Teuer erkaufter SiegDaniel Huber schwer verletzt

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Nach der unglücklichen 3:4-Auswärtsniederlage am Freitag beim EA Schongau, standen die Passau Black Hawks vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer EV Pfronten gehörig unter Druck. Die ersten vier Mannschaften der Zwischenrunde-Gruppe trennen lediglich drei Punkte. Am Ende der Zwischenrunde wird bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Teams der direkte Vergleich herangezogen. Jedes Spiel ist bereits vor den Playoffs ein Endspiel.

Trainer Ivan Horak musste bereits vor dem Spiel kräftig improvisieren. Verteidiger Ruben Kapzan war selbst als Schiedsrichter im Einsatz und stand somit nicht zur Verfügung. Ebenso fehlte Verteidiger Kevin Ihle berufsbedingt. Der verletzte Angreifer Jörn Appelt wird den Black Hawks noch ca. zwei bis drei Wochen fehlen. Stürmer Dominik König am Freitag noch mit Grippe im Bett, biss auf die Zähne und kehrte in den Kader zurück. Anders beim Gast aus Pfronten. Der EV Pfronten konnte in Bestbesetzung auflaufen und bot einen Kader von sage und schreibe 21 Spielern auf.

Den besseren Start in die Partie erwischte der EV Pfronten. Die Gäste kamen aggressiv aus der Kabine und setzten mit einem frühen Pressing die Passau Black Hawks unter Druck. Gerade in der Anfangsphase des Spiels legte der EV Pfronten eine oft zu harte Gangart ein. Die wurde vom Schiedsrichtergespann zunächst toleriert. In der fünften Spielminute erzielte Joel Titsch die 1:0-Führung für den EV Pfronten. Der Gegentreffer war dann auch das Signal für die Passau Black Hawks die fortan immer besser ins Spiel fanden. Gerade als die Passauer auf dem Weg zum Ausgleich waren, passierte Abseits des Spielgeschehens eine Situation die den Verantwortlichen der Dreiflüssestädter noch Kopfzerbrechen bereiten wird. Topscorer Daniel Huber wurde von einem Spieler des EV Pfronten absichtlich über den Haufen gefahren. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb Daniel Huber auf dem Eis liegen und konnte nur von zwei Sanitätern gestützt vom Eis gebracht werden. Die beiden Schiedsrichter hatten die Szene nicht gesehen, sodass der EV Pfronten straffrei in dieser Situation davon kam. In der 17. Spielminute gab es erneut eine ähnliche Situation als erneut einem Passauer Spieler mit voller Absicht gegen das Knie gefahren wurde. Dieses Mal allerdings hatten die Schiedsrichter das Foul gesehen und gegen den Pfrontener Spieler Dominic Gebhardt eine 5-plus-Spieldauer-Strafe ausgesprochen. Der Arbeitstag war für den Verteidiger des EV Pfronten somit beendet.

Im zweiten Drittel schlugen die dezimierten Passau Black Hawks dann eindrucksvoll zurück. Frantisek Mrazek erzielte in Überzahl den 1:1-Ausgleich nach nur 76 Sekunden. Weitere 100 Sekunden später konnte Waldemar Detterer im Nachsetzen die Scheibe im Tor zur 2:1-Führung unterbringen. Die 707 Zuschauer brachten die Eis-Arena nach diesen schnellen Toren wahrlich zum Beben. Angetrieben von den Fans stürmten die Passau Black Hawks weiter an und wurden eine Sekunde vor Ablauf des zweiten Drittels belohnt. Die Black Hawks hatten sich im Angriffsdrittel festgesetzt und der Puck lag nach einem Schuss vor Gäste Keeper Mölle frei auf dem Eis. Dominik König ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf zur 3:1-Pausenführung. Natürlich wurde von Seiten des EV Pfronten nach diesem Treffer kräftig reklamiert, dass die Zeit bereits abgelaufen war bevor der Puck die Torlinie überquert hat. Allerdings entschied der Schiedsrichter ohne jegliches Zögern sofort und vor dem ertönen der Schluss Sirene auf Tor. Das zu energische Einreden auf die Schiedsrichter hatte lediglich noch eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe für Adrian Hack zur Folge.

Das letzte Drittel war dann auch des Dramas nächster Akt. Zunächst hatten die Passau Black Hawks das Spiel weiter unter Kontrolle, bis in der 49. Spielminute ein individueller Fehler in der Black Hawks Verteidigung zum 2:3-Anschlusstreffer für den EV Pfronten führte. Die Gäste drängten nun aufgeweckt von dem Treffer auf den Ausgleich und konnten diesen fünf Minuten für Spielende durch Sebastian Weixler erzielen. Eine unheimliche Stille zog sich nach dem Ausgleichstreffer durch die EisArena. Gerade den eingefleischten Fans konnte man den Schock ansehen. Die Schockstarre hielt allerdings nicht lange an und die Fans feuerten die Mannschaft noch mal kräftig an. In dieser Drangphase der Black Hawks kassierten die Gäste kurz vor Spielende eine zwei Minuten Strafe. Die Chance für die Passau Black Hawks das Spiel zu entscheiden. Die Passauer Sitzplätze hatten sich längst erhoben und feuerten mit der Fankurve ihre Mannschaft an, als Waldemar Detterer 26 Sekunden vor Spielende die 4:3-Führung erzielte. Gäste Coach Gmeinder versuchte noch mal alles und nahm den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Jürgen Leder nahm sich im eigenen Drittel ein Herz und versenkte den Puck aus 50 Metern im leeren Gäste Tor. Aus, Ende, Vorbei! Der Jubel auf den Rängen war nach diesem tollen Spiel grenzenlos. Die Mannschaft feierte noch Minuten nach dem Spiel mit den Fans und genoss den Sieg über einen direkten Konkurrenten um die vorderen Plätze in der Tabelle.


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