Duelle mit Dortmund und Darmstadt

Am Freitag um 20 Uhr steht der Neusser EV beim EHC Dortmund vor einer schweren Aufgabe in der Oberliga-Aufstiegsrunde. Mit 21 Siegen aus 22 Spielen gelang dem EHC Dortmund die Titelverteidigung in der Regionalliga NRW, so dass die Westfalen nun als Top-Favorit auf den sportlichen Aufstieg gelten, den sie im Vorjahr noch hauchdünn verpassten. Zwar mussten die Bierstädter nach der Entlassung von Trainer Czeslaw Panek einige Turbulenzen überstehen, dennoch gelang es dem hochkarätig besetzten Kader auf souveräne Art und Weise, die Vorrunde für sich zu entscheiden. Mit drei weiteren Oberliga-Spielern und dem ebenfalls profi-erfahrenen Lars Gerike verstärkt nehmen die Elche nun die zweite Saisonhälfte in Angriff. Der Start ist der inzwischen von Krystian Sikorski betreuten Truppe mit einem 6:2-Sieg über den Vizemeister aus Düsseldorf geglückt, bei dem es phasenweise hart zur Sache ging. Mit Christian Franz und Antti-Jussi Miettinen fehlen zwei gesperrte Spieler gegen den NEV, der wegen des ausgeglichen besetzten Dortmunder Kaders dennoch als klarer Außenseiter in die Partie geht. Der Versuch ist jedoch nicht strafbar und so spricht nichts gegen den Versuch, an der Strobelallee für eine Überraschung sorgen zu wollen.
Beim Heimauftakt der Aufstiegsrunde zur Oberliga am Sonntag um 20 Uhr bekommt es der NEV mit dem überlegenen Meister der Regionalliga Hessen zu tun. Ohne Niederlage absolvierten die Darmstadt Crocodiles die Vorrunde im heimischen Landesverband, dennoch nehmen sie mit Bescheidenheit die Endrunde in Angriff. Angesichts des dort deutlich höheren Niveaus gibt man offiziell das Ziel aus, die verbesserte
sportliche Leistungsfähigkeit gegenüber den Vereinen aus den anderen Landesverbänden zu zeigen.
Auch wenn es die Darmstadt Crocodiles erst seit eineinhalb Jahren gibt, handelt es sich bei ihnen nicht um ein unbeschriebenes Blatt. Noch vor zwei Jahren nahmen die „Darmstadt Stars” unter dem Dach der TSG
Darmstadt an der Aufstiegsrunde zur Oberliga teil, ehe es aufgrund interner Differenzen zum Bruch kam. Zunächst verabschiedete sich der sportliche Leiter, der den Vorstand des inzwischen 60 Jahre alten RSC Darmstadt davon überzeugte, eine Eishockeyabteilung zu eröffnen. Ihm schlossen sich ein Großteil der Regionalliga-Mannschaft und anschließend auch zahlreiche Nachwuchsspieler an, so dass während der vergangenen Saison zwei Darmstädter Vereine am Spielbetrieb teilnahmen. Das ungleiche Duell entschieden die Crocodiles eindeutig für sich, die dennoch nicht nur positive Schlagzeilen schrieben. Als Meister der
Regionalliga Hessen überraschte man mit der kurzfristigen Absage der Teilnahme an der Verzahnungsrunde, weil die strukturellen Rahmenbedingungen in Darmstadt nicht den Vorstellungen der Verantwortlichen entsprachen. In dieser Saison hat sich die Situation deutlich gebessert, was auch daran liegt, dass die Eishockeysparte des „ausgebluteten” Lokalrivalen geschlossen wurde und so die Streitigkeiten um Eiszeiten ein Ende fanden. Sportlich gelang auf souveräne Art und Weise die Titelverteidigung, der nun mit einem Jahr Verspätung das Debüt in der Aufstiegsrunde folgt.