EHC bleibt auf eigenem Eis ungeschlagen
Der krönende Abschluss in Neuwied blieb ausEs war das erwartete Spitzenspiel. Herford kam nach zwei weiteren Siegen am Freitag gegen Moers (9:0) und Samstag in Duisburg (6:3) als Tabellenführer der Verbandsliga NRW ins Icehouse. Trotz starken Schneefalls und teilweise unbefahrbaren Straßen fanden 650 Zuschauer den Weg in die Neuwieder Eishalle. In der spannenden Begegnung konnten sich die Neuwieder Bären am Ende mit 4:3 (3:0, 1:2, 0:1) gegen den HEV durchsetzen.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse begannen die Bären schwungvoll und zeigten von Anfang an, wer hier der Hausherr ist. Aber auch Herford wusste mit schnellem Spiel bereits hier Akzente zu setzen. Die erste Überzahl für Neuwied nutzte in der dritten Minute Dennis Kobe, der nach einem Schlagschuss von Jens Hergt den Puck ins Tor lenkte. Nur eine Minute später versuchte Herford den Puck aus dem eigenen Drittel rauszuspielen. Dabei landete das Spielgerät bei Daniel Walther, der sich alleine vor dem Tor die Ecke aussuchen konnte. 2:0 nach vier Minuten. Das war zunächst einmal eine Hausmarke. Der EHC ließ in der Folge nicht locker und kam immer wieder zu großen Chancen. Als dann in der 18. Minute beide Mannschaften mit nur vier Feldspielern auf dem Eis sein durften, nahm Tim Grundl die Scheibe noch vor dem eigenen Tor auf, marschierte damit über das ganze Feld und legte zu dem mitgelaufenen Willi Hamann quer. Der besorgte mühelos den 3:0-Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste stärker aus der Kabine zurück. Sie bestimmten das Spielgeschehen und drückten auf den Anschlusstreffer. Dieser gelang in der 25. Minute durch Andreas Doppleb. Neuwied spielte dabei in Unterzahl. Nur zwei Minuten danach gab es große Aufregung auf dem Eis. Patric Buchholz erzielte den 2:3-Anschlusstreffer. Dabei übersahen die Schiedsrichter, dass Herford schon rund 30 Sekunden mit sechs Spielern auf dem Eis waren. Sie erkannten den Treffer trotzdem an. Die Ice Dragons erspielten sich nun ein Übergewicht und waren dem Ausgleich näher als einem vierten Neuwieder Treffer. Und sie erzielten das nächste Tor. Allerdings diesmal ins eigene Netz. Doppleb wollte im eigenen Drittel einen Pass quer spielen, schoss dabei seinen Goalie an, von wo aus der Puck im Tor landete. Ein Geschenk, das die Bären zu diesem Zeitpunkt gerne annahmen. Mit dem Ergebnis ging es dann in die zweite Pause.
Für das letzte Drittel musste Trainer Arno Lörsch seine Verteidigung umstellen. Maximilian Scholl musste draußen bleiben. Nach einem Check im ersten Drittel beklagte Scholl bereits in der ersten Pause Schwindelgefühle. Dennoch versuchte er es im zweiten Abschnitt noch einmal, musste dann aber mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausscheiden. Wer nun erwartet hatte, dass Herford den beiden vorangegangenen Spielen an diesem Wochenende Tribut zahlen würde, sah sich getäuscht. Die Gäste fuhren Angriff über Angriff, scheiterten allerdings immer wieder an dem erneut gut aufgelegten Tim Siekmann. In der 57. Minute dann allerdings doch der 3:4-Anschlusstreffer durch Lucas Klein. Nun wurde es noch einmal eng. Doch auch, als die Ice Dragons 30 Sekunden vor Ende der Partie ihren Goalie vom Eis nahmen, konnten die Bären das Ergebnis über die Zeit retten. Für Trainer Lörsch war es insgesamt ein verdienter Sieg mit einem wohl entscheidenden ersten Drittel, das in dieser Saison das Beste war, was die Neuwieder Fans zu sehen bekamen. Mit diesem Sieg wahrt der EHC Neuwied seinen Heimnimbus. Für Herford war es die erste Niederlage in der laufenden Saison. Damit bleibt der Kampf um die begehrten zwei Aufstiegsrundenplätze weiter spannend. Neben Neuwied und Herford haben Grefrath und Bergisch Gladbach die besten Chancen, diese Plätze zu erreichen.