Beachboys verschlafen ein Drittel am Wochenende

Mit einem überzeugenden 7:1-Heimsieg gegen die Harzer Wölfe wahrten die Beach Boys vom EHC Timmendorfer Strand 06 ihre Chancen auf einen der beiden Play-off-Plätze. Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Braunlage haben die Strandjungs es weiterhin selber in der Hand, sich für die Vergleiche mit den beiden besten Mannschaften der Regionalliga West zu qualifizieren.
Vor eigenem Publikum im ETC gaben die Beachboys von Beginn an Vollgas und setzten den Braunlager Mini-Kader mächtig unter Druck. Es dauerte rund zehn Minuten, bis Torjäger Korbinian Witting für die Führung sorgte und die Fans zum ersten Mal ausgiebig jubeln ließ. Was danach folgte, sieht man wirklich nicht alle Tage: Witting und Matthias Koglin erhöhten auf 3:0, wobei beide Tore in eigener Unterzahl fielen. Besonders Koglins Treffer verdiente das Prädikat „Traumtor“ – der Verteidiger schloss einen Sololauf über die gesamte Eisfläche eiskalt ab. Kurz vor der ersten Pausensirene sorgte Trainersohn Kenneth Schnabel noch für das 4:0.
Schnabels Treffer war die frühe Vorentscheidung, denn die Harzer hatten den überzeugenden Beach Boys an diesem Abend nicht viel entgegen zu setzen und wirkten angeknockt. Im zweiten Spielabschnitt erhöhten Witting und Schnabel mit einem Doppelschlag innerhalb von weniger als 60 Sekunden auf 6:0. Anschließend schalteten die Hausherren einen Gang herunter und verwalteten die Führung souverän. Jason Horst erzielte kurz vor Spielende noch einen sehenswerten Treffer zum 7:0 und Stefan Billstein markierte fast im direkten Gegenzug den Ehrentreffer für die Gäste und verhinderte somit den möglichen Shut-Out für Matthias Rieck im Tor der Beachboys.
Das „Hinspiel“ am Freitagabend war aus Timmendorfer Sicht weniger positiv verlaufen. Man versuchte zwar, von Beginn an Druck auf das Harzer Gehäuse zu entwickeln, die Tore aber fielen auf der anderen Seite. Braunlage stand in der Defensive kompakt und lauerte auf Konter, die sie äußerst effektiv ausspielten. So hieß es nach 22 Minuten 6:0 für die Wölfe und es drohte ein Debakel für die Beachboys. Diese ließen sich aber auch vom deutlichen Ergebnis nicht entmutigen, zeigten Moral und kämpften sich Tor für Tor heran, bis Kenneth Schnabel in der 50. Minute den Treffer zum 5:6 erzielte. EHCT-Goalie Matthias Rieck hielt zwischenzeitlich sogar einen Penalty. Die Schlussminuten waren dann Dramatik pur – die Beachboys warfen alles nach vorne und Braunlage stemmte sich gegen den Ausgleich. Dieser sollte auch nicht mehr fallen, so dass die Harzer glücklich mit 6:5 die Oberhand behielten. Die Tore für Timmendorf erzielten Jeff Maronese, Kenneth Schnabel (jeweils 2) und Korbinian Witting.
Wölfe-Coach Bernd Wohlmann zeigte sich nach der Niederlage am Ostseestrand enttäuscht von einigen Leistungsträger seiner Mannschaft: „Einige waren nicht bereit heute, ihren Job zu machen. Bei zehn bis zwölf Spielern, was seit Wochen so geht, habe ich kaum Möglichkeiten zu reagieren. Wenn Spieler ihren Job nicht machen, gibt man ihnen Zeit drüber nachzudenken, dass kann ich zurzeit nicht, sonst kann ich gar nicht mehr spielen.“
Beachboys-Kapitän Marcus Krützfeldt war zufrieden mit dem Sieg: „Es wird sich zeigen, was es am Ende wert ist. Wir haben heute 60 Minuten konzentriert gespielt, am Freitag waren es nur 40 Minuten. Die Niederlage tut im Nachhinein sehr weh.“
Durch den deutlichen Heimsieg gegen Braunlage haben die Beachboys weiterhin gute Chancen, sich für die Play-Offs zu qualifizieren. Damit dies möglich wird, müssen am kommenden Wochenende bei den zwei Vergleichen mit dem alten Rivalen aus Wedemark sechs Punkte eingefahren werden. Die Scorpions gastieren am Freitag (20 Uhr) im ETC, das Rückspiel in der Wedemark findet am Samstag statt. Aufgrund der überzeugenden Leistungen der vergangenen Wochen hätten sich die Beachboys eine ordentlich gefüllte Halle mehr als verdient – besonders weil ein Sieg Pflicht ist. (ks/lb)