Dortmund holt Tabellenführung zurück

Ein kleiner SchrittEin kleiner Schritt
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In einer packenden und am Ende an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Begegnung schlug der EHC Dortmund am Freitagabend auf eigenem Eis die Kobras aus Dinslaken mit 5:3 (0:1, 2:0, 3:2). Damit behalten die Elche ihre weiße Weste und holen sich nicht nur den sechsten Sieg im sechsten Meisterschaftsspiel, sondern vom Gegner auch die Tabellenführung in der Regionaliga NRW zurück.

Erneut 500 Zuschauer sahen an der Strobelallee ein Spiel, das nichts für schwache Nerven war. Eine frühe Führung der Gäste bereits in der ersten Spielminute, über eine halbe Stunde Warten auf die nächsten Tore, dann innerhalb von 100 Sekunden zwei Elche-Treffer, zweimaliger Gästeausgleich im letzten Drittel und die entscheidenden zwei Treffer des EHC in der Schlussminute, das ist in knappen Worten die Chronik des Spiels. Sie werden aber dem Geschehen auf dem Eis nicht gerecht, denn beide Mannschaften boten auf dem Eis alles, was zu einem echten Spitzenspiel gehört.

Der Spielbeginn verlief für die Elche alles andere als glücklich. Zuerst das schnelle Gegentor bereits nach 42 Sekunden, dann ein früher verletzungsbedingter Ausfall von Philipp Büermann, der ins Krankenhaus gebracht werden musste (genaue Diagnose steht noch aus) und zumindest in der Anfangsphase dominierende Gäste, das alles sah noch nicht nach dem Sprung an die Tabellenspitze aus. Aber der EHC spielte und kämpfte sich ins Spiel und holte sich bis zur ersten Pause immer mehr Spielanteile.

Nach einer Glanztat von Elche-Keeper Carsten Solbach zu Beginn des zweiten Abschnitts nahm der EHC dann das Heft endgültig in die Hand, während die Kobras durch Konter allerdings jederzeit gefährlich blieben. Aber der Ausgleich ließ trotz guter Chancen noch auf sich warten. Zuerst scheiterten die Elche sogar in Unterzahl noch zweimal knapp, dann aber war es in der 36. Minute soweit. Einen scharfen Querpass von Philip Reuter verwertete Antti-Jussi Miettinen in Überzahl zum Ausgleich. Noch nicht einmal zwei Minuten später erzielte Jan-Anton Baron die erstmalige EHC-Führung. Entscheidend war das aber noch lange nicht.

Auch im letzten Abschnitt blieben Tempo und Spielqualität auf hohem Niveau. Beide Teams schenkten sich nichts und holten immer wieder gute Möglichkeiten heraus. Mit dem Ausgleich der Gäste in der 45. Minute war die Partie wieder völlig offen. Die Elche hatten zwar auch in den letzten 20 Minuten ein leichtes Chancenplus, aber die Gäste hielten weiterhin gut dagegen und die Spannung nahm immer mehr zu. Das 3:2 durch Sascha Panek mit einem „Hammer“ von der blauen Linie fiel in der 54. Minute erneut in Überzahl, doch die Kobras kamen in der 57. Minute wiederum zum Ausgleich. Eine Dinslakener Strafzeit zwei Minuten vor Schluss brachte die Elche wieder in Überzahl. Dieses Mal war es Verteidiger Patrik Gogulla, der 65 Sekunden vor Schluss einen Pass von Keeper Carsten Solbach aufnahm, alle Gegenspieler stehen ließ und zum 4:3 einnetzte. Die endgültige Entscheidung fiel 18 Sekunden vor Spielschluss, als Antti-Jussi Miettinen aus dem eigenen Verteidigungsdrittel den Puck über das Spielfeld ins mittlerweile leere Dinslakener zum 5:3-Endstand unterbrachte. Mit Spielende gab es in einer fairen Partie den einzig unrühmlichen Höhepunkt, als Dinslakens Carsten Reimann gleich dreimal hintereinander EHC-Spieler unfair attackierte und von der guten Hauptschiedsrichterin Michaela Kiefer mit drei Zweiminutenstrafen bedacht wurde.

„Wir haben ein hervorragendes Eishockeyspiel zweier Top-Teams gesehen, die momentan zu recht an der Tabellenspitze stehen. Natürlich sind wir glücklich, dass wir uns bereits das zweite Mal gegen Dinslaken durchsetzen konnten. In beiden Begegnungen haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Erneut war es das effektivere Überzahlspiel und die geringere Anzahl der Strafzeiten. Ein besonderes Kompliment muss ich aber unserer Mannschaft wegen der tollen Moral und dem großen Behauptungswillen machen. Und natürlich freuen sich alle im Verein, dass wir immer noch als einziges Team in der Regionalliga ohne Verlustpunkt sind. Das kann ruhig noch ein bisschen so weitergehen“, zeigte sich der Sportliche Leiter des EHC Dortmund, Klaus Picker, sehr angetan von Spiel, Ergebnis und momentanen Punkte- und Tabellenstand der Westfalen Elche. Das nächste Spiel steigt am kommenden Mittwoch, dann startet der EHC um 20:15 Uhr beim Königsborner JEC (die Begegnung findet in Bergkamen statt). Das nächste Heimspiel findet am darauf folgenden Sonntag, 28. Oktober, gegen den EHC Troisdorf statt. Die Zeit des ersten Bullys wurde auf 20 Uhr zurück verlegt.

Tore: 0:1 (0:42) Baclig (Rozman, Bergstermann), 1:1 (35:07) Miettinen (Reuter, Panek/5-4), 2:1 (36:46) Baron (Solbach, Kracht), 2:2 (44:13) Reimann (Da. Schmitz), 3:2 (53:05) Panek (Miettinen/5-4), 3:3 (56:25) Leverenz (Eul, Reimann), 4:3 (58:55) Gogulla (Miettinen, Solbach/5-4), 5:3 (59:42) Miettinen (Solbach). Strafen: Dortmund 4, Dinslaken 16. Zuschauer: 500.


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