute mussten die Elche dann den 3:4-Anschlusstreffer hinnehmen. Wie alle neun Herner Treffer in beiden Finalspielen fiel auch der in Überzahl. Damit stand es in der Addition beider Begegnungen unentschieden und so musste das Penaltyschießen herhalten, um eine Entscheidung zu fällen.
In diesem Zusatzwettbewerb begann EHC-Kapitän Carsten Plate, allerdings ohne Fortune. Der erste Herner Schütze, Tim McVaugh, hatte da mehr Glück. Sein Schuss rutschte durch die Schoner von Carsten Solbach. Es folgten Patrik Gogulla und Sven Linda, allerdings ohne Treffer. Als auch Rene Reuter scheiterte war die Entscheidung gefallen und die glücklichere Mannschaft hatte sich durchgesetzt. „Der Aufstieg wäre natürlich die Krönung einer tollen Saison gewesen. Aber es sollte nicht sein. Wir haben ein dramatisches Spiel gewonnen und viel erreicht. Knapper hätte die Aufstiegsentscheidung nicht ausgehen können. Nun gehen wir an die Planung für die nächste Saison. Zuvor gibt es aber noch am kommenden Freitag eine Abschiedsfete für unsere Fans. Da werden die Erfolge dieser Spielzeit noch einmal gebührend gefeiert“, zog das EHC-Vorstandsduo Günter Kuboth und Gerd Alda trotz der nachvollziehbaren Enttäuschung über das unglückliche Ende ein letztes Fazit.
Tore: 0:1 (9:59) Schneider (Baron, Reuter/5-4), 0:2 (13:56) Gogulla (Panek/4-5), 1:2 (19:51) Hirsch (Linda/5-4), 1:3 (21.46) Miettinen (Baron), 1:4 (25:56) Miettinen (Büermann, Kracht), 2:4 (32:28) Fischbach (McVaugh, Jablonski/5-4), 3:4 (52:48) McNevan (McVaugh, Linda/5-4); Penaltyschießen nach dem 9:9 im Gesamtergebnis: Torschütze für Herne: McVaugh. Strafen: Herne 22, Dortmund 26 + 10 (Tsvetkov). Zuschauer: 3044.