Neustart mit traditionellem NamenThomas Zellhuber trainiert Füssen in der Bezirksliga

So jubelte der EV Füssen im Jahr 1956 über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Nun muss der neue EVF in der Bezirksliga neu anfangen. (Foto: Imago)So jubelte der EV Füssen im Jahr 1956 über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Nun muss der neue EVF in der Bezirksliga neu anfangen. (Foto: Imago)
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Neustart. Der EV Füssen ist wieder da. Und nun sogar wieder mit dem Namen, unter dem die Allgäuer zwischen 1949 und 1973 ihre 16 Deutschen Meisterschaften gewonnen haben. Das ist sicher nur ein kleiner Trost. Aber immerhin: Es geht weiter.

Der neu gegründete Verein – nach der Pleite des bisherigen Oberligisten – trägt den Namen Eissportverein Füssen und kürzt sich weiterhin EVF ab. 1922 wurde bereits der erste EVF unter diesem Namen gegründet, verschwand nach 16 Titelgewinnen in Deutschland und zwei Spengler-Cup-Erfolgen aber von der Bildfläche. 1983 war nach einer Pleite Schluss. Seither hieß EVF Eislaufverein Füssen. Auch dieser Verein ist aus finanziellen Gründen nun nicht mehr da – weiter geht es ganz unten. In der bayrischen Bezirksliga. Statt Landshut und Regensburg heißen die Gegner nun SV Apfeldorf, EG Woodstocks Augsburg, EV Bad Wörishofen 1b, ESV Buchloe 1b, EV Königsbrunn, ERC Lechbruck, SG Lindenberg/Lindau, HC Maustadt, SG Senden/Burgau und ESV Türkheim.

Inzwischen arbeitet der neue EVF an seiner Zukunft. Lukas Jentsch heißt der neue Vorsitzende, Max Holzmann ist sportlicher Leiter und hauptamtlicher Nachwuchstrainer. Nun können die Füssener auch ihren Trainer für die Bezirksliga-Saison präsentieren: Thomas Zellhuber (39), ehemaliger Torhüter und bis zuletzt beim EVF auch für das Goalie-Training zuständig, wird in der kommenden Spielzeit für die erste Mannschaft in der Bezirksliga verantwortlich sein. Es ist dabei seine erste Station als Trainer.

Zellhuber stammt aus dem Nachwuchsbereich des EVF, in den der gebürtige Oberstdorfer bereits in jungen Jahren wechselte. In Füssen gelang ihm der Sprung in den Seniorenbereich, ehe ihn seine lange Karriere unter anderem nach Kaufbeuren, Wolfsburg, Leipzig, Crimmitschau sowie Ravensburg, und in der Spielzeit 2008/09 wieder zurück an den Kobelhang, führte. Zum Ende seiner erfolgreichen Laufbahn spielte der gelernte Betriebswirt bis 2014 noch in der Bayernliga für Sonthofen. Dort gelang Zellhuber der angestrebte Aufstieg in die Oberliga als krönender Abschluss.

Zur neuen Struktur des EVF erklärt Max Holzmann: „Wir haben einen Fünf-Jahres-Plan aufgestellt und wollen in dieser Zeit einen Stamm an Spielern aufbauen. Das Wichtigste ist die Verknüpfung der jungen Akteure mit der ersten Mannschaft.“ Zellhuber ergänzt: „Wir brauchen eine gesunde Mischung. Es bringt uns nichts, wenn wir jetzt nur auf Spieler bauen, die nach einem Jahr – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr zur Verfügung stehen. Die sportliche Neuausrichtung soll langfristig auf mehrere Säulen aufgebaut werden und unsere heutige Aufgabe ist es, die Basis dafür zu legen. Wir hoffen, dass möglichst viele mitziehen, um den Neuanfang zu starten. Es ist für uns auf jeden Fall eine Frage der Ehre.“ Der neue Coach will, dass das Umfeld den Neustart als Chance sieht: „Für die Nachwuchsspieler wirkt es im Moment vielleicht so, als gäbe es keine Perspektive. Ich will aber Perspektiven aufzeigen und schaffen. Wir sind jetzt dabei, den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft zu legen, und daran kann sich jeder beteiligen und dadurch seine individuelle Zukunft selbst gestalten.“

Nun gelte es, die neue Saison in der Bezirksliga anzunehmen, Respekt gegenüber den Gegnern zu zeigen und die neuen Rahmenbedingungen erst einmal kennen zu lernen. Eine Zielsetzung will der neue EVF-Trainer noch nicht abgeben. Klar ist aber, dass der EV Füssen in den nächsten Jahren wieder nach oben will. In einer Mitteilung erklärt der neue Verein dazu: Der Begriff Oberliga fällt dabei erstmal nicht, denn immerhin ist man aus dieser zuletzt auch sportlich abgestiegen.“

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