EHCT-Rumpfteam verliert 4:5 in Langenhagen
Gemeinderat Timmendorf will Eishalle schließenAm vergangenen Sonntag konnten die Beachboys das Fehlen von fünf Stammkräften noch kompensieren – am Freitag war der Substanzverlust aber auch beim Spitzenreiter von der Ostsee nicht mehr wettzumachen. Mit 4:5 unterlag der EHC Timmendorfer Strand beim Tabellendritten, den Langenhagen Jets. Ohne die Verteidiger Marcus Klupp, Dennis Overbeck und Robert Busche sowie Christian Ciupka und Jürgen Brümmer fand der ECHT nie zu seinem Spiel.
Bereits im ersten Drittel machte sich das Fehlen des Quintetts deutlich bemerkbar. Die zwangsweise neu zusammengestellten Reihen fanden nie ihren Rhythmus. Die Jets nutzten dies zur verdienten 1:0-
Führung durch ein Überzahltor noch 13 Minuten. Der starke Björn Reinke im Kasten der Beachboys verhinderte Schlimmeres. Kurz vor Drittelende dann Hoffnung für die rund 20 mitgereisten EHCT-Fans: Einen der wenigen gelungenen Spielzüge vollendete Christian Herrmann zum schmeichelhaften Ausgleich.
Doch wer jetzt glaubte, die Angriffs-Maschinerie des Spitzenreiters würde auf Touren kommen, wurde eines besseren belehrt. Auch im zweiten Drittel waren die Jets den Strandjungs zu jeder Zeit einen Schritt voraus. Bis auf 5:1 zog das Team um den starken Lenny Soccio davon. Zu allem Überfluss kassierte Timmendorfs Youngster Kenneth Schnabel auch noch eine 2+10-Strafe wegen eines Checks von hinten. Ein Debakel drohte.
Entsprechend üppig fiel die „Gardinen-Predigt“ von Coach Schnabel in der zweiten Drittelpause aus. Erst als Schiedsrichter Kühnel mit seinen Linesmen schon über eine Bankstrafe wegen Spielverzögerung beriet, schickte der Timmendorfer Trainer seine Mannschaft auf das Eis. Die „klaren, aber nicht übermäßig lauten Worte“ (James Trevena-Brown) schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben: Wie verwandelt kamen die Strandjungs aus der Kabine. Jedem Puck wurde hinterher gegangen, in jeden Schuss wurde sich geworfen. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten: Kapitän „Mopser“ Krützfeldt und Christian Herrmann sorgten mit zwei schnellen Toren im Schlussdrittel für Hoffnung im Lager der Ostholsteiner und unterstrichen den phantastischen Charakter des Teams. Doch zur kompletten Wende sollte es nicht mehr reichen. Erst als Goalie Reinke sein Gehäuse in den letzten beiden Spielminuten verließ, gelang EHCT-Top-Scorer Korbinian Witting der 4:5-Anschlusstreffer. Doch zu mehr sollte es nicht mehr reichen. Die zweite Saison-Niederlage war perfekt. Coach Schnabel stellte nach der Partie ernüchtert fest, dass ein Sieg nach der Leistung in den ersten 40 Minuten auch nicht verdient gewesen wäre. (LF)