Dortmund steht in den Endspielen

Ein kleiner SchrittEin kleiner Schritt
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Das war nichts für schwache Nerven. Im Rückspiel des Play-off-Habfinales bezwang der EHC Dortmund am Sonntagabend vor begeisterter Kulisse den Baden-Württemberg-Meister ESV Hügelsheim verdient mit 5:3 (1:0, 1:1, 3:2) und zieht damit in die beiden Finalspiele am kommenden Wochenende gegen den Herner EV ein. Das Hinspiel findet am Freitag um 20 Uhr an der Strobelallee statt, die endgültige Oberliga-Aufstiegsentscheidung fällt dann zwei Tage später am Sonntag ab 18:30 Uhr am Herner Gysenberg.

Das Spiel der Westfalen Elche gegen die Hügelsheimer Hornissen bot alles, was ein Play-off-Spiel ausmacht. 60 Minuten Kampf und Einsatz, ein spannender Spielverlauf und vor allem ein Schlussdrittel, das an Dramatik nicht mehr zu überbieten war. Dreimal ging der EHC in Führung, dreimal glichen die Gäste aus. Zum Matchwinner wurde dann der erst 18-jährige Philipp Büermann im Trikot der Elche, der in der 57. Minute mit einem fulminanten Schuss die vierte Dortmunder Führung erzielte und 43 Sekunden vor Spielende aus dem eigenen Drittel ins mittlerweile leere Gästetor zum 5:3-Endstand traf. Nach dem 7:6-Sieg des EHC zwei Tage zuvor im Badischen war damit spätestens der erhoffte Finaleinzug perfekt und der wurde nach Spielschluss gebührend gefeiert.

Von Beginn an lieferten sich beide Mannschaften einen engagierten Fight. Mit dem knappen Ein-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel im Rücken hatte der EHC in den Anfangsminuten auch dank zweier Überzahlsituationen leichte Vorteile und so fiel das 1:0 in der zwölften Minute nicht überraschend. Es war die dritte Reihe, die sich gut in Szene setzte und in einer Gemeinschaftsproduktion durch Pierre Kracht zur Führung kam. In der Endphase des ersten Abschnitts hätten die Elche bei doppelter Überzahl das Ergebnis sogar noch ausbauen können. Das zweite Drittel begann so gar nicht nach dem Geschmack der Zuschauer (abgesehen von den wenigen Gästefans), denn in der 24. Minute landete plötzlich ein Fernschuss zum 1:1-Ausgleich im EHC-Gehäuse. Danach kamen die Hornets stärker auf und die Elche mussten einige Male zittern. Erst in der 35. Minute gab es wieder eine gute Dortmunder Chance. Aber der EHC ging dennoch wieder mit einer Führung in die Pause, denn 41 Sekunden vor der zweiten Pausensirene schnappte sich Antti-Jussi Miettinen die schwarze Hartgummischeibe, zog unwiderstehlichlich ins Angriffsdrittel und bediente Philip Reuter mustergültig, so dass der Berliner zum 2:1 einnetzen konnte. Pierre Kracht hatte zwei Sekunden vor dem Pausengang sogar die Chance zur Zwei-Tore-Führung.

Die letzten 20 Minuten ließen dann wenig Zeit zum Luftholen. Die Gäste erhöhten den Druck und wollten sich noch nicht in die Sommerpause verabschieden (lassen). Dennoch blieb der EHC durch Konter gefährlich. So hatte Sebastian Bongartz zwei gute Möglichkeiten auf dem Schläger, aber in Unterzahl mussten die Elche in der 50. Minute das 2:2 hinnehmen. Allerdings währte die Hoffnung der Gäste nur drei Minuten, denn in der 53. Minute hämmerte Trainersohn Sascha Panek den Puck von der blauen Linie ins Hügelsheimer Tor. Nun wurde die Partie ruppiger und Hornets-Stürmer Matt Armstrong konnte froh sein, dass seine Aktion gegen Fabian Kuboth weder von Hauptschiedsrichter Rademaker noch den Linienrichtern gesehen wurde. Entschieden war das Spiel immer noch nicht, denn in der 55. Minute fand ein abgefälschter Schuss den Weg zum 3:3 ins EHC-Tor. Damit stand die Begegnung erneut auf des Messers Schneide, allerdings nur 81 Sekunden lang. Dann zog Philipp Büermann ab und markierte das (endlich vorentscheidende Tor zum) 4:3. Es folgten zuerst eine Auszeit der Elche, dann eine der Gäste, ein Weitschuss von Antti-Jussi Miettinen knapp am mittlerweile leeren Hügelsheimer Tor vorbei, der endgültige Sieg durch den jungen Kölner Philipp Büermann mit einem Empty-Net-Goal und eine überflüssige Frustattacke des Gästeverteidigers Mark Dunlop, die zu Recht mit einer Matchstrafe geahndet wurde. Danach war Feiern angesagt an der Strobelallee und natürlich Durchatmen nach begeisternden 60 Minuten.

Tore: 1:0 (11:55) Kracht (P.Schulz, Baron), 1:1 (23:39) Roedger (K.Schulz, Hawkins), 2:1 (39:19) Reuter (Miettinen), 2:2 (49:23) Roedger (Hawkins, Seeberger/5-4), 3:2 (52:32) Panek (Bongartz, Gogulla/5-4), 3:3 (54:41) Walther (Hawkins, Roedger), 4:3 (56:02) Büermann (Gogulla, Miettinen/5-4), 5:3 (59:17) Büermann (ENG/5-4) . Strafen: Dortmund 14, Hügelsheim 20 + Matchstrafe (Dunlop). Zuschauer: 800.


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