16 Tore im Verfolgerduell
Favorit war eine Nummer zu großDer „Tag der offenen Tür” endete mit einer unnötigen Niederlage für den Neusser EV. Probleme in der Defensive und zu viele Strafen brachten den NEV um den möglichen Erfolg beim ESC Moskitos Essen, der das Regionalliga-Spiel mit 9:7 (3:4, 3:1, 3:2) gewann.
Nachdem das Hinspiel 2:1 für die Essener geendet hatte, wurde bereits in der Anfangsphase der Revanche klar, dass diese einen deutlich höheren Unterhaltungswert bieten sollte. Schiedsrichter Müller sorgte mit strenger Regelauslegung für Platz auf dem Eis und beide Teams ließen es direkt krachen. Nach fünfeinhalb Minuten stand es bereits 3:2 für den NEV und die Torhüter konnten einem schon fast leid tun, da diese überwiegend damit beschäftigt waren, den Puck aus ihrem Gehäuse zu fischen. Es entwickelte sich eine Partie auf eher durchschnittlichem Niveau, in der auch individuelle Fehler zu weiteren guten Möglichkeiten führten. So hätte der NEV nach dem ersten Drittel durchaus höher als 4:3 führen können, doch Pfosten und Latte standen einem fünften Treffer im Wege. Begünstigte bis dahin ein Strafzeiten-Übergewicht der Essener den Verlauf der Partie aus Neusser Sicht, so gelang es den Gastgebern im mittleren Abschnitt, dem Sünderbänkchen fern zu bleiben, was sich für diese auszahlen sollte. Nachdem nun auch André Grein Bekanntschaft mit der Torstange machen musste, sorgte Tim Pietzko mit einem verdeckten Schlagschuss in Überzahl für den Ausgleich. Zwar legten die Neusser durch einen sehenswerten Konter über Rob Campbell und Udo Schafranski noch einmal vor, die Moskitos stachen aber zurück und drehten das Ergebnis bis zur zweiten Pausensirene zu ihren Gunsten - 6:5. Mit einem Torhüterwechsel - Marco Ohmann löste den unglücklich agierenden Andi Schrills ab - versuchte Andrej Fuchs, sein Team auf die Erfolgsspur zurück zu bringen, doch auch diese Maßnahme sollte angesichts unnötiger Strafzeiten ihre Wirkung verfehlen. Mit jeweils zwei Feldspielern mehr auf dem Eis nutzten die Gastgeber die günstige Gelegenheit zu einem Doppelschlag, ehe David Bromé sogar auf 9:6 erhöhte (50.). Die Moral der NEV-Cracks war weiterhin intakt, wie sich kurz darauf bei einer eigenen 5:3-Überzahl zeigen sollte, die Joe Cappellano erfolgreich abschloss. Die Hoffnung auf eine Aufholjagd wurde aber durch eine weitere Strafe zerstört, so dass Essen den Vorsprung in den letzten Minuten sicher über die Zeit retten konnte. Eine ärgerliche, weil vermeidbare Niederlage, die einen Rückschlag im Kampf um den dritten Platz bedeutet, auf das Rennen um die Aufstiegsrunden-Plätze jedoch keine Auswirkungen hat.
Tore: 0:1 (1:19) H. Schrills (B. Fuchs, Campbell/5-4), 1:1 (1:56) Bromé (Schulz/5-4), 2:1 (3:40) Bromé (Grein/4-5), 2:2 (4:14) Schafranski (Sassen, Kozhevnikov/5-4), 2:3 (5:31) B. Fuchs (H. Schrills, Schafranski), 2:4 (14:56) H. Schrills (B. Fuchs, Cappellano/5-4), 3:4 (19:43) Stroecks (Grein, Bromé), 4:4 (28:03) Pietzko (Bromé, Grein/5-4), 4:5 (33:25) Schafranski (Campbell, Dreseler), 5:5 (35:29) Bruijsten (Bitter, Hein), 6:5 (39:47) Hein (Bruijsten/5-4), 6:6 (41:33) H. Schrills (Oltmanns/4-4), 7:6 (46:35) Brinkmann (Hein, Bruijsten/5-3), 8:6 (46:56) Pietzko (Grein, Bromé/5-3), 9:6 (49:32) Bromé (Grein, Schulz), 9:7 (54:04) Cappellano (B. Fuchs, H. Schrills/5-3). Strafen: Essen 20, Neuss 20. Zuschauer: 610.