EHV schlägt sich in Braunlage selbst

Die Schönheider Wölfe haben es am Freitagabend vor knapp 700 Zuschauern im Braunlager Wurmbergstadion verpasst, vorzeitig die Teilnahme an den Play-offs der Regionalliga Nordost rechnerisch perfekt zu machen. Mit 3:5 (2:1, 1:1, 0:3) verlor der EHV Schönheide trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung gegen die Harzer Wölfe, wobei man sich durch zu viele individuelle Fehler in der Defensive um einen möglichen Sieg gebracht hat.
Ohne den erkrankten Robert Kase angereist begann der EHV im ersten Drittel viel versprechend und erarbeitete sich gute Torchancen. Braunlage merkte man den Respekt deutlich an, wonach das Team von Interimscoach Wohlmann fast nur defensiv agierte und versuchte das Aufbauspiel der Gäste zu stören. Das erste Überzahlspiel der Wölfe brachte fast folgerichtig die frühe 1:0- Führung in der sechsten Minute durch Mike Losch. Schönheide bestimmte auch danach weiter die Partie und kam in der 17. Minute durch Daniel Jun zum verdienten 2:0. Braunlage war bis dahin nur selten gefährlich, bekam aber durch zwei unnötige Strafen Schützenhilfe vom EHV. In doppelter Überzahl erzielte Richard Stütz kurz vor der Pause den 1:2-Anschlusstreffer (19.) für die Gastgeber.
Das zweite Drittel mussten die Schönheider Wölfe gleich wieder in Unterzahl beginnen. Braunlage war nun viel druckvoller als noch im ersten Abschnitt, hatte gleich mehrfach den möglichen Ausgleich auf dem Schläger. Es war die Zeit, als EHV-Goalie Benjamin Grunwald zu Höchstform auflief und vier, fünf hundertprozentige Chancen der Gastgeber mit Glück und Geschick zu vereiteln wusste. Mitten in die Drangphase hinein schlugen die Wölfe eiskalt zu und nutzten ihrerseits ein Powerplay und gingen durch Mike Losch mit 3:1 in Führung. Doch anstatt nach der erneuten Zwei-Tore-Führung etwas cleverer zu agieren, leistete sich der EHV in der Defensive leichtsinnige Fehler und brachte die Harzer somit wieder zurück ins Spiel. In der 37. Minute nutzte Marc Garthe einen solchen Fehler und traf zum 3:2 für sein Team. Kurz vor der zweiten Pause hätte es allerdings 4:2 für Schönheide stehen müssen. Miroslav Jenka setzte sich vor dem Braunlager Tor durch und traf genau unter die Latte. Doch der Schiedsrichter erkannte den Treffer nicht an, da vor dem Abschluss das Tor verschoben war.
Erneut ein Abwehrfehler der Wölfe brachte Braunlage den Ausgleichstreffer. Christian Schock lief einem EHV-Verteidiger davon und überwand mit präzisem Abschluss auch Wölfe-Keeper Grunwald zum 3:3 (46.). Der Jubel unter den Harzer Fans war noch voll im Gange, als direkt vom anschließenden Anspielbully Westerkamp mutterseelenallein vor dem Schönheider Gehäuse auftauchte und das Spiel mit 4:3 zu Gunsten der Hausherren drehte. Der EHV verlor nun komplett den Faden und Nervosität machte sich breit. Trotz fast vierminütiger Überzahl gelang den Wölfen nichts Zählbares mehr, stattdessen nutzte Braunlage zwei Minuten vor dem Ende eine Strafzeit gegen die Gäste zum entscheidenden 5:3 erneut durch Peter Westerkamp.