Adieu Regionalliga Nordost - Jochen Klaeden nimmt Stellung

Wölfe verzichten auf Oberliga-TeilnahmeWölfe verzichten auf Oberliga-Teilnahme
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Am vergangenen Samstag wurde auf der Termintagung der Regionalliga Nordost die Trennung der Liga in Nord und Ost beschlossen. Zu der Tagung und den Ergebnissen nimmt Jochen Klaeden, Präsident der Harzer Wölfe, in seinem Bericht Stellung und blickt auf die Saison voraus:

„Zuerst einmal sind wir gelinde gesagt mit dem Ergebnis dieser Tagung am Samstag keineswegs zufrieden. Wir können nicht nachvollziehen, wie es einfach so möglich ist, feste Absprachen und Regularien, die bereits im März getroffen wurden, sechs Wochen vor Saisonbeginn einfach wieder über den Haufen zu werfen, und jeder kann nun sehen, wie er damit zurecht kommt. Es kann doch nicht sein, dass sich 16 Vereine im März verständigen, eine Regionalligasaison im Eishockey zu spielen, sich dann noch mal im Juni treffen, um letzte Details zu beschließen, damit auf einer späteren Termintagung nur noch über Spieltermine gesprochen werden kann, und schließlich drei Vereine abspringen. Mir ist es völlig schleierhaft, das es Vereinsvorstände gibt, die es in drei Monaten nicht schaffen können, einen Etat zu erstellen, um zu schauen, ob man an dieser Meisterschaft kostentechnisch teilnehmen kann. Ich habe größtes Verständnis dafür, gerade im Eishockey finanziell äußerst auf der Hut zu sein, um seinen Verein nicht zu gefährden. Aber ich müsste doch im März, wenn eine Ligenbesprechung angesetzt ist, absehen können, ob es geht oder nicht.

Spätestens aber im Juni hätte jeder wissen müssen worauf er sich einlässt.

Als Andreas Hobuß in seiner Begrüßung am Samstag deutlich zur Sprache brachte, was in den letzten Jahren gelaufen ist, ahnte ich schön Böses auf uns zu kommen. Im Nachhinein ein großes Kompliment an Herrn Hobuß, der kein Blatt vor den Mund genommen hat und schonungslos jedem den Spiegel vorgezeigt hat.

Genutzt hat es nichts, dass wissen inzwischen alle und wir müssen nun sehen, wie wir mit der Zukunft klar kommen.

Fakt ist, dass sich Braunlage eigentlich an keiner Abstimmung beteiligt hat, da es zu keiner richtigen Abstimmung mehr kam. Nach heftigen Aussprachen, an deren Schluss sich noch 14 – vielleicht aber auch nur noch 13 oder 12 – Vereine die Kosten für eine Regionalligameisterspielzeit vorstellen konnten, wurde kurzerhand ein Ergebnis bekannt gegeben, das wir alle kennen.

Fakt ist, dass ich immer gesagt habe, dass wir mindestens 15 Vereine in der Liga brauchen, um wirtschaftlich vernünftig zu arbeiten. Das sahen viele unserer Kollegen im März und im Juni übrigens genau so!

Fakt ist, dass wir immer wieder versucht haben, Kompromisse zu suchen, beziehungsweise immer bereit waren, auf Kompromisse einzugehen, soweit sie für uns tragbar waren. Aber was nutzen die besten Kompromisse, wenn sie in kürzester Zeit zu Schall und Rauch werden?

Fakt ist, dass wir nun wissen, dass diese Saison für die Harzer Wölfe nur eine Übergangssaison sein kann. Wir müssen sehen, wie wir es schaffen können, den Fans und Zuschauern in der nächsten Saison hochklassiges semiprofessionelles Eishockey zu bieten. Wie diese Liga heißt oder aussehen kann, werden wir in den nächsten Wochen sehen.

Fakt ist aber auch, dass wir sportlich und wirtschaftlich erfolgreich aus dieser Saison herausgehen müssen um den Grundstein für dieses Projekt zu legen. Dazu brauchen wir erst einmal jeden Fan, jeden Zuschauer und 200 verkaufte Wolfsaktien!

Wer immer gern ins Eisstadion am Wurmberg gekommen ist, um die Wölfe spielen zu sehen, den bitte ich, mit uns jetzt das Beste aus der Situation zu machen. Wer aber meint sich schmollend und bockend in eine Ecke zu setzten straft uns nicht ab, sondern begräbt den Eishockeysport in unserer Region.

Wie sagte Andreas Hobuß so trefflich: Ich muss mir diesen Mist nicht antun, ich habe genug andere Dinge zu tun, die nebenbei auch mehr Spaß machen als mich hier mit lauter ... hinzusetzen, denen alle fünf Minuten was anderes einfällt.

Auf uns als Harzer Wölfe bezogen heißt das:

Wir machen gern Eishockey für die Region, aber nicht um jeden Preis! Wir werden alles versuchen, unser Ziel zu erreichen, aber dass können wir nur mit allen gemeinsam! Mit den Fans, den Zuschauern, der Politik und der Wirtschaft!“


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