Duell der Torhüter geht an Erfurt

Es war das erwartet enge Match zwischen dem EHV Schönheide und dem EHC Thüringen, das die knapp 650 Zuschauer, darunter rund 60 mitgereiste Drachen-Anhänger, am Sonntagabend im Wolfsbau zu sehen bekamen. Während des gesamten Spiels standen vor allem die beiden Torhüter Oliver Granert und Kai Fischer im Mittelpunkt des Geschehens, welche teilweise mit Glanzparaden einen jeweiligen Rückstand ihres Teams verhindern konnten. Am Ende war das Glück den Black Dragons hold, die die insgesamt faire Partie mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) für sich entschieden.
Beide Mannschaften gingen von Beginn an konzentriert zu Werke und versuchten aus einer sicheren Defensive heraus erste Akzente zu setzen. Sowohl Schönheide als auch Erfurt hatten gute Möglichkeiten um in Führung zu gehen, doch auf beiden Seiten erwischten die Torhüter einen sehr guten Tag und hielten alles, was auf ihr Gehäuse zukam. Ab der 16. Spielminute hatten die Wölfe gleich zweimal die große Chance, in doppelter Überzahl den Führungstreffer zu erzielen. Doch das Powerplay, eigentliche eine Stärke des EHV, funktionierte nicht so wie gewohnt und wenn es überhaupt zu einem Abschluss kam, dann nur mit Schüssen von der blauen Linie, welche aber allesamt Beute von Drachenkeeper Fischer wurden. So blieb es nach dem ersten Drittel beim 0:0.
Auch im Mittelabschnitt blieb das Spiel weiter ausgeglichen, nur drehte das Strafenverhältnis nun zu Gunsten der Gäste. Ähnlich wie bei den Wölfen stockte allerdings auch das Überzahlspiel bei den Black Dragons. Hatte es der EHV im ersten Drittel noch zweimal in doppelter Überzahl versucht zum Torerfolg zu kommen, machten es die Erfurter nicht viel besser und vergaben gleich dreimal die Chance mit zwei Mann mehr auf dem Eis den ersten Treffer zu erzielen. Trotz guter Möglichkeiten gelang es aber auch nach zwei Dritteln im Wolfsbau keinem Team die jeweiligen Torhüter zu überwinden und den erlösenden Führungstreffer zu markieren.
Im Schlussdrittel sollte dann doch die Entscheidung über Sieg und Niederlage in einem Überzahlspiel fallen. In der 43. Minute agierten die Wölfe wieder mit einem Mann weniger und Erfurt erzielte, wenn auch durch einen abgefälschten Schuss etwas glücklich, durch Oliver Otte das 1:0. Die Wölfe wirkten nun leicht angeschlagen und die Black Dragons nutzten nur 87 Sekunden später diese Gelegenheit um durch Robert Schmidt gar auf 2:0 zu erhöhen. Nach diesem Treffer nahm der EHV die fällige Auszeit, um sich neu zu ordnen. In der Folge zeigten sich die Wölfe auch bemüht, kämpften und hatten vier Minuten vor dem Ende auch nochmals die Chance, ein Überzahlspiel zum Anschlusstreffer zu nutzen. Doch wie schon im ganzen Spiel zuvor hatte das Powerplay der Wölfe nicht die gewohnte Durchschlagskraft und auch als Oliver Granert das Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlies, gelang dem EHV nichts Zählbares mehr und so blieb es beim nicht unverdienten 2:0- Sieg der Black Dragons in Schönheide.
Mehr als die knappe Niederlage schmerzt allerdings erneut ein verletzungsbedingter Ausfall im Wölfe-Team. Stürmer Marcus Maaßen zog sich im Spiel einen Sehnenriss am rechten Daumen zu und fällt mit Gipsverband für mindestens drei bis vier Wochen aus.
Aufgrund der letzten Ergebnisse in der Regionalliga Ost rücken nun auch die Teams in der Tabelle immer enger zusammen und der Kampf um die vier Playoff-Plätze ist so spannend wie nie zuvor. Die Plätze zwei bis sechs trennen gerade mal zwei Punkte.
Der Protest des EHV Schönheide nach dem Spiel gegen die Tornados, wird vom Berliner Eissportverband nicht weiter behandelt. Der EHV Schönheide verzichtete auf die Entrichtung der fälligen Protestgebühr, da nach mehreren Gesprächen mit Verantwortlichen des Sächsischen Eissportverbandes davon auszugehen war, dass der Protest aufgrund der Begründung - Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters - nicht erfolgreich gewesen wäre.
Tore: 0:1 (42:42) O.Otte (Schmidt, Hofmann/5-4), 0:2 (44:09) Schmidt (Hofmann, Vavroch). Strafen: Schönheide 24, Erfurt 16. Zuschauer: 632.