EHC Neuwied trifft die Favoriten aus Essen und Herne
„Wir sind in beiden Spielen definitiv der Außenseiter, aber wir sind sicherlich nicht komplett chancenlos. Wir wollen die Favoriten wie bei unserem ersten Spiel in Herne ärgern. Wenn dabei auch Punkte herausspringen, ist das umso schöner.“
Vor dem Blick auf die anstehenden Spiele zunächst einmal der kurze Blick zurück auf den 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen den Herforder EV am vergangenen Sonntag. Denn der Gegner aus der Oberliga hat Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Hintergrund: In der Oberliga folgt bei Unentschieden erst eine Verlängerung, dann das Penaltyschießen. In der Regionalliga wurde bisher ohne Overtime gespielt. Die Unparteiischen in Neuwied verzichteten daher auf die Verlängerung und baten beide Teams gleich zum Penaltyschießen. Das wiederum bemängelt nun Herford – und sorgt damit für Belustigung bei EHC-Trainer Arnold. „Das ist doch lächerlich, dafür habe ich kein Verständnis. Wenn man verliert, dann sollte man das mit Anstand tun. Und wenn überhaupt, dann wurden doch wir benachteiligt. Durch die Spieldauerstrafe gegen Herford hätten wir drei der fünf Minuten der Verlängerung in Überzahl gespielt. Da hätten wir doch viel größere Chancen auf einen Sieg gehabt als im Penaltyschießen, in dem die Chancen wieder 50 zu 50 standen. Was also soll der Protest jetzt bringen? Das Herford in drei Wochen noch mal zu uns kommt und wir nur die Overtime spielen?“
Erfreulich war für den Bärentrainer hingegen die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft präsentiert hatte. „Wir haben uns doch super verkauft und nur sehr unglücklich noch das 3:3 kassiert. Ich denke, der Sieg nach Penaltyschießen war die gerechte Belohnung.“ Zu der auch der wiedergenesene Kapitän Stephan Petry und Neuzugang Philipp Büermann mit jeweils einem Treffer beigetragen hatten. „Stephan hat uns schon gefehlt, das hat man gesehen. Er war gleich wieder präsent und hat ein wichtiges Tor geschossen, auch wenn er sich bei manchen Strafen und Aktionen vielleicht ein wenig zügeln sollte. Auf der anderen Seite setzt er damit Reizpunkte – von diesem Schlag haben wir nicht viele Spieler im Team. Er hat in jedem Fall einen super Job gemacht – wie auch Philipp Büermann, der weit über Regionalliganiveau spielen kann. Ich habe mich unter der Woche im Training mit ihm unterhalten. Ich spüre, wie froh er ist, dass er wieder dabei ist. Die Lust ist einfach wieder da, er wird noch sehr wertvoll für unsere Mannschaft werden.“
Durch die Rückkehr von Petry und die Verstärkung von Büermann kann Arnold am kommenden Wochenende personell aus dem Vollen schöpfen, da auch der gesperrte Willi Hamann ins Team zurückkehrt. „Wir haben zehn starke Stürmer, das ist für die Regionalliga sicherlich nicht selbstverständlich. Ich mache mir noch Gedanken, wer in den Spielen am Wochenende vielleicht etwas weniger Eiszeit bekommt. Vielleicht wechseln wir im Spiel durch, vielleicht machen wir es von Spiel zu Spiel unterschiedlich. Ich muss mir das noch überlegen und die Eindrücke aus dem Training berücksichtigen.“
Mit Blick auf die kommenden Gegner sagt Arnold: „Essen ist unter den eigenen Erwartungen geblieben und nominell die stärkste Mannschaft in dieser Runde. Das Team ist sehr gut besetzt. Das gilt auch für Herne, die wir schon aus der Regionalliga kennen. Eine starke Mannschaft mit sehr starken Ausländern, die Aufgaben werden schwer, aber nicht unlösbar.“ Ein Fanbus wird das Team am Freitag nach Essen begleiten und auch für das Heimspiel setzt der EHC-Trainer auf die Bärenfans. „Ich war allerdings von der Zuschauerresonanz gegen Herford enttäuscht. Was sollen wir denn noch machen, um mehr Zuschauer in die Halle zu locken? Wenngleich man sagen muss, dass unsere treuen Fans, die da waren, mal wieder eine Bombenstimmung gemacht haben. Das hat uns gewaltig geholfen, dafür können wir uns alle nur bedanken. Aber die Mannschaft hat einfach mehr Zuschauer verdient.“