EHV 09 unterliegt FASS Berlin zum Ligaauftakt
Kadan zu Gast im WolfsbauDen Auftakt in die Regionalliga Ost hatte man sich bei den Wölfen sicher ganz anders vorgestellt. Beim ersten Pflichtheimspiel der neuen Saison setzte es für den EHV Schönheide 09 am gestrigen Samstag eine bittere 5:8 (3:2, 1:2, 1:4)-Niederlage gegen die Akademiker von FASS Berlin.
Dabei begann die Partie vor über 650 Zuschauern im Schönheider Wolfsbau für die Hausherren, welche zum Ligaauftakt keinen der insgesamt zehn Crimmitschauer Förderlizenzspieler aufbieten konnten, viel versprechend. Keine vier Minuten waren gespielt, da führten die Wölfe durch Treffer von Miroslav Jenka in Überzahl und Sebastian Wolf bereits früh mit 2:0. Die Berliner kamen in den ersten zehn Minuten kaum aus dem eigenen Drittel heraus und konnten sich bei ihrem Goalie Christian Krüger bedanken, dass der Rückstand nicht anwuchs. Schönheide, zwar weiter spielbestimmend, musste dennoch in der 12. Minute einen überraschenden Gegentreffer hinnehmen. FASS- Kapitän Lucien Aicher nutzte ein Überzahlspiel zum 2:1- Anschlusstreffer. Die Wölfe zeigten sich wenig beeindruckt und nutzten in der 18. Minute ebenfalls ein Powerplay, welches Daniel Jun mit einem platzierten Schuss von der blauen Linie zum 3:1 abschloss. Zu diesem Zeitpunkt hätte der EHV 09 schon mit mehr als einem Zwei-Tore-Vorsprung führen müssen, doch stattdessen zeigten wiederum die Berliner, dass auch sie das Überzahlspiel beherrschen. Knapp eine Minute vor der ersten Pause verkürzte Benjamin Hecker auf 3:2.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels unverändertes Bild auf dem Eis. Die Wölfe drückten weiter auf das Tempo und erzielten Überzahltreffer Nummer drei zur 4:2-Führung durch Christian Heumann (22.). Doch wieder hielt die Freude über diesen Treffer nur kurz. Keine 60 Sekunden später liefen die Gäste einen mustergültigen Konter und erzielten durch Daniel Kuch das 4:3. Dem noch nicht genug, gelang den FÄSSern in der 29. Minute durch Lucien Aicher sogar der 4:4-Ausgleich. Im Wolfsbau merkten nun die Fans, dass das Spiel so langsam zu kippen drohte. Schönheide wirkte ab diesem Zeitpunkt immer nervöser und brachte sich durch einige unnötige Strafzeiten selbst in Bedrängnis, auch wenn man über die teilweise kleinliche Regelauslegung des Unparteiischen unterschiedlicher Meinung sein kann. Negativer Höhepunkt aus Wölfesicht war dann in der 31. Minute die 5+Spieldauerstrafe gegen Miroslav Jenka, welcher seinen Gegenspieler unabsichtlich mit hohem Stock im Gesicht verletzte und aufgrund dessen vorzeitig zum Duschen musste und auch beim nächsten Meisterschaftsspiel in Niesky gesperrt ist. Mit Glück, Geschick und kämpferischem Einsatz überstand der EHV 09 die minutenlange, teilweise doppelte Unterzahl und hatte selbst drei, vier hundertprozentige Konterchancen um wieder in Führung zu gehen. Letztendlich ging es beim Stand von 4:4 zum zweiten Mal in die Kabinen.
Dass das zweite Drittel den Wölfen auch aufgrund der dünnen Personaldecke viele Körner gekostet hat, sah man von Minute zu Minute im Schlussabschnitt immer deutlicher. Berlin übernahm nun die Initiative und spielte die zunehmenden Angriffe auf das Wölfetor clever aus. Erst Jörn Kugler (46.) und nur zwei Minuten später Rumid Masche brachten die Gäste mit 6:4 in Führung. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 54. Minute, als Daniel Kuch gar auf 7:4 erhöhte. Zwar gelang den Wölfen in der 57. Minute durch Christian Heumann noch das 5:7, doch spätestens mit dem Empty-Net-Goal zum 8:5 durch Berlins Jari Pietsch gut ein Minute vor Ultimo war die bittere Niederlage gegen FASS Berlin besiegelt.
Nimmt man die kurze Vorbereitungszeit der Wölfe und die Tatsache, dass FASS Berlin immerhin schon sein 13. Spiel in dieser Saison absolviert hat, kann man insgesamt mit dem ersten Meisterschaftsspiel des EHV 09 zufrieden sein. Eines wurde aber bereits gestern deutlich, mit nur zwei eigenen Verteidigungs- und Sturmreihen und ohne die Unterstützung der Förderlizenzspieler aus Crimmitschau wird es für die Wölfe schwer, in dieser starken Liga mitzuhalten. Der Kräfteverschleiß wird von Spiel zu Spiel sicher nicht weniger, zumal die Wölfe in dieser Woche erfahren mussten, dass ein weiterer Leistungsträger Schönheide verlassen wird.
Sebastian Wolf bat aus beruflichen Gründen um Auflösung seines Vertrages und bestritt somit gestern sein letztes Spiel für die Wölfe.