EHV verschenkt zwei Punkte gegen Braunlage
Entscheidung vertagt: 1:1 zwischen Wölfen und DrachenVöllig unnötig und am Ende auch unglücklich verlor der EHV Schönheide am Samstagabend sein Heimspiel gegen den ESC Braunlage mit 4:5 (2:2, 1:1, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen. Nur 372 Zuschauer wollten die Begegnung der beiden Wolfsrudel im Schönheider Wolfsbau sehen, womit sich wohl auch die teilweise Geisterstimmung im Eisstadion erklären lässt.
Ähnlich wie die Stimmung auf den Rängen begann dann auch die Partie für die Wölfe. Noch gar nicht richtig auf dem Eis, kam Braunlage nach nur 35 Sekunden durch Bilstein zur frühen 1:0- Führung. Diesen Schock merkte man dem EHV deutlich an, welcher sich erst nach gut sechs Minuten löste und die Wölfe zu ihrer ersten nennenswerten Aktion kamen. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes, aber jederzeit faires Spiel, aus dem zunächst Braunlage mehr Kapital schlagen konnte. Nachdem sich EHV-Stürmer Mike Losch in der elften Minute zu einem Revanchefoul hinreißen ließ, agierten die Harzer erstmals in Überzahl und nutzten diese Gelegenheit durch Potac, um auf 2:0 zu erhöhen. Wie ein Weckruf schien dieses Tor auf die Wölfe zu wirken, denn von nun an übernahm der EHV das Kommando im Wolfsbau und kam durch Tore von Michael Maaß (17.) und Holger Mix (18.) innerhalb einer Minute zum 2:2-Ausgleich und hatte eine Minute vor der ersten Pause sogar die Chance, in Überzahl, sogar noch in Führung zu gehen. Doch ESC-Keeper Schröder konnte gleich zwei Distanzschüsse von Wölfe-Kapitän Daniel Jun glänzend abwehren.
Gleich zu Beginn des zweiten Drittels nutzten die Wölfe ein abermaliges Powerplay allerdings besser und gingen in der 23. Minute durch Mike Losch erstmals mit 3:2 selbst in Führung. Braunlage blieb in der Folge weiter gefährlich und hatte gute Möglichkeiten den Spielstand wieder auszugleichen. Zwar immer in Gefahr, durch die schnellen EHV-Konter einen weiteren Treffer zu kassieren, spielten die Harzer mutig nach vorn und wurden in der 35. Minute auch dafür belohnt, als Doug Murray mit verdecktem Schuss Wölfe-Goalie Benjamin Grunwald überlisten konnte.
Der Schlussabschnitt begann, ähnlich wie das zweite Drittel, optimal für Schönheide, als die Wölfe in der 43. Spielminute erneut in Überzahl agieren konnten. Auf Zuspiel von Daniel Jun brachte Miroslav Jenka seine Wölfe mit sehenswertem Abschluss wieder mit 4:3 in Front. Danach hatte der EHV zahlreiche Möglichkeiten das Spiel frühzeitig zu entscheiden, scheiterte aber entweder am guten Braunlager Torhüter Schröder oder an den eigenen Nerven. Bis zur 56. Minute schien die knappe Führung aufgrund der eher passiven Spielweise der Harzer auch zu halten, zudem die Wölfe für zwei Minuten sogar mit einem Mann mehr spielen durften. Doch das Überzahlgespenst aus Erfurt schien vier Minuten vor Ultimo den Weg nach Schönheide gefunden zu haben. Einen leichtfertigen Scheibenverlust der Wölfe im Braunlager Drittel nutzten die Harzer zu einem Konter. Roman Vanek bestrafte die einzigste Unsicherheit des herausstürmenden Goalies Grunwald eiskalt und versenkte, zum Entsetzen aller EHV-Fans, den Puck zum 4:4 ins leere Schönheider Tor.
Im anschließenden Penaltyschießen konnten Holger Mix, Miroslav Jenka, Daniel Jun und auch Robert Kase keinen ihrer Versuche im Harzer Gehäuse unterbringen. Josef Potac und Roman Vanek mit zwei verwandelten Penaltys sicherten den am Ende glücklichen Extrapunkt für den ESC Braunlage.
Tore: 0:1 (0:35) Bilstein (Westerkamp, Murray), 0:2 (11:59) Potac (Vanek, Murray/5-4), 1:2 (16:55) Maaß (Forster, Michel), 2:2 (17:49) Mix (Jenka, Jun/5-4), 3:2 (22:53) Losch (Stoyan, Wolf/5-4), 3:3 (34:05) Murray (Kulczynski, Westerkamp), 4:3 (43:11) Jenka (Jun, Grunwald/5-4), 4:4 (55:53) Vanek (Adamec/4-5), 4:5 (60:00) Potac (entscheidende Penalty) 60:00. Strafen: Schönheide 12, Braunlage 14. Zuschauer: 372.