Der Kapitän bleibt an Bord – eine junge Besatzung kommt

Neben den finanziellen Planungen stand bei der Pressekonferenz der Harzer Wölfe die Kaderplanung im Mittelpunkt. Neben vier Vertragsverlängerungen konnten die Wölfe auch sieben Neuzugänge bekannt geben. Erstaunlich: Keiner der Neuen ist älter als 24 Jahre.
Bereits bekannt waren dabei die beiden Verteidiger Markus Schneider (zuletzt Dortmund) und Alois Öttl (zuletzt Holzkirchen). Seinen Vertrag verlängert hat Falk Elzner. Der 33-jährige Blueliner wechselte im Laufe der vergangenen Saison vom Oberligisten Halle zu den Wölfen. Mit Florian Sander steht wieder ein Harzer Eigengewächs im Kader, der aber auch schon für Iserlohn in der Jugend-Bundesliga aktiv war. In der vergangenen Saison musste der am 23. Februar 1989 geborene Verteidiger verletzungsbedingt aussetzen. Die erste Kontingentstelle der Wölfe wird der 21-jährige Kroate Jurica Bednjanec einnehmen. „Er möchte sich in Deutschland durchsetzen. Jurica spricht fließend Deutsch, es wird also keine Kommunikationsprobleme geben“, erklärt Sportchef Bernd Wohlmann. Auch finanziell habe alles gepasst, wie Wohlmann berichtete.
Ihre Verträge verlängert haben die Stürmer Benjamin Schulz, Alexander Deibert und Stefan Bilstein. Neu im Wolfsdress sind zwei weitere junge Angreifer: John Kraiss (20 Jahre) kommt vom ESV Hüglesheim, hat aber zuvor für Heilbronn schon über 50 Oberliga-Einsätze absolviert. Benjamin Zech (19 Jahre) lernte das Eishockeyspielen im Nachwuchs des ES Weißwasser, über die DNL-Station Krefeld und den NRW-Ligisten Königsborn führt sein Weg nun in den Harz. Ein neues Gesicht im Harzer Kader wird auch der junge Kanadier Mike Fitzgerald sein, der allerdings dank eines deutschen Passes nicht unter das Ausländerkontingent fällt. Fitzgerald absolvierte sein Studium an der University of Scranton und spielte für das dortige College-Team. „Er ist bereits in Deutschland, so entfallen für uns die Flugkosten. Auf ihn hat uns ein Bekannter in Garmisch aufmerksam gemacht, wo sich Mike vorgestellt hatte“, sagte Wohlmann.
Die Harzer Wölfe haben somit elf Spieler unter Vertrag. Ob in den nächsten Tagen weitere dazukommen, ließ Wohlmann zunächst offen: „Durch die plötzlich unklare Situation, ob Wedemark und Wolfsburg sich doch aus der Liga zurückziehen, werden wir wohl warten müssen.“ Ausschließen wollte der Sportchef weitere Einigungen aber nicht: „Wenn wirklich alles passt werden wir natürlich auch zuschlagen.“ Dabei stehen den Wölfen noch zwei Kontingentplätze zur Verfügung. Einen Abgang gibt es allerdings auch zu verzeichnen: Torhüter Mario D’Antuono wechselt in die Niederlande. „Das sind Angebote, da können und wollen wir nicht mithalten, zumal der Markt mit Torhütern voll ist“, machte Wohlmann klar.
Ein völlig neues Konzept streben die Wölfe bei ihrem Hauptsponsor an. „In den Gesprächen hat sich gezeigt, dass es faktisch nicht möglich ist, jemanden zu finden, der die entsprechende Summe in die Hand nimmt. Viele möchten uns aber gerne unterstützen“ erklärt Klaeden. So sei die Idee gereift, in Form von Aktien an der Trikotwerbung teilzuhaben. Insgesamt wird es die limitierte Anzahl von 200 Aktien geben, jeweils zu einem Stückpreis von 100 Euro. Die 201. Aktie wird schließlich zugunsten eines wohltätigen Zwecks versteigert. „Wir haben für diese Idee bei den Sponsorengesprächen viel positive Resonanz erhalten“, berichtete Wölfe-Präsident Jochen Klaeden.