Die „wahren“ Piranhas

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In einem spannenden und temporeichen Eishockeyspiel gelang den Rostock Piranhas Revanche für die bittere 2:9-Niederlage in Leipzig. Nach einer Klasseleistung schickten sie den Spitzenreiter Blue Lions Leipzig mit 4:1 (0:0, 4:1, 0:0) wieder nach Hause. Damit ging das Duell um die Meisterschaft unentschieden aus, womit die Blue Lions die besten Chancen haben, aus eigener Kraft Meister zu werden.

Dabei zeigten die Piranhas von Anfang an ein anderes Gesicht als Freitagabend in Leipzig, was nicht nur daran lag, dass Trainer Jaschin die Reihen geringfügig umstellte – Hainke rückte neben Bartanus und Haupt in die erste Reihe, Michalek spielte mit Garthe und Herrmann in der dritten Reihe. Mit viel Schwung gingen die Piranhas in die Partie, erarbeiteten sich die besseren Spielanteile und kamen zu mehreren guten Chancen. Doch auch die Blue Lions ließen sich nicht lumpen, gingen das Tempo der Gastgeber mit und tauchten mehrmals kreuzgefährlich vor dem Tor von Branislav Hippik auf. Aber weder er noch sein Gegenüber Jan Pospisil waren im ersten Drittel zu bezwingen.

Mit einer Galavorstellung im zweiten Drittel wurden dann große Schritte Richtung Sieg gemacht. Begünstigt durch ein schnelles Tor – Herrmann traf aus dem Gewühl heraus – zeigten die Piranhas Eishockey vom Feinsten und kombinierten sich zu zahlreichen Torchancen. Nach dem 2:0 von Hainke nahmen die Blue Lions eine Auszeit, die jedoch nur kurzfristige Entlastung brachte. Als Vojcak sich den Puck an der Bande schnappte, die gesamte Lionsabwehr austanzte und zum 3:0 einschoss, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Nur wenig später erzielte Bartanus in Überzahl das 4:0. Kurz vor Schluss des Drittels gelang Käpitän Müller der Anschlusstreffer.

Doch anders als die Piranhas am Freitagabend gaben sich die Blue Lions nach dem deutlichen Rückstand nicht auf, sondern verstärkten im letzten Drittel ihre Angriffsbemühungen. Die Piranhas hatten alle Hände voll zu tun, dem stürmischen Drängen der Lions standzuhalten. Branislav Hippik rückte jetzt zusehends in den Mittelpunkt des Geschehens. Mit einigen guten Saves hielt er die 4:1-Führung fest. Zehn Minuten vor Schluss gab es in einem ansonsten fairen Spiel noch einmal mächtig Aufregung. Im Anschluss an einen von Kenig vergebenen Penalty reklamierten die Leipziger die Regelkonformität des Schlägers von Pavel Blaha. HSR Schiffer nahm maß und befand den Schläger für in Ordnung – Bankstrafe für Leipzig. Nach einigen kleineren Rangeleien erhöhten beide Mannschaften ihr bis dahin sehr geringes Strafenkonto. Fast vier Minuten vor Schluss, Rostock agierte in Unterzahl, nahm Leipzig den Torhüter raus. Bevor sie die 6:4-Situation nutzen konnten, spielte Hoffmann den Puck unbedrängt über die Bande und erhielt eine Strafe wegen Spielverzögerung. Damit war das Spiel entschieden. Unter dem Jubel der Zuschauer hielten die Piranhas in den letzten Minuten den Puck in ihren Reihen und gingen verdient als Sieger aus dem zweiten Duell mit dem Spitzenreiter hervor.

Durch das Unentschieden in dem Doubleheader wurde der Status Quo an der Tabellenspitze aufrechterhalten. Rostock muss in den verbleibenden drei Punktspielen – Schönheide (A), Braunlage (H), Preussen (H) – voll punkten und gleichzeitig auf einen Ausrutscher der Blue Lions – Erfurt (A), Schönheide (H), Erfurt (A), Halle (H) – hoffen.

Tore: 1:0 (22:33) Herrmann (Michalek, Garthe), 2:0 (26:26) Hainke (Bartanus, Franz), 3:0 (33:40) Vojcak, 4:0 (35:46) Bartanus (Hainke, Haupt/5-4), 4:1 (38:52) Müller (Hoffmann, Czajka/4-4). Strafen: Rostock 8, Leipzig 16 + 10 (Bartell). Zuschauer: 1744.


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