Passauer Eisarena bleibt FestungBlack Hawks Passau
Passauer Eisarena bleibt FestungDer Schulterschluss der Mannschaft mit den Fans zeigte am Freitagabend von Beginn an Wirkung. Gemeinsam wollte man unbedingt die Festung Eisarena auch gegen den Tabellenführer verteidigen. Hoch motiviert kamen die Black Hawks aus der Kabine und kamen mit Adrian Geiss in der zweiten Minute schon zur ersten klaren Torchance. Der scheiterte aber an Gästetorhüter Vincenz Hähnel. Im Gegenzug hatte ausgerechnet Ex-Habicht Alexander Popp die Führung auf dem Schläger, aber Christoph Zawatsky hielt den Schuss bravourös. Dann folgten die ersten Strafen gegen die aggressiv agierenden Isar Rats. Über eine Minute hatten die Passauer nun doppelte Überzahl. Geschickt stellte der Vorjahresmeister aber die Räume zu und bis auf einen knapp verzogenen Schuss von Vladimir Gomov verstrich die Zeit ungenutzt. In Unterzahl sogar noch die Riesenchance für Daniel Schickaneder. Aber wieder war es Passaus Goalie Zawatsky, der bei dem Konter die Oberhand behielt. Als in der achten Minute Adrian Geiss und Manuel Ruhstorfer in dem hitzigen Spiel aneinander gerieten schickte das Schiedsrichtergespann gleich beide für vier Minuten auf die Bank und sorgte damit erstmals für Ruhe. Eine weitere Überzahlmöglichkeit, die sich kurz darauf ergab, konnten die Black Hawks erneut nicht zur Führung ummünzen. Zu geschickt stand das Dingolfinger Penaltykilling. Dafür passierte es dann in der 13. Minute. Dominik Persch nutzte den Platz auf der linken Seite um in das gegnerische Drittel einzudringen und hielt von der blauen Linie voll drauf. Der verdeckte Schuss landete zum Verdruss von Goalie Hähnel direkt im Winkel zum 1:0. Die Antwort der Gäste sollte wenig später in Überzahl folgen. Doch auch der Tabellenführer konnte aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. Stattdessen hatte Michal Plichta nach schönem Pass von Tobi Artmeier die Chance auf das 2:0. Aber diesmal war Hähnel wieder auf dem Posten und parierte in höchster Not. Zum Ende des Drittels hin bremsten sich die Gäste durch weitere Strafzeiten erneut aus. „Du kannst nur so gut spielen wie es der Gegner zulässt. Passau hat das sehr gut gemacht und durch die vielen Strafen kamen wir nicht richtig ins Spiel“, resümierte Gästetrainer Hermann nach dem Spiel.
Auch im zweiten Drittel setzte sich der offene Schlagabtausch der beiden Mannschaften weiter fort. Einem Alleingang auf Passauer Seite von Michal Plichta folgte ein Dingolfinger Konter über Alexander Braun, doch in beiden Fällen war der jeweilige Torhüter Endstation. Als in der vierten Minute dann Kapitän Gomov auf der Strafbank Platz genommen hatte lag der Ausgleich in der Luft. Aber die beste Chance in diesen zwei Minuten war Tobi Artmeier in Unterzahl vorbehalten. Doch wieder zeigte sich Hähnel sicher und es blieb bei der knappen Passauer Führung. In der 31. Minute zog dann Kontingentstürmer Michal Plichta von der rechten Seite vor das Gästetor und versenkte den Puck im kurzen Eck. Die Freude über das 2:0 währte aber nicht lange. Die Isar Rats verkürzten innerhalb der nächsten Minute durch Herrmann auf 2:1. Christoph Zawatsky war bei dem abgefälschten Schuss machtlos. Obwohl der Tabellenführer jetzt auf den Ausgleich drängte blieben die Black Hawks mit Kontern stets gefährlich. Allein Moritz Riebel hatte vor Ende des Drittels zwei aussichtsreiche Möglichkeiten. Die erste wurde von Gästegoalie Hähnel noch über die Querlatte gelenkt und bei der zweiten blieb der eigentlich fällige Pfiff zum Penalty aus. Die Black Hawks überstanden damit ihr schwächeres Mitteldrittel und retteten die knappe Führung in die Kabine.
Im Schlussabschnitt lief es für die frenetisch angefeuerten Gastgeber wieder besser und die Sicherheit in der Abwehr war wieder zurück. So war es in den nächsten Minuten ein schnelles und hitziges Spiel, Großchancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware. Erst Mitte des Drittels zappelte der Puck wieder im Netz. Der Jubel der mitgereisten Dingolfinger Fans ebbte aber sofort wieder ab als der Treffer wegen Torraumabseits nicht gegeben wurde. Für die Black Hawks kam der Weckruf aber zur rechten Zeit. In der Folge drängten die Passauer darauf ihre Führung weiter auszubauen. Erst hatten Andi Popp, Matthias Pilz und Tobi Artmeier hatten nacheinander dazu die Möglichkeit, aber Hähnel blieb stets Sieger. Als in der 54. Minute Andi Toth schön von Vladimir Gomov freigespielt wurde hatten die Passauer Fans den Jubel schon auf den Lippen, doch wieder hielt Hähnel seine Mannschaft im Spiel. Während man sich auf den Rängen noch über die vergebene Großchance ärgerte, zappelte der Puck im Gästetor. Ein Schuss von Andi Toth aus der neutralen Zone versprang kurz vor dem Tor und Hähnel wurde auf dem falschen Fuß erwischt. Wer jetzt dachte das Spiel sei durch, der sah sich getäuscht. In Überzahl brauchten die Gäste nur knapp 20 Sekunden ehe der Schlagschuss von Geigenscheder im Tor der Black Hawks einschlug. Nach dem Anschlusstreffer zum 3:2 war eigentlich wieder alles offen und Dingolfing schnürte die Habichte im eigenen Drittel ein. Eine Minute vor der Schlusssirene nahm Gästetrainer Herrmann die Auszeit und holte Goalie Hähnel rund 40 Sekunden vor dem Ende für einen zusätzlichen Angreifer vom Eis. Der Mann für die späten Tore, Vladimir Gomov, sorgte dann per Empty-Net-Treffer für die endgültige Entscheidung. Mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung und den Fans im Rücken verteidigten damit die Black Hawks eindrucksvoll ihre Festung Eisarena.