Durchwachsene Leistung kosten PunkteSalzgitter Icefighters
Man war gewarnt durch die gestiegenen Leistungen der Bremerhavener und deren leistungsstarke Neuverpflichtung Peter Boon. Dabei fing alles recht ansehnlich an. Bremerhaven stellte sich zunächst hinten rein und lauerte auf Konter. Das ergab einige zum Teil hochkarätige Chancen, die komplett ungenutzt blieben. Torgefahr ging bis zur elften Minute kaum von den Gästen aus. Das führte zu der vom Trainer angesprochenen Überheblichkeit, die nach und nach zu Fehlern in der Abwehr führten. Zudem waren die Gäste auch nur mit zwei Reihen angetreten.
Dann aber schlug die erste Reihe der Mannen aus Bremerhaven gleich zu und markierte den zu diesem Zeitpunkt noch etwas glücklichen Führungstreffer. Man wehrt sich gegen den Rückstand in der Folge, jedoch gewinnt man selten ein Spiel auf der Strafbank. Dies musste man in der 15. und 16. Minute schmerzhaft erfahren als eine 2+2-Minuten-Strafe gegen Jannik Nüsse eiskalt zu zwei Toren genutzt wurde. So ging man mit einem enttäuschenden 0:3 in die erste Pause.
In der Kabine dürften einige Worte gefallen sein, und so zeigte sich das Spiel im zweiten Abschnitt gleich besser. Man legte vom Tempo her eine Schippe drauf und auch das Pass- und Kombinationsspiel wurde besser und präziser. Die Folge war der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Max Brücher (24. Minute). Das Mittel gegen die schnellen Angriffe der Gäste; bei denen die Erfahrung von Peter Boom auf den Rest der Mannschaft abfärbte (allein an fünf der sechs Tore war Boom beteiligt); war offenbar gefunden. Ein Doppelschlag binnen 90 Sekunden brachte den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:3 (Marnota, 33.; Reiffen, 34.). Dieses Ergebnis hielt jedoch nur bis zum nächsten Unterzahlspiel stand als dann wieder die Führung zur Drittelpause zugunsten der Gäste besiegelt war.
Der (vorerst) letzte Abschnitt versprach demnach einiges zu bieten. Und auf den Jubel des erneuten Ausgleiches direkt zu Wiederbeginn (Pflüger, 42.) folgte die herbe Enttäuschung, als in der 48. und der 50. Minute Der REV wieder auf 4:6 davonziehen konnte. Aber da sind ja noch Fighter auf dem Eis. Der Name war wieder mal Programm und man nahm alle Kräfte zusammen um noch das undenkbare zu schaffen. Ziemlich schnell (nach 60 Sekunden) war man wieder auf 5:6 herangerückt (Reiffen, 51.) und der Jubel war dann doch sehr groß als „Kalla“ Reiffen drei Minuten vor dem Ende den Ausgleich markierte, der zunächst wenigstens einen Punkte sicherte.
Somit fand man sich in der Verlängerung wieder, und dass was das Spiel über schon geprägt war sollte auch hier die Entscheidung bringen: Ein Überzahlspiel zugunsten der Salzgitteraner. Und die Uhr blieb exakt 15,8 Sekunden vor Ende der Verlängerung stehen als Milan Marnota vor dem Tor goldrichtig stand um den Puck völlig frei einnetzen zu können und so den glücklichen, aber ob der Aufholjagd und der immer widerkehrenden Rückschläge nicht unverdienten Punktgewinn sicherte.
Abschließend mag man sich in Adendorf freuen, dass in Salzgitter „gepatzt“ wurde und die Tabellenführung somit wieder in Lüneburg angesiedelt ist, aber auch dort muss man gegen Bremerhaven noch bestehen. Und in der Art und Weise wie der REV gestern in Salzgitter gespielt hat, ist auch dort noch nicht von vorneherein alles entschieden.