EGDL siegt in Bad Nauheim und ärgert sich über Darmstadt

EGDL siegt in Bad Nauheim und ärgert sich über DarmstadtEGDL siegt in Bad Nauheim und ärgert sich über Darmstadt
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Dabei sah es anfangs keinesfalls nach einer so deutlichen Angelegenheit aus. Die Gastgeber, verstärkt durch einige Spieler der Juniorenbundesligamannschaft, hielten gut dagegen, glichen noch im ersten Spielabschnitt eine frühe 2:0-Führung der EGDL aus und gingen mit Beginn des zweiten Drittels sogar 3:2 in Führung. Spätestens dies aber war der Weckruf für das Team von Holger Pöritzsch, das fortan eine seiner bisher stärksten Saisonleistungen zeigte und das Spiel am Ende auch in der Höhe verdient für sich entscheiden konnte. Die Tore für die Rockets erzielten Marco Herbel (4), Timo Fuhr (2), Dmitry Shimkov, Christopher Brötz und Martin Homola.

Dem Jubel folgte anschließend allerdings der große Ärger: Während die Rockets in Bad Nauheim auf dem Eis standen, sagte der RSC Darmstadt 1b die für Sonntagabend angesetzte Partie in Diez kurzfristig ab. Die Begründung aus Südhessen: Man bekomme keine spielfähige Mannschaft zusammen. Allerdings nicht etwa aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen, sondern weil Spieler angeblich am Montag früh arbeiten bzw. sich auf Hausarbeiten an der Uni vorbereiten müssten, zum Teil keine Lust hätten oder beim Spiel der 1. Mannschaft des RSC am gleichen Abend gegen die Frankfurter Löwen als Ordner eingeteilt seien. Die EGDL-Verantwortlichen konnten über dieses Verhalten nicht nur unverständlich den Kopf schütteln, sondern standen vor einem großen Problem: Plakate und Stadionzeitungen waren gedruckt, das Eis längst angemietet, und knapp 24 Stunden vor Spielbeginn gegen den Tabellenletzten der Hessenliga war es auch unmöglich, noch die heimischen Zuschauer über den Spielausfall zu informieren. Um diese nicht zu vergraulen und unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken zu müssen, setzte die EGDL sämtliche Hebel in Verbindung und schaffte es schließlich noch kurzfristig ein Freundschaftsspiel gegen den EHC Netphen auf die Beine zu stellen. Obwohl die Partie gegen den höherklassigen Regionalligisten am Ende deutlich mit 1:9 verloren ging, war man auf Seiten der EGDL zufrieden: „Dass Netphen so kurzfristig eingesprungen ist, war eine tolle Geste. Es wäre fatal gewesen, wenn unsere Fans vor verschlossener Tür gestanden hätten. Auch wenn der Verein nun aufgrund der Spielabsage finanzielle Verluste verkraften muss, war es uns zumindest wichtig, dass die Zuschauer trotzdem noch ein Eishockeyspiel erleben durften“, so EGDL-Coach Holger Pöritzsch, der sichtlich verärgert war: „Die Vorgehensweise des RSC Darmstadt und insbesondere die Begründungen für die Spielabsage sind mehr als unsportlich.“ Nun bleibt abzuwarten wie das Spiel gewertet wird und ob die EGDL eine mögliche Entschädigung erwarten darf. „Auch wenn wir hier nur Amateursport betreiben, gehört in einem Ligabetrieb doch die nötige Professionalität dazu. Die hat der RSC Darmstadt vermissen lassen. Jetzt hoffen wir, dass man dies auch vonseiten des Verbandes so sieht.“


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